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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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argwöhnisch ab. »Hab mich noch nicht entschieden.«
    »Dann tun Sie es jetzt.«
    »Warum?«
    Warum? Wollte sie ihn einfach nur ärgern? »Wenn ich es mir recht überlege, vergessen Sie es. Ich werfe Sie stattdessen einfach in die Themse.«
    Sie erstaunte ihn, indem sie grinste   – nicht ironisch,sondern aufrichtig amüsiert. »Das würde Ihnen gefallen, was?«
    »Es ist verlockend«, gab er zu.
    »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass unsere Zusammenarbeit was bringen würde.«
    »Wir haben beide bisher so gut wie nichts erreicht«, hielt er ihr entgegen. »Schlechter können wir gar nicht werden. Zumindest müssen wir nicht beide das Gleiche machen, wenn wir uns austauschen.«
    »Hoffentlich.«
    »Ich könnte hilfreich sein für Sie.«
    »So ein Quatsch. Sie wollen doch nur ein Auge auf mich haben.«
    »Ach ja?«
    »Na klar. Sie sind nicht der Typ, der gerne zusammenarbeitet. Warum sagen Sie nicht einfach, was Sie vorhaben, statt zu versuchen, mich mit fadenscheinigen Argumenten abzuspeisen?«
    Er grinste. »Also gut: Ich traue Ihnen nicht und möchte gerne ein Auge auf das haben, was Sie anstellen. Ihnen geht es natürlich genauso.«
    Sie tat so, als würde sie sich die Angelegenheit noch überlegen, aber da sie sich leicht entspannt hatte, wusste James, dass sie sich schon entschieden hatte. Schließlich nickte sie unwillig. »Na gut. Aber das muss eine gleichberechtigte Partnerschaft sein   – Sie teilen mir alles mit, was Sie rausfinden, und ich ebenso.«
    »Aber selbstverständlich.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Wenn ich rausfinde, dass Sie mich hintergangen haben oder mir Informationen vorenthalten, dann werf ich Sie den Wölfen vor.«
    »Ich ebenso.«
    »Und gehen Sie lieber nicht davon aus, dass ich nichts tauge, weil ich eine Frau bin. Kommt nicht infrage, dass Sie meine Informationen anzweifeln oder überprüfen oder mich schützen.«
    »Versteht sich.«
    Sie sahen sich einen Augenblick fest an: prüfend, herausfordernd, bestätigend. Dann hielt ihr James spontan die Hand hin.
    Mary sah sie verständnislos an.
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Na? Wir sollten unser Abkommen besiegeln.«
    Sie verzog einen Mundwinkel. »Gentleman-Abkommen?«
    »So was in der Art.«
    Sie zögerte noch kurz, dann legte sie ihre Hand in seine. Ihre Hand war heiß und trocken und wirkte so zerbrechlich, dass James sie nur ganz vorsichtig umfasste. Im nächsten Augenblick drückte sie so fest zu, dass er große Augen machte.
    Zerbrechliche Dame   – pah: Er drückte boshaft zurück. »Freches Luder.«
    Sie lächelte und entzog ihm die Hand sittsam. »Ich habe Sie ja gewarnt   …«
    Er schnaubte verächtlich und steckte den Kopf aus dem Fenster, um Barker etwas zuzurufen.
    »Wundert sich Ihr Bruder nicht, dass Sie ständig in seiner Kutsche herumfahren?«, fragte sie, nachdem er wieder saß.
    James war verwirrt. »Wie kommen Sie darauf, dass es seine ist?«
    »Weil er der Ältere ist. Sind Sie nicht sein Lehrbursche?«
    »Ich bin gleichberechtigter Partner. Und kümmere mich viel mehr um das Bauwesen als er.«
    Sie war sichtlich überrascht. »Da haben Sie wohl direkt nach der Schule angefangen.«
    Er nickte. »George brauchte meine Hilfe.«
    »Was ist mit Ihrem Vater? Ist das nicht ein Familienunternehmen?«
    »Er ist tot.«
    »Das tut mir leid«, sagte sie leise. »Meine Eltern sind auch tot.«
    Er tat so, als habe er das nicht gehört. »Wir wohnen auch im selben Haus. Einstweilen zumindest. Wenn diese Thorold-Geschichte klappt, muss ich raus. Keine Lust, bei Frischvermählten zu wohnen.«
    »Miss Thorold scheint Sie Ihrem Bruder übrigens vorzuziehen«, sagte Mary lauernd. »Vielleicht muss eher Ihr Bruder ausziehen.«
    Er sah sie amüsiert an. »Sehe ich wie einer aus, der sein Leben ruiniert, indem er sich verliebt und heiratet?«
    »Tja, mit der Einstellung enden Sie bestimmt als verbitterter alter Hagestolz.«
    »Ach, irgendwann werd ich schon heiraten«, sagteer gelassen. »Aber wenn, dann aus den richtigen Gründen.«
    »Die da wären?«
    Er machte eine unbestimmte Geste. »Geld. Geschäftskontakte. Politische Seilschaften.«
    »Und Ihre Frau würde im Gegenzug
was
bekommen?«
    Sein Ausdruck verriet, dass er die Frage für seltsam hielt. »Einen Ehemann natürlich.«
    »Das ist alles?«
    »Was wollen Frauen sonst noch? Blumen? Schmuck? Sonette? Kinder?« Er zuckte die Schultern. »Das krieg ich auch noch hin.«
    Mary sah ihn skeptisch an. »Sonette?«
    »Na ja, ein richtiges Sonett würde wohl

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