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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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ist nicht schlimm«, versicherte sie wieder.
    »Werden die Thorolds so umsichtig sein, einen kommen zu lassen?«
    »Meiner Hand geht es gut.« Die verbrühte Haut pochte und strafte sie Lügen.
    »Na gut«, sagte er nach einer Weile. »Wenn es ihr gut geht, dann tanzen Sie den nächsten Walzer mit mir.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Die Sekunden zogen sich hin. »Wie bitte?«
    »Der nächste Walzer. Tanzen Sie ihn mit mir.« Er klang ungeduldig. »Sie können doch Walzer, oder?«
    »Ich kann nicht   …« Sie stotterte und versuchte es erneut. »Ich kann nicht mit Ihnen tanzen!«
    Er beugte sich leicht bedrohlich über sie. »Warum nicht?«
    Indem sie sich zu ihrer ganzen Größe aufrichtete   – was nicht viel brachte   –, funkelte sie ihn wütend an. »Ein Gentleman kommandiert eine Dame nicht zum Tanzen; er bittet sie. Wenn er eine ablehnende Antwort erhält, zieht er sich wieder zurück«, gab sie ihm deutlich zu verstehen.
    Diesmal verzogen sich seine Mundwinkel eindeutig zu einem Lächeln. »Mag ja sein, aber ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Sie Ihren Status als Dameaufgegeben haben, als Sie zu mir in den Schrank gestiegen sind.«
    »Sch!« Mary wurde rot und sah sich schuldbewusst um. »Sie lassen das ja so klingen, als ob   …« Sie verstummte.
    Er hob eine Augenbraue. »Ist es nicht so?«
    Einen Augenblick starrten sie sich eindringlich an. James’ Ausdruck war nicht zu entschlüsseln, der von Mary offen feindselig. Dann holte sie tief Luft. »Ich kann nicht mit einem der Gäste tanzen. Das wäre unziemlich.«
    »Nicht so unziemlich, wie einem Gast gegenüber unhöflich zu sein«, sagte er aalglatt. »Ist es nicht Ihre Aufgabe, zu tun, was Ihnen befohlen wird?«
    »Sie sollten mit Miss Thorold tanzen«, sagte Mary durch zusammengebissene Zähne.
    »Ihre Karte ist voll.« Und als ob ihm gerade ein neuer Gedanke gekommen sei, fügte er hinzu: »Ich will gar nicht um Ihrer liebenswürdigen Person willen mit Ihnen tanzen, wissen Sie. Aber wir müssen den Vorfall im Arbeitszimmer bereden und so geht das auf die einfachste Weise.«
    Mary wollte nicht mit James Easton tanzen. Sie mochte ihn nicht, kein bisschen. Aber ihr Stolz war getroffen. »Ich hätte auch nie angenommen, dass Ihr Interesse persönlicher Art ist«, sagte sie steif. »Und es gibt nichts zu bereden. Wenn Sie jetzt so freundlich wären, mich zu entschuldigen   …« Sie machte einen würdevollen Schritt zur Seite und stieß fast mit Michael Gray zusammen.
    »Meine Liebe!« Er fing sie sanft auf und hielt sie bei den Ellbogen, um sie am Stolpern zu hindern. »Was um Himmels willen ist denn geschehen? Ich konnte den Tumult vom Billardzimmer aus hören.«
    Den hatte der Himmel gesandt. Mary widerstand dem Impuls, James Easton die Zunge herauszustrecken. »Ich habe etwas Tee verschüttet. Versehentlich«, setzte sie rasch hinzu. »Ich glaube, Miss Thorolds Kleid hat dabei ein paar Spritzer abbekommen. Ihre   – äh   – Freunde waren ziemlich besorgt um sie.«
    Michael Gray warf einen kurzen Blick auf Angelica, die gerade aus dem Salon geleitet wurde und tapfer die Tränen fortblinzelte. Sein Ausdruck erstarrte erst und wurde dann hart. »Meine Güte, ist das alles? Es hat ja geklungen, als ob jemand ermordet würde.«
    Er hielt sie immer noch bei den Armen. Mary schüttelte sich leicht und er ließ sie mit schelmischem Lächeln los. »Ich freue mich zu sehen, dass Sie unversehrt und nicht hysterisch sind.« Dann fiel ihm jedoch ihre linke Hand auf und er stieß einen entsetzten Ruf aus. »Aber Sie haben ja gar nicht gesagt, dass Sie sich so schlimm verbrüht haben!«
    Er griff nach ihren Fingerspitzen, überging ihren Protest und nahm den Eisbeutel weg. Die Verbrennungen, die sich von ihrem Handrücken bis zum Handgelenk zogen, sahen schlimm aus: tiefrot und angeschwollen von dem kochend heißen Tee und von dem Eis.
    »Es sieht viel schlimmer aus, als es ist«, sagte Mary, die sich wand, als er sie untersuchte. Sie spürte, dassJames Easton sie beide beobachtete. »Wirklich, Mr Gray, machen Sie sich keine Sorgen.«
    Michael schüttelte den Kopf. »Das ist eine glatte Lüge, mein Mädchen. Kommen Sie, gehen wir in die Küche und holen Salbe gegen die Verbrennung. Und nennen Sie mich doch bitte Michael.«
    Sie zögerte. Sie wollte keine Salbe. Sie wollte allein gelassen werden und darüber nachdenken, was die Ereignisse dieses Abends bedeuteten. Und sie musste sich eigentlich um Angelica kümmern. Aber wenn sie mit Michael

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