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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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schweigend. Sie hatte offenbar genug von ihm, obwohl er sie absichtlich unbefriedigt gelassen hatte. Irrtümlicherweise hatte er angenommen, dass sie danach einsehen würde, wie schön es sein müsste, das Liebesspiel beim nächsten Mal länger hinauszuzögern. Er hätte das Ganze überhaupt gar nicht erst als solches betrachten dürfen. Es war genau das gewesen, als was sie es bezeichnet hatte – der pflichtgemäße Vollzug der Ehe. Und nun war es vorbei.
    So viel dazu, sie mit seiner Erfahrung im Bett zu betören. Mit einem niedergeschlagenen Seufzer drehte er sich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen. Der morgige Tag hielt Aufgaben für ihn bereit, die er besser zügig in Angriff nehmen sollte. Beispielsweise den geschäftlichen Teil ihrer Abmachung. Er musste ihre und seine Rechnungsbücher prüfen, die Renovierung seines Besitzes einleiten und Kontakt zu einem Notar aufnehmen, der Beau zum Erben des Duquesne-Eigentums bestimmte.
    Vielleicht sollte er den Jungen mitnehmen, wenn er nach Maidstone ritt, um diese Angelegenheiten zu erledigen. Guy genoss seine Gesellschaft, und Lily musste nach ihrem Abenteuer in London, dem anstrengenden Ritt hierher und der Auseinandersetzung mit ihrer angeheirateten Verwandtschaft unbedingt Schlaf nachholen. Er würde ein paar der Bediensteten als Wachen abstellen, damit sie Lily beschützten. Er hielt Bradshaw zwar nicht mehr für eine Bedrohung, aber man konnte ja nie wissen.
    Wenn man bedachte, welche Strapazen Lily in den vergangenen Tagen durchgemacht hatte, dann musste er sich fragen, ob er eben nicht doch zu überstürzt vorgegangen war. Er hätte eigentlich darauf bestehen müssen, abzuwarten, bis sie sich wieder völlig erholt hatte. Ihre innere Anspannung und Erschöpfung, gepaart mit ihrer von Natur aus zurückhaltenden Art, waren mit Sicherheit der Grund für das abrupte Ende gewesen.
    Er nahm sich fest vor, von nun an mehr Rücksicht auf ihre zarte Konstitution zu nehmen. Diese machte aber nicht ihr ganzes Wesen aus: Sie war ganz allein aus der Anstalt geflohen. Sie hatte einem Mann einen Heiratsantrag gemacht, von dem sie wusste, dass er einen schlechten Ruf hatte. Sie war mitten in der Nacht durch das halbe Land geritten und hatte sich dabei als hervorragende Reiterin erwiesen. Lily – zart? Nein. Weder körperlich noch geistig. Fast hätte er bei diesem Gedanken gelacht. Sie war keine empfindliche Mimose, sondern eine leidenschaftliche, energische und einfallsreiche Frau.
    Warum hatte sie dann der Liebesakt so verwirrt? Warum hatte sie ihn gedrängt, die Angelegenheit schnell hinter sich zu bringen? Sie hatte anfangs ja zugegeben, dass sie es entbehrt hatte, verheiratet zu sein. Hatte er sie missverstanden und sie meinte etwas ganz anderes damit? Er konnte sich nur vorstellen, dass sie ihren ersten Mann immer noch liebte und seine Annäherungsversuche einzig als eine Pflicht sah, die sie erdulden und in kürzester Zeit hinter sich bringen musste. Hatte sie diese nicht sogar als notwendig bezeichnet?
    Ihre Weigerung, ihm zu erlauben, ihr Befriedigung zu schenken, machte ihn ratlos. Er hatte schon Zurückweisung erfahren, aber noch nie unter solchen Umständen. Noch nie im Bett.
    Nein, das würde er nicht noch einmal auf sich nehmen, nicht einmal für das unvergleichliche Vergnügen, sie wenigstens für einen Augenblick zu besitzen. Er hatte auch seinen Stolz. Wenn sie ihn wieder haben wollte, konnte sie ihn gefälligst darum bitten.
    Zorn und Eifersucht auf einen Toten plagten ihn den größten Teil der Nacht.
     
    Als Lily am nächsten Morgen wach wurde, stellte sie fest, dass sie allein war. Sie war froh darüber. Nach der vergangenen Nacht wäre es ihr ausgesprochen peinlich gewesen, nackt neben Guy aufzuwachen. Vielleicht hatte er ähnlich empfunden. Sie streckte sich genüsslich und lächelte über seine Rücksichtnahme auf ihr Schamgefühl, auch wenn er selbst nicht viel von dieser Tugend hielt.
    Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie sich fühlte, besonders nicht nach dem, was zwischen ihnen geschehen war. Ein wollüstiges Schaudern durchlief sie bei dem Gedanken, was sie ihm alles gestattet hatte. Noch immer konnte sie seine Berührungen auf ihrer Haut spüren.
    Während sie im Ankleidezimmer ihre Morgentoilette erledigte, verlor sie sich immer wieder in sinnlichen Fantasien. Vielleicht begehrte er sie an diesem Abend ja erneut? Sie lächelte ihrem Spiegelbild zu. Beim nächsten Mal könnte es ihr eventuell gelingen, ihre übertriebene Vernunft

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