Ein verführerischer Pakt
gerade? Auch wenn du sagst, du wärst dazu entschlossen … du bist noch nicht wirklich bereit, nicht wahr?"
Lily schwieg eine Weile. Dann sagte sie leise: "Seltsamerweise habe ich das Gefühl, ich bin es. Und das ist wirklich merkwürdig, findest du nicht? Ich muss wohl unanständiger sein, als ich dachte."
Guy stieß in seinem Innern ein Stoßgebet aus wegen ihrer Ehrlichkeit, ihrer Offenheit und der Tatsache, dass er nun doch nicht mehr länger warten musste. "Nichts an dir ist unanständig, Lily. Und daran auch nicht." Er beugte sich über sie und küsste sie, so sanft er konnte.
Er vermochte ihre Furcht ja nachzuvollziehen. Und er merkte, dass er sich ebenfalls ängstigte. Allerdings nicht vor dem Liebesakt im Dunkeln, sondern vor der Tatsache, dass er sich viel zu leicht in sie verlieben konnte.
Jemanden zu lieben, das machte ihm große Angst, und seine zärtlichen Empfindungen für sie nahmen ihn immer mehr in Besitz. Wie stark würde es ihn erst im Griff haben, wenn sie die intimste Erfahrung miteinander geteilt hatten?
8. Kapitel
Lily berührte ihn zögernd. Seine Brust fühlte sich heiß an, und unter ihrer Handfläche konnte sie spüren, wie sein Herz raste. Sein Kuss war so verheißungsvoll, dass ihr ganz schwindelig wurde, doch sie zwang sich, sich nicht darin zu verlieren, da sie sich nicht eine einzige Sekunde der Erregung entgehen lassen wollte, die er in ihr auslöste.
Noch nie hatte sie derart harte Muskeln mit ihren Fingern liebkost. Die eiserne Kraft, die in Guy schlummerte, brachte ihr Blut in Wallung und weckte Gefühle, die viel zu lange verschüttet gewesen waren.
"Dein Haar …", raunte er. "Es ist wie Seide, goldene Seide, so weich …" Mit der Zungenspitze liebkoste er ihr Ohr, während er gleichzeitig ihre Schultern streichelte.
Begierig sog sie seinen Duft ein; ihr war, als könnte sie gar nicht genug davon bekommen. Er war würzig, fremdartig, gefährlich, und er zog sie unwiderstehlich an. Ein leises Aufstöhnen entfuhr ihr, und Guy küsste sie noch leidenschaftlicher. Die Erkenntnis, welche Wirkung sie auf ihn hatte, erfüllte sie mit einem plötzlichen, sinnlichen Gefühl der Macht.
Er schob den Arm unter sie und zog sie dichter an sich, während er mit der anderen Hand erkundend über ihre Hüfte strich. Lily erstarrte, auf einmal war sie sich nicht sicher, ob sie diesem Mann Freiheiten gestatten sollte, die sich noch kein anderer herausgenommen hatte. Jonathan hatte sie nie … Nein. Sie würde jetzt nicht an ihn denken.
"Es ist gut", flüsterte Guy ihr ins Ohr. "Wir werden es langsam angehen."
"Nein!" entfuhr es ihr. Sie war gereizt wegen ihres eigenen Zauderns. Und wegen ihrer Erregung, die ihr unschicklich vorkam. "Bringen wir es hinter uns. Jetzt."
Ohne sie loszulassen, zog er sich ein Stück zurück. In der Dunkelheit konnte sie kaum die Umrisse seines Kopfes erkennen. "Vielleicht sollten wir noch etwas warten. Hast du doch Angst, Lily? Liegt es daran?"
Nachdrücklich schüttelte sie den Kopf. "Überhaupt nicht, ich schwöre es! Und es muss schließlich sein."
Er seufzte vernehmlich. "Gar nichts muss sein. Keiner sieht uns zu."
"Ich möchte es aber", erklärte sie entschlossen. "Und ich möchte es auf der Stelle." Mit diesen Worten legte sie ihm eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich, um seine Lippen zu berühren.
Jetzt war sie diejenige, die die Leidenschaft schürte und ihn voller Glut küsste, während sie gleichzeitig die Bettdecke fortschob und sich mit ihrem nackten Körper an ihn presste.
Guy reagierte schnell. Er drehte sie auf den Rücken und schob ein Knie zwischen ihre Beine. Als sie sein Geschlecht an ihrem Oberschenkel spürte, stieg flüchtig so etwas wie Beklommenheit in ihr auf. Er war ein so viel größerer Mann als …
"Lily", stieß er heiser hervor und drang langsam in sie ein.
Das Gefühl, ihn in sich zu spüren, raubte ihr den Atem. Alle ihre Sinne schienen auf einmal bis zum Äußersten gereizt. Einerseits wollte sie das Ganze hinter sich bringen, andererseits wünschte sie, es möge niemals aufhören.
Guy fing an, sich in ihr zu bewegen, und sie unterdrückte ein Stöhnen. Sie war sich sicher, dass es sich nicht gehörte, Vergnügen an so etwas zu zeigen. Frauen sollte dieses notwendige Übel nicht gefallen. Notwendig, dachte sie und erschauderte lustvoll.
Wieder raunte er ihren Namen, und sein Rhythmus wurde schneller. Sie hob die Hüften an, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen, und die unbeschreiblichen Empfindungen in
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