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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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sie starrte ihn mit ihren großen blauen Augen an. Gott, er wusste, es klang lächerlich, was er da sagte.
    »Und dieser junge Hengst war … Osiris?«
    »Ja.« Wie zur Bekräftigung stampfte er mit dem Fuß auf. »Ich weiß, es klingt absurd, aber es war die einzige Möglichkeit, die mir in den Sinn kam. Juno hat sich nie gut mit den anderen Pferden hier verstanden. Also dachte ich, wenn sie früher, bevor sie so entsetzlich misshandelt wurde, mit Osiris zusammen war, kann sie sich vielleicht wieder für ihn erwärmen und hat dann einen Gefährten, der … der ihr Sicherheit gibt.«
    Sie starrten sich an.
    »Ach so«, sagte sie langsam. »Also deshalb willst du Osiris und bist bereit, mehrere zehntausend Pfund auszugeben, dein Leben auf den Kopf zu stellen und andere ins Unglück zu stürzen – denk nur an meinen Bruder –, damit deine launische Stute ihren alten Freund aus Kindertagen zurückbekommt?«
    »Ja.«
    Verblüfft sah sie ihn an, weil sie mit seinem Protest gerechnet hatte, aber eigentlich … Amelia war eine kluge Frau. Sie hatte verstanden. Dem war nichts hinzuzufügen.
    »Ja«, wiederholte er. »Ja, ich habe deinen Bruder in die Schuldenfalle gelockt, bloß um meiner launischen alten Mähre einen Gefährten zu kaufen. Du kannst es halten, wie du willst.«
    »Oh, ich weiß genau, was ich davon zu halten habe.« Sie stellte sich dicht vor ihn. »Spencer … Philip … St. Alban … Dumarque. Du« – sie bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust – »bist ein Romantiker.«
    Ihm blieb glatt die Luft weg. Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt …
    »Oh ja«, bekräftigte sie. »Du bist ein unverbesserlicher Romantiker. Ich habe deine Bücherregale gesehen und die Gemälde. Erst Waverley, und jetzt das …«
    »Mit Romantik hat das nichts zu tun. Es ist … es ist schlicht Dankbarkeit.«
    »Dankbarkeit?«
    »Diese Stute und ich, wir haben uns gegenseitig gerettet, verstehst du? Ich war neunzehn, als mein Vater starb. Ich hatte meine Jugend in den wilden kanadischen Wäldern verbracht, und plötzlich war ich hier in der Zivilisation und sollte ein Herzogtum erben. Ich war zornig und orientierungslos und nicht in meinem Element, und Juno ging es nicht anders … irgendwie haben wir uns gegenseitig gezähmt. Dafür bin ich ihr noch was schuldig.«
    »Du machst es bloß schlimmer, weißt du das?« Sie lächelte verschmitzt. »Du redest dich um Kopf und Kragen, du sentimentaler Idiot.«
    Als er rigoros widersprechen wollte, schob sie ihre Hand in sein Jackett. Ihre goldbraunen Wimpern kokett gesenkt, presste sie ihren Busen an seine Brust. Er spürte weichen Samt und eine noch weichere Fülle darunter. Dagegen hatte er nichts einzuwenden.
    Er hob ihr Kinn und sah sie ihr an.
    »Du kennst alle meine Namen?«
    »Ja, natürlich. Aus dem Gemeinderegister.«
    Er erstarrte, denn er hatte plötzlich wieder das Bild vor Augen, wie sie, den Federkiel in der Hand, einen lähmenden Moment lang auf das Register gestarrt hatte. Er hatte geglaubt, sie hätte plötzlich Bedenken bekommen, dabei wollte sie sich lediglich seinen Namen einprägen. Übermächtige, verwirrende Gefühle bestürmten sein Herz, sodass sie seinen Brustkorb zu sprengen drohten. Und er fragte sich, ob er vielleicht wirklich ein sentimentaler Idiot war.
    »Weil …« Ihr versagte die Stimme, denn er streichelte zärtlich ihren Nacken. »Du kanntest schon meinen zweiten Vornamen.«
    »Claire«, murmelte er.
    Er fühlte, wie sich ihr Puls beschleunigte.
    Lächelnd senkte er seine Lippen auf ihre. »Du heißt Claire. Amelia Claire.«
    Himmlisch, ihr süßer Mund. Wie weich und warm, wie unglaublich schön er war! Er nahm sanft Besitz von ihren Lippen, und ihre Arme glitten unter sein Jackett und sie umschlang ihn, und … oh Gott. Dieser Kuss war so anders als alle Küsse nach der Hochzeit. Anders als ihre scheue Umarmung im Arbeitszimmer ihres Bruders und die rauschhaften Küsse in ihrer gemeinsamen Liebesnacht. Wie klein sie war. Er musste den Kopf senken, um ihre Lippen zu finden, und sie festhalten, damit sie nicht stolperte. In seinen Armen fühlte sie sich zart und zerbrechlich an. Dabei wusste er, dass Amelia alles andere als zerbrechlich war, trotzdem gefiel ihm die Vorstellung unglaublich gut. Er schmiegte sich eng an sie, und sie fühlte die Glut seines Körpers, als er den Kopf senkte und ihre Lippen mit einem unendlich sanften, zärtlichen Kuss eroberte … als wäre ihr Mund eine wunderschöne Blume mit feucht schimmernden, rosig lockenden

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