Ein verfuehrerischer Tanz
verlangte.
»Zehn Minuten«, sagte er. »Und keine Minute länger. Ich stehe zu meinem Wort, schon vergessen? Na, komm her zu mir.« Ganz der höfliche Gentleman hielt er ihr lächelnd die Hand hin.
Und Amelia fügte sich in ihr Schicksal. Weil sie erfahren wollte, wie man körperliche Leidenschaft genoss, ohne dabei sein Herz aufs Spiel zu setzen. War das nicht die perfekte Gelegenheit? Es dauerte ja nur zehn Minuten.
Sie stand auf und setzte sich seitlich auf seine Knie.
»Doch nicht so«, sagte er ungeduldig. Er packte sie bei den Hüften, richtete sich mit ihr halb auf und zog sie energisch auf seinen Schoß.
Amelia stellte entsetzt fest, dass sie mit gespreizten Schenkeln auf seinem Schoß thronte.
»So ist es schon viel besser«, sagte er, während er ihre Hüften weiter mit seinen großen, starken Händen umfasste. Er zog erwartungsvoll die Brauen hoch. »Spielschulden sind Ehrenschulden. Zieh dein Oberteil aus.«
»Ich … selbst? Aber meine Knöpfe …«
»Ich wette, du schaffst das allein.«
Zum Kuckuck, die Wette hätte er glatt gewonnen. Eine vornehme Dame aus verarmtem Adel wusste natürlich, wie man die Knöpfe selbst öffnete. Vorsichtig ertastete sie hinten den obersten Knopf.
Er umschlang ihre Hüften fester und stöhnte leise.
Ein kurzer Blick auf ihr Dekolleté, und Amelia war alles klar. Wenn sie so wie jetzt die Arme hob, spannte das Mieder über ihrem Körper, und ihre Brüste wurden hochgeschoben, sodass die beiden Rundungen den Ausschnitt zu sprengen drohten.
Seine Augen fixierten ihren hochgeschobenen Busen, und Amelia kam sich unglaublich obszön vor. Mit zitternden Fingern öffnete sie den obersten Knopf. Dann den nächsten und übernächsten. Beim vierten Knopf hob und senkte sich ihr Busen immer schneller, und der Duke schnappte hörbar nach Luft.
»Mehr«, flüsterte er rau, seine Stimme dunkel vor Begehren. »Mach weiter.«
Sie ließ langsam die Arme sinken und brachte sie hinter ihren Rücken, nahm die Schultern zurück und ertastete die kleine Kuhle zwischen ihren Schulterblättern. Wieder hielt er den Atem an, weil ihre Brüste in dieser Haltung noch verlockender anmuteten. Sein Gesicht schwebte knapp über ihrem Brustansatz, als sie den fünften und den sechsten Knopf öffnete. Inzwischen bot der aufklaffende Ausschnitt ihres Kleides verheißungsvolle Einblicke, und die eng geschnürte Korsage darunter brachte Amelias Brüste voll und rund zur Geltung.
Der siebte Knopf. Dann Nummer acht.
Wie viele Knöpfe waren es überhaupt? Zehn? Zwölf? Ihretwegen hätten es ruhig zwanzig sein können. Sie liebte es, wie er sie mit seinen Blicken verschlang, und genoss die Macht, die sie über ihn ausübte, während sie lasziv die Knöpfe öffnete. Sie fand sich nicht mehr obszön, sondern fühlte sich erotisch und sinnlich und begehrenswert … wie ein völlig neuer Mensch, denn Amelia d’Orsay hätte so etwas niemals gemacht.
Aber sie war ja auch nicht mehr Amelia d’Orsay, nicht wahr? Sie hieß jetzt Amelia Dumarque und war die Herzogin von Morland.
Sie war Spencers Ehefrau.
Als ihre Finger auf halber Höhe des Rückgrats angekommen waren, saß das Oberteil nur noch locker an ihrem Körper. Spencers Pupillen weiteten sich vor Erregung.
Sie rollte die Schultern, und die Ärmel rutschten von ihren Armen, und mit ihnen das halbe Oberteil. Sie befreite erst den einen, dann den anderen Arm. Mit Hemdchen und Korsage bekleidet stand sie vor ihm und fühlte sich himmlisch nackt. Unschlüssig, was sie machen sollte, stemmte sie die Hände in die Taille.
Hungrig strichen seine Augen über jede Rundung ihres Körpers. Winzige Schweißperlen bildeten sich in der Spalte zwischen ihren Brüsten. Ob es an der Schwüle der Nachmittagssonne lag, die in das Zimmer fiel, oder an Spencers unverstellter Bewunderung, die ihren Körper befeuerte, hätte sie nicht zu sagen vermocht. War sie schon jemals auf diese Weise betrachtet worden? Sie konnte sich nicht entsinnen. Oh doch, von Mr. Poste und ein paar anderen Gentlemen. Wenn sie den entsprechenden Ausschnitt trug, zog ihr Busen die Blicke der Männer magisch an.
Spencers Blick war anders. Nicht gierig, sondern bewundernd. Forschend. Es war mehr als bloße Bewunderung – in seinem Kopf paarte sich geschickte Planung mit intelligenter Strategie. Sein Blick wanderte lüstern über den dünnen Stoff, als sondiere er jeden möglichen Annäherungsversuch.
Es war ein neues, unbekanntes Gefühl, Objekt einer Strategie zu sein. Wie war das wohl,
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