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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu bringen. Oder deine Familie.«
    Er war zuversichtlich, dass diese letzten Worte sie dazu veranlassen würden, seine Maßnahme ohne weitere Fragen hinzunehmen.
    Sie betrachtete ihn unter zusammengezogenen Brauen, zeigte dann aber, wie gut er sie kannte.
    »Wenn du wirklich meinst, dass es notwendig ist …«
    Ob dem so war oder nicht, er wäre viel glücklicher, wenn er wusste, dass, während er in der Stadt unterwegs war, seine vertrauenswürdigen Leute über sie und ihre Familie wachten. Die drei Männer, die er zur durchgehenden Überwachung des Hauses in der Waverton Street eingeteilt hatte, waren hundertprozentig zuverlässig; nichts Verdächtiges würde ihnen entgehen.
    Die Musik wurde langsamer, hörte ganz auf; nach einer letzten Wendung blieben sie stehen. Zögernd ließ er sie los, steckte sich ihre Hand unter den Arm und drehte sich mit ihr um.
    »Ich reite morgen nach Southampton.«
    Sie schaute ihn an, nickte, blickte sich dann im Saal um.
    »Wir sollten …«
    »Uns benehmen, als seien wir ein Liebespaar.«
    Mit einem Ruck wandte sie sich zu ihm um, starrte ihn an.
    »Wie bitte?«
    Er widerstand der Versuchung, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenzukneifen; es war besser, er riss sie weit auf.
    »Niemand wird daran etwas seltsam finden - es ist nur das, was alle erwarten.« Vor allem, wenn man bedachte, wie sorgfältig er in den letzten Wochen Vorarbeit geleistet hatte.
    Sie runzelte die Stirn.
    »Ja, aber …« Wieder schaute sie zu Adriana.
    »Mach dir keine Sorgen wegen Adriana. Geoffrey ist an ihrer Seite, und selbst wenn er einmal abgelenkt sein sollte, ist da immer noch Sir Freddie.« Er machte eine Pause.
    »Hat er schon seinen Antrag gemacht?«
    »Sir Freddie? Nein, dem Himmel sei Dank.« Sie blickte nach vorne und war bereit, mit ihm durch den Saal zu schlendern.
    »Warum bist du darüber so erleichtert? Ich dachte, du wolltest, dass Adriana unter möglichst vielen wählen kann.«
    Sie kniff die Augen zusammen.
    »Stimmt. Aber wie du sehr wohl weißt, hat sie ihre Wahl bereits getroffen, daher wäre es eine unnötige Komplikation, wenn Sir Freddie sich zu einem Antrag entschlösse.«
    Er grinste und nahm sich vor, Geoffrey bei nächster Gelegenheit in die richtige Richtung zu schubsen.
    »Genau genommen bin ich erstaunt, dass du noch nicht mit Anträgen überschwemmt wurdest.«
    »Ich glaube, so wäre es gekommen, wenn Adriana nicht schon einigen zu verstehen gegeben hätte, dass es witzlos wäre.« Sie bedachte ihn mit einem gestrengen Blick.
    »Seltsam, aber sie scheint zu glauben, dass es vernünftig wäre, Geoffreys Temperament nicht unnötig zu reizen.«
    Er sah sie an - und hoffte sehr, sie konnte die Nachricht in seinen Augen lesen; er pflichtete ihrer Schwester von Herzen bei und hoffte nur, dass sie sich ebenfalls ähnliche Zurückhaltung auferlegen möge.
    So, wie sie wegschaute, der arrogante Winkel, in dem sie ihre Nase in die Luft streckte, legte die Vermutung nahe, dass sie ihn gut verstand. Tony verkniff sich eine Grimasse, dass er so leicht zu durchschauen war, und brachte sie zu der Stelle, wo seine Patentante inmitten einiger höchst interessierter Freundinnen wartete.
    Trotz ihres Interesses und dessen, das eine ganze Reihe von Matronen der guten Gesellschaft an ihrer Beziehung mehr oder weniger bekundeten, verging der Rest des Abends recht angenehm. Durch eine Kombination aus hervorragender Aufklärungsarbeit und guter Organisation gelang es ihm, Alicia den Rest des Abends über an seiner Seite zu halten. Den anderen Herren ging er dabei geschickt aus dem Weg, die durch die Menge schlichen und von dem leicht exotischen und eindeutig sinnlichen Anblick, den sie in ihrem dunkellila Kleid bot - das er im Übrigen fest entschlossen war, ihr später höchstpersönlich auszuziehen -, in Versuchung geführt wurden.
    Sie tanzten einen weiteren Walzer, nach dem sie darauf bestand, zu Adriana zurückgebracht zu werden, um nach ihr und ihrem Hofstaat zu sehen. Statt ihr jedoch zu erlauben, in den Hintergrund zu treten und ein wenig abseits zu stehen, zog er sie in den Kreis der Herren und zweier weiterer unternehmungslustiger junger Damen, die sich um Adriana versammelt hatten.
    Alicia warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, den er mit einem gespielt unschuldigen Lächeln erwiderte, tat aber, was er wollte. Solcherart vor weiteren Annäherungsversuchen geschützt - die Herren, die ihr interessierte Blicke zuwarfen, gehörten nicht zu denen, die sich gerne unter Jüngere mischten

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