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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bemerkte Jack Warnefleet.
    »Ich habe niemals zuvor jemandem durch so ein Labyrinth folgen müssen.«
    Sie verabredeten einen Treffpunkt für den nächtlichen Ausflug.
    Nur Tristan lehnte ab.
    »Ich werde die Lage in den Ballsälen im Auge behalten. Da ich so vernünftig war zu heiraten, bin ich wenigstens sicher vor den Harpyien.«
    Charles verzog das Gesicht.
    »Glückwunsch. Ich weiß nicht, wie du das so schnell geschafft hast - und jetzt sieh dir nur Tony an. Ihr seid beide sicher. Was ich gerne wüsste, ist, wie lange ich im Kreuzfeuer der Heiratsstifterinnen noch ausharren muss. Es ist verflucht zermürbend, nur dass ihr es wisst.«
    Sowohl Tony als auch Tristan machten mitfühlende Geräusche. Aber die scherzhafte Stimmung täuschte über ihre unnachgiebige Entschlossenheit hinweg; die kleine Runde löste sich auf, jeder machte sich auf den Weg nach Hause.

    Tony fand Alicia im Garten.
    Hungerford hatte ihn ins Haus gelassen; er war gleich nach oben in seine Zimmer gegangen und hatte sich umgezogen und seine gewohnte Kleidung angelegt, ehe er sich auf die Suche nach ihr machte.
    Sie ging allein spazieren; Hungerford hatte ihm gesagt, die Jungen seien im Park - es war ein herrlicher Tag, um Drachen steigen zu lassen. Es kam ihm seltsam vor, Alicia allein anzutreffen; mit nachdenklich gesenktem Kopf schlenderte sie irgendwie ziellos über den Rasen.
    Er beobachtete sie von der Terrasse - Torrington House war Jahrhunderte alt, die Gärten, die sich dahinter erstreckten, waren weitläufig. Dann stieg er die Stufen hinunter und ging zu ihr. Sie hörte ihn nicht näher kommen. Er wollte sie nicht erschrecken, indem er unvermittelt vor ihr auftauchte, deshalb rief er ihren Namen.
    Sie blieb stehen, drehte sich um, lächelte ihn an und hob den Kopf, als er zu ihr trat.
    »Hast du irgendetwas herausgefunden?«
    Er hätte sie in seine Arme geschlossen und geküsst, aber sie hielt ihm die Hand hin; der rasche Blick, den sie zum Haus warf, warnte ihn.
    Widerstrebend beugte er sich über ihre Hand und hob sie an die Lippen, küsste sie, dann merkte er, dass ihr Lächeln verblasst war und stattdessen ein Ausdruck in ihrer Miene erschien, den er nicht deuten konnte. So legte er sich ihre Hand in die Armbeuge, bedeckte sie mit seiner und hielt sie fest. Die Sorge in seinem Blick war deutlich zu sehen, als er wissen wollte:
    »Was ist los? Was stimmt denn nicht?«
    »Nicht stimmen?« Sie blinzelte verwundert.
    »Nun … nichts. Es ist nichts.« Eine kleine Falte erschien zwischen ihren Brauen.
    »Warum glaubst du, etwas sei nicht in Ordnung?«
    Weil ….
    Er war verwirrt, was kein Zustand war, in dem er sich oft befand. Der Ausdruck in ihren Augen versicherte ihm, dass sie nicht ernsthaft glaubte, etwas sei nicht in Ordnung, aber …
    Sie zog an seinem Arm, setzte sich in Bewegung.
    »Hast du irgendetwas entdeckt? Was hat Jack vor? Ich habe Kit bei Lady Hartingtons Lunch getroffen, und sie hat erzählt, er sei ebenfalls aus, mit der Suche nach A.C.s Geschäftsbeziehungen beschäftigt.«
    Er nickte.
    »Wir haben alle heute den größten Teil des Tages damit verbracht.«
    Er erklärte es ihr. Alicia hörte ihm aufmerksam zu, stellte hie und da eine Frage, während sie sich im Geiste immer wieder vorsagte: Du bist seine Mätresse, seine Geliebte, nicht seine Frau.
    Das, entschied sie, war der einzige Weg, wie sie Bodenhaftung bewahren konnte: indem sie ihre Beziehung in ruhigen und vernünftigen Gewässern hielt. Wenn sie sich verführen ließ - von ihren eigenen immer kühneren Träumen -, dann wäre sie am Ende so tief verletzt, dass sie nie wieder heilte. Sie hatte die Rolle angenommen; wenn sie sich strikt daran hielt, konnten sie so weitermachen wie bisher. Und das würde reichen müssen.
    Wenn sie gezwungen wäre, die Wahl zu treffen, ob sie seine Mätresse sein wollte oder gar nicht mehr mit ihm zusammen sein, wusste sie, wie sie wählen würde. Sie wollte ihn nicht verlieren, niemals auf diese beseligenden Augenblicke verzichten müssen, wenn sie sich so nahe waren, wenn jeder Atemzug, jeder Gedanke, jedes Verlangen vom anderen geteilt wurde. Wenn sie, um diese Nähe zu bewahren, seine Mätresse bleiben musste, dann bitte. Es war, überlegte sie, den Preis wert.
    Die Neuigkeiten, die er hatte, waren ausgezeichnet. Sie kamen A.C. immer näher. Während sie die Ergebnisse diskutierten, merkte sie, dass Tonys Blick auf ihrem Gesicht ruhte, eigentlich weniger eindringlich als vielmehr scharf und forschend.

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