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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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ergeben.
    Sie hielt sich an seinem Nacken fest und starrte an die Decke. Er stemmte ihre Schenkel höher, presste sein Gesicht an ihre Schulter. Sie hatten weder Augenkontakt, noch flüsterten sie zärtlich, sondern bewegten sich in einem wilden Rhythmus, der ihre Erregung ins Unermessliche steigerte. Amelias Orgasmus war so heftig, dass sie leise aufschrie.
    Spencer keuchte an ihrer Schulter, drang tief in sie ein, als er seinen eigenen Höhepunkt erreichte.
    Als er atemlos erbebend gegen sie sank, rückte Amelia plötzlich von ihm ab. Die körperliche Erregung und der Orgasmus waren zwar erfüllend gewesen, aber sie war immer noch ärgerlich und bestürzt. Deshalb hatte sie keine Lust, ihn zu umarmen, mit ihm zu kuscheln und ihn zu streicheln. Auch wollte sie nicht, dass er ihr süße Koseworte ins Ohr flüsterte. Sie hatte sich genommen, was sie brauchte, und ihre Libido befriedigt.
    Endlich war sie auf Augenhöhe mit ihrem Mann. Endlich wusste sie, wie man Sex hatte, ohne sein Herz zu riskieren.
    Doch es war ein kalter, bitterer Triumph.
    Erschöpft und befriedigt ließ Spencer von Amelia ab. Seine Knie gaben etwas nach, als er sie sanft auf die Füße stellte.
    »Hattest du mir nicht eine raffinierte Verführung versprochen?«, fragte sie spitz.
    Spencer stöhnte innerlich auf. Er war überhaupt nicht stolz auf seine Leistung. Es war geil, hart, kurz … und verdammt erregend gewesen, und das machte es noch schlimmer.
    »Muss ich mich jetzt entschuldigen?«
    »Sei nicht albern.« Ihre Augen schimmerten frostig blau wie Eisgletscher. »Es hat uns doch beiden gefallen.«
    Er wich ihrem Blick aus, drehte sich zur Seite und ordnete seine Kleidung. Gerade hatte er den schärfsten Sex seines Lebens gehabt, und das dank der aktiven Teilnahme seiner kreativen, willigen Gespielin, die ihn so sehr befriedigt hatte wie keine vor ihr. Und er fühlte sich, als hätte man ihm einen Eimer über den Kopf gekippt.
    Sie strich ihre Röcke glatt.
    »Wann kann ich mein Geld haben?«
    »Was?« Hatte er richtig gehört? Bat sie ihn allen Ernstes um Geld? Wie eine Dirne, die in einer dunklen Gasse die Beine breit macht? Ärger und Verblüffung ergriffen ihn und … verdammt … tierisches Verlangen.
    »Ich darf dich daran erinnern, dass wir bei unserer Hochzeit eine Vereinbarung getroffen haben. Ich schenke dir Kinder, du gibst mir Sicherheit. Das waren deine Worte, Spencer. Du hast mir zwanzigtausend Pfund zugesagt. Ich würde gern wissen, wie schnell ich das Geld haben kann. Wenn du mir nicht erlaubst, dass ich meinen Bruder wiedersehe, dann unterstütze ich ihn eben finanziell. Ich … ich …« Von ihren Gefühlen überwältigt, verhaspelte sie sich. »Ich muss irgendetwas tun. Vielleicht kann ich ihn überzeugen, dass er weiterstudiert, oder ich kaufe ihm einen Laden oder ein kleines Anwesen, weit weg von der Stadt …«
    Spencer rieb sich die Schläfen. Ihre Loyalität gegenüber Jack war bewundernswert – und der Grund, dass sie sich kennengelernt hatten –, aber ihre Beschützerinstinkte gingen ihm erheblich zu weit. Das schadete Jack mehr, als dass es ihm nützte. Und was das Geld anging, hatte er Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Damit Amelia ihrem Bruder nicht die Tausender zusteckte, nicht ahnend, dass Jack sie in den schäbigsten Londoner Absteigen verschleuderte.
    »Das Geld ist angelegt. Ich kann es dir nicht einfach so geben. Tut mir leid, aber da sind mir die Hände gebunden.«
    »Ich bin sicher, dass du genug Einfluss besitzt, um an das Geld heranzukommen, aber du willst nicht, stimmt’s? Du zückst dein Scheckbuch bloß dann, wenn es dir passt.« Sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu. »Ich jedenfalls halte meinen Teil der Abmachung ein.«
    Ihm kam die Galle hoch, entsprechend scharf entgegnete er: »Noch bist du nicht schwanger. Und ich bin dir erst dann was schuldig, wenn ein Sohn geboren wird.«
    »Die Hälfte«, sagte sie. »Ich will die Hälfte im Voraus. Oder es gibt keinen Erben.«
    »Was zum Teufel ist plötzlich in dich gefahren? Du verlangst Geld wie ein billiges Flittchen. Das ist unter deiner Würde, Amelia. Und auch unter meiner.«
    »Du treibst mich dazu!« Eine Träne lief über Amelias Wange. »Hast du denn keinen Funken Empathie im Leib? Leo wurde in der Gegend von Whitechapel umgebracht, wo auch Jack verkehrt. Demnach hätte es genauso gut Jack treffen können. Ich kann nicht untätig hier herumsitzen und hoffen, dass ihm nichts passiert. Ja, ich würde meinen Körper verkaufen, wenn ich ihn

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