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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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eingefunden hatten. Es waren fünfzehn Zeugen einbestellt worden, die gegen Lily aussagen sollten, Beau eingeschlossen. Der Ausschuss bestand aus sechs Mitgliedern, und dann waren da noch der Konstabler und seine beiden Hilfskräfte. Zusammengerechnet würden mindestens dreißig Personen direkt oder indirekt an diesem Verfahren beteiligt sein.
    Auf Duquesnes Anweisung hin war an der einen Seite des Saals ein Tisch mit Tee, Kaffee und Spirituosen bereitgestellt worden. Mrs. Prine und zwei Bedienstete reichten den Ankommenden Erfrischungen. Fast wie ein gesellschaftlicher Empfang, dachte Guy, als er sich umsah. Lily stand neben ihm in einem dunkelblauen Merinokleid mit einem schlichten Spitzenkragen. Sie hatte ihr Haar streng nach hinten gekämmt und trug eine Haube aus weißem Leinen und Spitze. Wie jung und unschuldig sie aussah. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich keine Emotionen wider, aber er wusste, dass sich in ihrem Kopf die Gedanken überschlugen. Ihm ging es nicht viel besser, nur dass er womöglich etwas mehr Hoffnung hatte als sie.
    Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn er sich nicht in sie verliebt hätte. Er hätte sie besser verteidigen können, wenn sein Blut nicht immer gleich so in Aufruhr geraten würde, sobald sie einer Bedrohung ausgesetzt war.
    Das Seltsame war, dass er diese Gefühle schon gehegt hatte, noch ehe sie ein Liebespaar geworden waren. Sie waren so neu für ihn gewesen, dass es eine ganze Weile gedauert hatte, bis er sie richtig hatte einordnen können. Jetzt wünschte er, er hätte es Lily schon früher gesagt. Wenn er ihr nun gestand, dass er sie liebte, würde sie glauben, er wolle ihr nur den Rücken für die Anhörung stärken.
    Sein Blick fiel auf ihren Sohn, diesen tapferen kleinen Kerl, der neben ihnen stand und sich innerlich auf das Bevorstehende vorbereitete, fest entschlossen, alles zu tun, was in seiner Macht lag, und doch voller Angst, es könnte nicht genug sein. Guy wurde klar, dass er den Jungen ebenfalls liebte. Das war der Sohn, den er sich immer gewünscht hatte. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und sah ihm lächelnd in die blauen Augen, die einen überaus ernsten Ausdruck angenommen hatten.
    Sein Blick fiel auch auf den riesigen Ring, den Beau trug, ein Erbstück von Guys seit langem verstorbenen Onkel, dem früheren Earl. Der Ring war fast zur Hälfte mit Kerzenwachs verstärkt worden, damit er auf den Daumen des Jungen passte. "Nur Mut, mein Junge. Wir stehen das gemeinsam durch, komme, was da wolle."
    "Ja, Guy", erwiderte Beau. "Ich weiß."
    "Dort sind Clive und Bernadette", flüsterte Lily, als ihre angeheirateten Verwandten den Raum betraten.
    "Ich hätte ihn erwürgen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte", stieß Duquesne halblaut hervor.
    "Jetzt ist es wohl zu spät dafür, oder?" fragte Beau.
    Lily sah ihren Sohn beunruhigt an. "Guy …!"
    Der Viscount räusperte sich. "Ja, ich fürchte, das ist es." Aber er würde darauf zurückkommen, wenn dieses Debakel schlecht ausgehen sollte, das schwor er sich. "Doch nun müssen wir uns deinen Verwandten gegenüber korrekt verhalten und sie willkommen heißen, nicht wahr? Zum Beispiel, indem wir ihnen persönlich eine Erfrischung reichen, hm?"
    Beau nickte ernst und ging sofort zu dem Tisch herüber, wo Mrs. Prine ihn mit einem traurigen Lächeln begrüßte. Beau nahm sich einen Keks, und als seine Gouvernante sich neu angekommenen Gästen zuwandte, öffnete er eine Kristallkaraffe, schenkte zwei Gläser Sherry ein und marschierte damit mannhaft zu seiner Großmutter und seinem Onkel. Er machte ganz vorsichtige Schritte, um nichts zu verschütten.
    "Braver Junge", murmelte Guy vor sich hin.
    Lily runzelte die Stirn. "Was tut er da?"
    "Seine Pflicht", gab Guy zurück. "Wir haben uns darüber unterhalten, als du dich um die Erfrischungen gekümmert hast. Alles wird besser verlaufen, wenn wir es Clive und seiner Mutter gleich zu Beginn angenehm machen. Vielleicht sind sie dann eher geneigt, Gnade walten zu lassen, meinst du nicht auch?"
    Sie schnaubte leise, ohne dabei die Miene zu verziehen, sagte aber nichts.
    "Oh ja, ganz bestimmt sind sie das dann", versicherte Guy, als er merkte, wie Beau ihm vom anderen Ende des Saals her kaum merklich zunickte. Er gab dem Jungen ein Zeichen, zu ihm zu kommen und sich neben ihn zu setzen.
    Galen klopfte ein paarmal mit einem Briefbeschwerer auf den langen Tisch, der für den Ausschuss aufgestellt worden war. Die Anwesenden begannen, ihre Plätze einzunehmen. Der

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