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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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später nur umso größere Pein verursachen?
    Die Zukunft würde in der Tat für sie beide viel strahlender sein, wenn die Krankheit seines Vaters und ihre eigene einzig durch die Einnahme einer Substanz ausgelöst worden war. Es bestand Hoffnung.
    Sie erhob sich, trat ans Fenster und schob die Vorhänge weit auseinander, um den Sonnenschein ins Zimmer zu lassen. Lily fühlte sich beschwingt wie seit langem nicht mehr. Doch als ihr Blick hinunter auf die gekieste Zufahrt fiel, krallte sie die Finger in den Vorhangstoff. Clives Barouche stand vor dem Vordereingang.
    Welche Schandtat mochte er nun wieder im Schilde führen? Noch größer als davor war jedoch ihre Furcht, Guy könnte ihn auf der Stelle umbringen, nach allem, was sie in der vergangenen Nacht herausgefunden hatten.
    Sie verließ das Speisezimmer und eilte nach unten in die Eingangshalle. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie musste eingreifen. Wenn man den Ruf ihres Mannes bedachte und die finsteren Drohungen, die er ihrem Schwager gegenüber geäußert hatte, konnte es sehr wohl zu einem Blutvergießen kommen.
     
    Guy schickte das Hausmädchen Gretchen zu den Stallungen, damit es Corrie ausrichtete, er solle Galens Pferd satteln. "Zum Abschied genehmigen wir uns noch einen Drink, während ich dir dabei eine Lektion in guten Manieren erteile", sagte er zu seinem Freund.
    "Ach, du liebe Güte, verschone mich mit deinem Missmut, Guy. Es war nur ein Kuss zwischen Freunden, das schwöre ich."
    "Verzeihen Sie, Mylord", ließ sich Mrs. Sparks hinter ihnen vernehmen, als sie gerade in die Bibliothek gehen wollten. "Mr. Bradshaw wartet im Salon." Sie hielt inne, sah sich verstohlen um und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. "Zusammen mit Konstabler Frick. Was haben Sie nun schon wieder angestellt?"
    Er legte den Arm um ihre molligen Schultern und drückte sie kurz an sich. "Gar nichts, machen Sie sich keine Gedanken. Gehen Sie nur, ich kümmere mich darum."
    Er ging den Flur entlang zum Salon. Also hatte Clive dieses Mal einen Beschützer mitgebracht. Konstabler Frick war zwar kein Freund, aber auch keine große Bedrohung. Welches Ass hatte Clive denn jetzt wieder im Ärmel stecken?
    Er betrachtete die beiden verärgert, den Möchtegernbaron mit seinen öligen Haaren und den rundlichen, mopsgesichtigen Hüter des Gesetzes. "Mr. Bradshaw, Mr. Frick, was verschafft mir die Ehre Ihres unerwarteten Besuches?"
    Clive nickte dem Polizisten aufmunternd zu. Frick holte tief Luft. "Mylord, Sie verstoßen gegen das Verbot, eine nicht genehmigte Einrichtung für Geisteskranke zu betreiben. Ich glaube, Sie beherbergen hier zwei Patienten in Ihrem Haus?"
    Guy lachte ungläubig auf. "Ich tue was ?"
    "Sie haben hier zwei Patienten mit der vorhin erwähnten Erkrankung, die von einem angesehenen Arzt diagnostiziert und bestätigt wurde. Das verstößt gegen das Gesetz. Wir werden die bedauernswerten Personen in einer ordentlichen Anstalt unterbringen und Sie in Haft nehmen müssen. Die Klage ist eingereicht. Die Geldstrafe beträgt fünfhundert Pfund."
    "Aber er hat eine Genehmigung!" ertönte eine tiefe Stimme hinter Guy. Verdammt, Galen konnte wirklich respekteinflößend klingen, wenn es nötig war. Und, weiß Gott, er konnte lügen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Guy konnte nur hoffen, dass diese Unwahrheit auch einer genaueren juristischen Prüfung standhielt.
    Alle Augen richteten sich nun auf Galen, der entspannt im Türrahmen lehnte.
    "Dann würde ich diese Erlaubnis gern sehen", sagte Frick und sah unsicher zu Clive.
    "Sie befindet sich momentan bei Lord Havington, der sie beglaubigt", teilte Galen ihm mit. "Er ist am High Council."
    "Und wer sind Sie?"
    "Lord Justice Jelf aus London, zu Ihren Diensten", stellte Galen sich mit seinem offiziellen Titel vor. "Vorsitzender des einberufenen Ausschusses zur Überprüfung von Lord Duquesnes Antrag, den ich bereits genehmigt habe. Es fehlt nur noch die letzte Unterschrift, und das wird, wie gesagt, soeben behoben."
    Guy nickte nur und warf Frick einen fragenden Blick zu. Was er dazu wohl sagen würde?
    "Der Fall ist aktenkundig", beharrte Frick. "Ich muss meine Pflicht tun. Sobald eine Genehmigung vorgelegt wird – und feststeht, dass diese vor der formellen Klage erteilt worden ist –, werden die Patienten umgehend wieder Lord Duquesnes Obhut überlassen. Im Lichte dieser neuen Entwicklung kann ich wohl von einer Verhaftung Abstand nehmen."
    "Und die Patienten werden hier bleiben", beharrte Jelf.
    "Nein, Mylord, dem

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