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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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schon der dritte.«
    »Fabelhaft«, erwiderte Spencer. Er rollte seine Angelleine ein. »Dann brechen wir jetzt auf. Das wird Amelia freuen.«
    »Werden Sie ihr sagen, dass ich alle drei gefangen habe?«
    »Natürlich nicht. Und Sie auch nicht, wenn Sie Ihre Fünfzehntausend einsacken wollen.« Spencer stellte die Angel beiseite. »Fünfzehntausend sind eine schöne Stange Geld. Genug, um zu heiraten.«
    »Heiraten?« Rhys zog die Stirn in Falten, während er Spencer beim Entwirren der Angelleinen half. »Sie machen wohl Witze, was? Beschränken Sie Ihre Strategie lieber auf den Kartentisch.«
    »Wieso? Sie sind doch im besten Mannesalter. Bellamy mag ein Arschloch sein, aber in einem hat er vermutlich Recht. Für Lily wäre es sicher besser, wenn sie heiraten würde.«
    Im Nachhinein bedauerte Spencer sein unhöfliches Gebaren und dass er den Vorschlag, Leos Schwester zu heiraten, so rigoros abgeschmettert hatte. Er hätte viel feinfühliger reagieren müssen, aber er hatte instinktiv gehandelt, ohne zu hinterfragen, warum er sich dagegen sträubte. Vermutlich hatte er sich zu dem fraglichen Zeitpunkt schon in Amelia verguckt.
    Rhys schnaubte missfällig.
    »Oh, Lily hat schon einen Beschützer. Großer Gott, war das eine anstrengende Reise, mit den beiden in der Kutsche. Ich habe noch keinen gesehen, der so verbissen Desinteresse geheuchelt hätte. Dabei sieht ein Blinder, dass zwischen den beiden etwas ist.«
    Demnach hatte Spencer richtig getippt. Zwischen Bellamy und Lily Chatwick bahnte sich etwas an.
    Rhys grinste ihn an. »Vielleicht sollte ich Lady Lily wirklich den Hof machen. Mal sehen, wie Bellamy darauf reagiert.«
    Na, das klang nach einem amüsanten Abend.
    »Tun Sie mir einen Gefallen«, entgegnete Spencer und nahm die Angelruten in eine und den Korb mit den Fischen in die andere Hand. »Geben Sie mir ein Zeichen, diesen Augenblick will ich mir nicht entgehen lassen.«

19
    B ilde ich mir das nur ein«, begann Amelia, die einen Klumpen Brotteig durchknetete, »oder bahnt sich da was zwischen dir und Mr. Bellamy an?«
    Lily lachte und stützte ihre Ellbogen auf dem Küchentisch auf.
    »Anbahnen ist sicher nicht das richtige Wort. Julian bedrängt mich förmlich, dass ich ihn heiraten soll.«
    Mit ihrer mehlbestäubten Hand strich Amelia sich eine Strähne aus dem Gesicht.
    »Aber es ist noch keinen Monat her, seit …« Sie stockte und biss sich auf die Lippe.
    »Seit Leos Tod«, beendete Lily den Satz. »Ich weiß. Und sein Erbbegünstigter ist noch nicht aus Ägypten eingetroffen. Vermutlich hat die Nachricht ihn noch gar nicht erreicht. Ich kann zwar die nächsten Monate noch in dem Stadthaus wohnen, aber Julian besteht darauf, dass ich einen Beschützer brauche.« Sie zeigte auf den Brotteig. »Ihr backt euer Brot selbst?«
    »Nur zu besonderen Anlässen.« Lily brauchte schließlich nicht zu wissen, dass die Gastgeberin vor lauter Aufregung eines der frisch gebackenen Brote verdrückt hatte. Amelia hatte nun mal von jeher die Angewohnheit zu essen, wenn sie nervös war.
    Im Zimmer nebenan traktierte Julian Bellamy das Pianoforte, und dunkle wilde Akkorde brachten die Küchenregale zum Erzittern. Wäre er doch mit den anderen zum Angeln gegangen, aber er war ein richtiger Stubenhocker. Interessant, dass er sich lieber mit dem Klavier beschäftigte. Dann war er in Lilys Nähe, ohne dass sie es wahrnahm.
    »Ich kann ihn hören«, sagte Lily, als könnte sie Amelias Gedanken lesen. Sie warf einen Blick in Richtung Salon. »Oder besser, ich kann ihn fühlen. Er spielt immer mit großer Leidenschaft, aber er hat schon einmal besser gespielt.«
    »Woran merkst du …«
    »Den Unterschied? Dann klappern die Teller nicht so.«
    Amelia klopfte den Teig in Form.
    »Lily, ist dir schon der Gedanke gekommen, dass Mr. Bellamy in dich verliebt sein könnte?«
    »Oh ja. Er glaubt vermutlich, er sei in mich verliebt.«
    »Und was glaubst du?«
    »Wir sind seit vielen Jahren befreundet, aber mehr ist da nicht. Seit Leos Tod …« Sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich denke, es hängt mit Julians Trauer und seinen Schuldgefühlen zusammen. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er Leo versetzt hat, und deshalb fühlt er sich verpflichtet, mich zu beschützen.«
    »Meinst du nicht, dass er tiefere Gefühle für dich hegt?«
    Lily schüttelte den Kopf.
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Ist auch besser so«, erwiderte Amelia. Hoffentlich ließ ihre Freundin sich nicht auf diesen Mann ein, denn das würde nicht gut

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