Ein verführerischer Schuft
unter seinem anspannte, ihre Beine ihn fester umklammerten. Ihr Atem ging keuchend, so wie seiner auch.
Sie griff nach ihm, versuchte ihn zu sich herabzuziehen.
Aber er verwehrte es ihr, verlagerte sein Gewicht, sodass er noch tiefer in sie kommen konnte. Sie schnappte nach Luft, zog erneut an seinen Schultern, aber er war ganz darin versunken, sie zu betrachten.
Alicia musterte ihn, seine Miene, befeuchtete ihre Lippen, spürte ihre Welt wanken. Sie war diesem beseligenden Moment so nahe, aber wie immer seit dem allerersten Mal behielt er die Kontrolle, wartete, beobachtete sie genau, bereit, ihr zu folgen, aber erst …
»Komm mit mir.« Sie rang um genug Atem, um »jetzt!« hinzuzufügen.
Seine schwarzen Augen, die sonst immer verhangen waren, öffneten sich weit - genug, dass sie erkannte, sie hatte um etwas gebeten, das niemand zuvor von ihm verlangt hatte.
Ihre Nerven bebten, und sie atmete mit letzter Kraft ein, hob eine Hand zu seiner Wange, streichelte darüber.
»Sei bei mir, mit mir. Bitte.«
Sie wusste nicht sicher, wie, aber sie wusste, was sie wollte … brauchte.
Er wusste es auch. Er seufzte, und seine Anspannung wuchs, seine Muskeln und Sehnen verhärteten sich, während er immer wieder und wieder in sie kam.
Ihre Blicke lösten sich nicht voneinander. Er stützte sich auf eine Hand, hielt ihr die andere hin und bat:
»Gib mir deine Hand.«
Das tat sie, nahm ihre Hand von seiner Wange, verschränkte ihre Finger mit seinen; er drückte ihre so miteinander verbundenen Hände in das Kissen.
»Schling deine Beine fester um meine Hüften.«
Sie konnte die heisere Bitte kaum verstehen. Die Seidenlaken strichen zärtlich über ihre Haut, während sie gehorchte, dann schnappte sie nach Luft, als er sich ganz über sie schob, sie mit seinem Gewicht in die Matratze presste und die Bewegungen seiner Hüften beschleunigte.
Einen atemlosen Augenblick überließ sie sich dem Gefühlssturm, spürte seine Augen auf sich, spürte die Flammen in sich höher lodern und sich zu einer Feuersbrunst ausweiten.
Er senkte den Kopf, hauchte dicht an ihren Lippen: »Jetzt!«, dann küsste er sie auf den Mund, während das beseligende Entzücken sie wie ein Sturm erfasste, sie verzehrte.
Vereinte und verschmolz zu einem Wesen. Zusammen, so wie sie es sich gewünscht hatte.
Tony spürte, wie ihm die Zügel entrissen wurden, sie in Flammen aufgingen und zu Asche verbrannten. Zum erst zweiten Mal in seinem Leben stürzte er sich gemeinsam mit einer Frau in das Herz dieses vertrauten Feuers, ließ sich von ihm mitreißen in das Land hinter den Flammen, in die herrliche Mattigkeit befriedigter Lust.
Wenn sie das wollte, dann wollte er es auch. Sie waren vereint - nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen, ihre Herzen.
Nie zuvor hatten sie sich so gefühlt.
Sie war sein. Unwiderruflich und vollkommen.
Die Worte waren in ihrem Kopf, ohne dass sie sie bewusst gedacht hatte.
Ihr Körper lag unter seinem gefangen, ihre Beine gespreizt, und er war noch mit ihr vereint.
Ihre Lippen verzogen sich in schläfriger Zufriedenheit. Gleichgültig, was sie auch dachte, was ihr Wille oder ihre Entschlossenheit sagten, für Logik war kein Platz. Trotz der Unsicherheit und der schwer fassbaren Besorgnis, die sie sogar jetzt in sich wahrnahm, wie ein Nebel, der auf der anderen Seite des Bettes waberte, erfüllte Freude ihr Herz.
Sie hob die Hand, die er nicht in seiner hielt, und strich ihm übers Haar, streichelte ihn zärtlich. Spielte mit den seidigen Strähnen.
Und überließ sich ihren Gefühlen.
Bis sie sie ausfüllten, ihren Verstand, ihre Brust, ihr Herz und ihre Seele, bis sie schließlich überflossen, sich über ihre Adern ausbreiteten und in sie sanken, für immer Teil von ihr wurden.
Sein Gewicht lastete schwer auf ihr, aber sie genoss es. Wärme füllte sie aus. Sie hatte ihm alles gegeben, was sie hatte, alles, was sie war; in dieser Nacht hatte er genommen, aber als sie es gewollt und gebraucht hatte; er hatte eingelenkt und selbst gegeben.
Gleichgültig, was die nächsten Tage auch brachten, diese Nacht war er bei ihr gewesen.
So sehr der Ihre, wie sie die Seine war.
Das sanfte Streicheln von Alicias Fingern über sein Haar holte Tony zurück auf die Erde. In eine Welt, die beinahe ebenso wundervoll war wie die, die sie eben besucht hatten; ihr Körper war wie ein sinnliches Kissen unter ihm, ihre Brüste unter seiner Brust, ihre Schenkel einladend gespreizt und ihre Körper immer noch
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