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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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auch zu interessieren. Aber als ich sagte, ich würde Akkordeon spielen, hat sie   – hat sie
gelacht

    James unterdrückte ein Lächeln. »Na, vielleicht war es ja ein einvernehmliches Lachen.«
    »Es ist hoffnungslos. Sie hält mich für einen Idioten.«
    »Das stimmt nicht«, log James tapfer. Jetzt erst fiel ihm auf, dass Georges Schreibunterlage ganz vollgekritzelt war:
Mrs George Easton. Angelica Easton. George & Angelica.
Am häufigsten stand da einfach nur
Angelica
, umgeben von Schnörkeln und Herzen mit Pfeilen.
    George rieb sich das Gesicht. »Die Dichter haben recht: Es ist eine Krankheit. Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen, ich kann nicht arbeiten   … ich kann nur an sie denken.«
    »Gestern Abend hast du es dir aber ordentlich schmecken lassen.«
    »Das war was anderes.«
    »Weil es Brathähnchen gegeben hat?« James bemühte sich, nicht zu lachen. »Komm schon, George.Es gibt Dutzende von Mädchen, die dich sofort heiraten würden. Warum ausgerechnet Miss Thorold?«
    George sah ihn finster an. »Diese Frage zeigt, wie jämmerlich wenig du von Liebe verstehst.«
    »Da bin ich ziemlich erleichtert, wenn dein Zustand die andere Alternative ist.« James deutete auf die Schreibunterlage. »Als Nächstes fängst du noch an, Gedichte zu verfassen.« George Easton wurde vom Haaransatz bis zum Kragen rot und James musste wieder lachen. »Nein! Wirklich?! Ach herrje!«
    »Bist du jetzt fertig mit deinem Spott?«
    »Ich spotte doch nicht, altes Haus. Aber nun lass uns über die neue Eisenbahnlinie in Kalkutta reden.«
    »Was ist mit Kalkutta?« George klang verstimmt.
    »Was soll das heißen, ›was ist mit Kalkutta‹? Du fängst in ein paar Monaten mit dem Bau an! Eigentlich ist das genau das, was du brauchst. Es ist lange her, seit du das letzte Mal die Bauleitung für einen Auftrag übernommen hast, und es wird dich von der kleinen Miss Soundso ablenken.« James war richtig begeistert. »In vierzehn Tagen sitzt du auf dem Schiff auf dem Weg in den wunderbaren, gewürzduftenden Fernen Osten und alle Gedanken an Fräulein Wie-hieß-sie-doch-gleich sind aus deinem Dickschädel entwichen.«
    George richtete sich erschrocken auf. »Zwei Wochen?«
    »Na ja, du musst doch   –«
    »Aber das ist doch genügend Zeit!« Seine Augen leuchteten auf und zum ersten Mal lächelte er Jamesan. »In zwei Wochen kann ich das leicht bewerkstelligen!«
    »Ganz bestimmt kannst du das«, sagte James erleichtert. Das klang schon wieder nach dem alten George.
    George sah ihm fest in die Augen. »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja.«
    Er sprang über den Schreibtisch und schüttelte James enthusiastisch die Hand. »Danke! Dein Zutrauen bedeutet mir sehr viel. Ich weiß, dass dich selbst die Angelegenheit nicht sonderlich interessiert, und ein Weile hast du sie sogar rundweg abgelehnt, aber es ist wunderbar, dass mich mein kleiner Bruder unterstützt   –«
    Nicht interessiert? Rundweg abgelehnt? Den Auftrag in Indien? James hatte plötzlich das ungute Gefühl, dass sie aneinander vorbeiredeten. »Äh   – meine Unterstützung in welcher Hinsicht, George?«
    »Na, dass ich Miss Thorold heiraten und sie nach Indien mitnehmen werde!«
    Oh nein. Oh nein. »
Das
hast du gemeint?«
    Aber George hörte schon nicht mehr zu. »Sie ist ein gesundes Mädchen, nicht wie ihre Mutter. Das Klima dort kann ihr nicht schaden. Und der Zauber von Indien   – seine Schönheit, die du ja auch betont hast   – wird mir helfen, sie zu gewinnen!«
    James seufzte innerlich auf. Das wurde ja immer schlimmer. Insgeheim war er von Anfang an gegen die Verbindung mit Thorold gewesen, da er ein paarunerfreuliche Gerüchte gehört hatte, die Thorolds Geschäftsgebaren betrafen. Allerdings war er überzeugt gewesen, die Wahrheit herauszufinden, ehe George seinen Heiratsantrag machte   – deswegen das Herumstöbern in Thorolds Arbeitszimmer. Aber eine stürmisch beschleunigte Brautwerbung war etwas anderes. Selbst wenn Angelica die Sache halbherzig sah, ihre Eltern waren wild entschlossen. Sie konnten sie zwingen, Georges Antrag anzunehmen. James blieb nur wenig Zeit zum Handeln. Und bisher hatte er   – Miss Quinn sei Dank!   – nichts herausgefunden.
    »Komm, ehe du gehst, sag mir doch, was du hiervon hältst!« George kramte in seiner Schreibtischschublade und zog eine Seite lavendelfarbenes Schreibpapier heraus, das mit Blüten verziert war.
    James nahm die Seite und überflog sie. »Möchtest du meine ehrliche Meinung?«
    Georges

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