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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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schwachen Schimmer von Tränen hatte er ebenfalls bemerkt.
    Was war das für eine Frau, die weinte, weil ein Mann für sie sorgen wollte? Weil er sich um sie zu kümmern ver-sprach, sie zu beschützen - damit ihr ein gewisses Maß an Sicherheit für ihre Zukunft zuteil würde?
    Gütiger Himmel, verstand sie denn nicht, dass er ihre Interessen im Auge hatte? Er musste zugeben, dass er, selbstsüchtiger Bastard, der er nun einmal war, natürlich auch sein eigenes Bestes verfolgte.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und strich es sich aus der Stirn. Verdammt, er wollte bei ihr sein, wollte sie lieben, mit ihr lachen, genau so wie in Tunbridge Wells ...
    »Der Himmel verschone mich vor den ungereimten Gedankengängen einer Frau«, brummte er und wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit, mit dieser Situation fertig zu werden - eine, die den gehetzten Blick aus ihren Augen vertreiben würde.
    Wie Ariel es angedeutet hatte, waren auch ihm die süffisanten, wissenden Mienen in Tunbridge Wells nicht entgangen, die verächtlichen Blicke, das Getuschel. Es war natürlich zu erwarten gewesen, sagte er sich, dennoch störte es ihn. Offensichtlich waren auch Ariel die abfälligen Bemerkungen zu Ohren gekommen.
    Er seufzte, als er sich niederkniete, um Holz auf das Feuer zu legen. Schon jetzt verlangte er nach ihr und wünschte, die Stunden würden schneller vergehen, statt sich so dahinzuschleppen. Wie schade, dass die Dinge nicht so geblieben waren wie in dem gemütlichen Haus in Tunbridge Wells.
    Doch Illusionen kamen nicht in Frage - weil er nun einmal der Mann war, der er war.
    Eine Woche verging, genau wie die nächste. Ariel betrachtete die Zahlen in der Kolonne auf der Seite vor ihr, Informationen über das Projekt, das Clayton Harcourt für Justin dagelassen hatte, ehe sie nach Tunbridge Wells gefahren wa-ren: der Vorschlag, die Mehrheit an einer Kohlenmine in Northumberland zu kaufen.
    Von den Zahlen, die sie betrachtete, schien es so, als hätte Clay einen guten Riecher gehabt. Der Gewinn würde ungeheuer sein, falls die Mine die Erwartungen erfüllte. Justin war auf den Vorschlag seines Freundes eingegangen; er hatte ein Gebot abgegeben, obwohl er das Geschäft nicht so schnell abschloss, wie Clay das wünschte. Justin war geduldiger als sein impulsiver Freund, und er wollte warten, bis Ariel ihre eigenen Untersuchungen abgeschlossen und bestätigt hätte, dass die Zahlen von Clay richtig waren.
    So weit sie das beurteilen konnte, würde die Investition sich lohnen.
    Ariel stellte den Stift zurück in den Halter und lehnte sich in dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch im Arbeitszimmer zurück. Sie war stolz auf ihre Rechenkünste und freute sich darüber, wie sehr sich Justin mittlerweile auf sie verließ.
    Sie reckte sich ein wenig auf dem harten Stuhl, dann unterbrach ein Klopfen an der Tür die Stille. Ariel blickte auf und entdeckte Silvie, die herbeihuschte. Sie schien nervös zu sein, ihr Blick ging hin und her, und sofort übertrug sich dieses Gefühl auf Ariel.
    »Was ist los, Silvie?« Ariel schob den Stuhl zurück, stand auf und kam um den Schreibtisch herum.
    Silvie blickte über ihre Schulter, als fürchte sie, jemand sei ihr auf den Fersen, dann streckte sie die Hand aus. »Es ist eine weitere Botschaft für Euch abgegeben worden, am Dienstboteneingang. Mrs. Willis, die Köchin, hat sie mir sofort gebracht.«
    Ariel nahm die mit Wachs versiegelte Nachricht, und die Vorahnung, dass sie wohl von Phillip war, machte sie unsicher. »Danke, Silvie!« Sie wandte sich um, öffnete das Papier und überflog den Inhalt mit einem Krampf im Magen.
    Meine liebste Ariel,
    die Tage vergehen, aber meine Sorge um Euch vergeht nicht. Ihr habt mir mitgeteilt, dass Ihr nur Freundschaft für mich empfindet; doch mein Herz weigert sich, das zu glauben. Ich muss Euch sehen. Wie Ihr zweifellos wisst, findet heute Abend das wöchentliche Geschäftstreffen Grevilles mit seinem Freund Clayton Harcourt statt. Da Ihr es ablehnt, mich zu treffen, werde ich Euch besuchen. Kommt um zehn Uhr in den Stall hinter dem Haus. Bitte, ich flehe Euch an, um Euretwegen und auch um meinetwegen, enttäuscht mich nicht!
    Immer Euer Freund Phillip
    Lieber Gott im Himmel, Phillip klang beinahe verzweifelt, und das alles wegen ihr. Sie hätte ehrlich sein, ihm geradeheraus sagen sollen, dass sie sich in den Grafen verliebt hatte. Stattdessen hatte sie um den heißen Brei herumgeredet, und dadurch alles noch schlimmer gemacht.
    Sie war nicht sicher,

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