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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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wollte, dass ich auf der Stelle verschwinden soll.«
    »Und dann musst du ganz schnell weg?«
    »Ja.«
    »So schnell, dass du dir ein vorlautes Fräulein schnappst und mitnimmst.«
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Du hast mich danach gefragt.« Er räusperte sich umständlich. »Wenn ich darauf eingestellt bin, klappt es ganz gut. Ich gehe, wenn es mir zu voll wird.«
    »Ja«, murmelte sie. »Ich glaube, das hast du schon einmal erwähnt. Man muss wissen, wann man gehen muss. Deshalb bist du immer bloß für ein paar Tänze geblieben, stimmt’s? Dieses ganze Duke-of-Midnight-Theater …«
    »Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich wollte und konnte eben nicht länger bleiben, und die Tanzserie nach Mitternacht passte mir gut in den Kram. Bis die ganze Geschichte eskalierte und …«
    Sie lachte leise und schüttelte den Kopf.
    »Dieser Klatsch und Tratsch. Pure Spekulation. Für nichts und wieder nichts.«
    »Hast du eine Ahnung.« Er kratzte sich am Nacken, und sie ließ ihre Hand sinken. »Die Gerüchte interessieren mich nicht. Mir ist es egal, was die Leute von mir denken. Es ist amüsant – und manchmal auch nützlich – wenn sie einen fürchten.«
    Zumindest solange sie mich nicht für einen Mörder halten, dachte er, und ich nicht das Vertrauen meiner Frau einbüße, ehe ich es überhaupt gewonnen habe.
    »Spencer?« Sie nahm seine Hand. »Wo wir gerade dabei sind. Ich muss dir auch etwas beichten. Ich glaube, ich habe ein schlimmes Gerücht über dich in Umlauf gebracht.«
    »Ach ja?«, entgegnete er und sah sie aufmerksam an.
    »Ja.« Sie biss sich auf die Unterlippe und musterte ihn zerknirscht. »Ich habe einigen jungen Ladys, die schwer von dir beeindruckt waren, erzählt, dass du dich bei Vollmond in einen gierigen Werwolf verwandelst.«
    Er bemühte sich, ein gekränktes Gesicht zu machen.
    »Es tut mir sehr leid.«
    »Tatsächlich?«
    »Oh ja, es war eine Beleidigung für alle Werwölfe.«
    Er lachte laut, es war richtig befreiend, und drückte dankbar ihre Hand.
    »Und mit dieser Platzangst«, nahm sie den Faden wieder auf, »hattest du schon immer zu kämpfen?«
    Er nickte.
    »Nicht bloß auf Bällen?«
    »Nein.« Er wünschte, es wäre so einfach. »Überall, wo zu viele Menschen auf engem Raum sind. Auf Zuschauertribünen, im Theater.« Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Auf Hochzeitsfesten, bei Musikabenden.«
    »Oh.« Ihre Züge wurden weicher. »Dann sicher auch in Schulzimmern, oder?«
    Er hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. Verdammt, sie durchschaute ihn wie Glas. Diese Ängste machten ihm seit Jahren das Leben zur Hölle. Es war schlimmer, als er geahnt hatte.
    »Ich weiß, was du jetzt denkst. Alle kommen mit solchen Situationen klar, und das macht es bloß schlimmer für mich. Ich weiß nicht, von welchem Dämon ich besessen bin. Ich fühle mich wie … wie ein Fisch auf dem Trockenen.«
    Sie strich ihm über die Schläfe und durch sein Haar.
    »Oh Spencer …«
    »Nein.« Energisch schob er ihre Hand weg. »Amelia, nicht. Verdammt, ich brauche kein Mitleid. Alles, nur das nicht. Mein Problem ist zwar lästig, aber kein Beinbruch. Statt ausgelassene Feste zu besuchen, habe ich ein paar nützliche Talente entwickelt. Kartenspielen und Pferdezucht.«
    »Du hast eine Menge guter Bücher gelesen.«
    »Stimmt. Das hätte ich fast vergessen. Ich bin glücklich mit meinem Leben, so wie es jetzt ist.«
    »Ach ja?« Leiser Zweifel stahl sich in ihre Stimme.
    »Ja«, sagte er nachdrücklich. Weil er es in diesem Moment war. Seit Jacks Besuch hatte sich ihr Verhältnis zunehmend angespannt. Er hatte fast verdrängt, wie sehr er die Gespräche mit Amelia genoss. Wie schön ihr Lachen war. Sie schaffte es, seine inneren Dämonen herauszulocken … Sie verwandelte die Biester zwar nicht in kleine Engel, aber sie hielt sie in Schach. Oh ja, er liebte Amelia wegen ihres gesunden Menschenverstandes und ihres trockenen Humors.
    »Ja, ich bin glücklich«, wiederholte er. »Ich bin glücklich mit meinem Leben, so wie es jetzt ist.«
    Knirschende Schritte waren unweit von ihnen auf dem Kiesweg zu hören.
    »Ich glaube, da kommt jemand«, flüsterte sie. »Vielleicht sollten wir …«
    Er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss. Zunächst unnachgiebig – bis sich Amelias Überraschung legte und sie sich fügte. Dann küsste er sie zärtlich – und voller Hingabe. Er erkundete ihren Mund mit seinen Lippen und seiner Zunge, bis sie seinem forschenden Spiel nachgab. Verwöhnte

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