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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen, aber ein Gedicht ist einfach. Ich habe eins für Angelica gemacht, bei dem jede Zeile mit einem Buchstaben aus
Angelica
anfängt. Wir tun natürlich so, als ob es von George ist.« Er grinste. »Sie glauben mir wohl nicht?«
    »Kein Wort.«
    »Tja, Ihr Name ist tatsächlich ein bisschen zu kurz, aber es geht ganz flott. Die Dame darf das natürlich nicht erfahren.«
    »Na los, dann machen Sie mal ein Gedicht aus meinen Buchstaben.«
    »Also gut. Mal sehen   … M aid mit Haaren wie Pech,/ A ugen glühend und frech,/ R eich mir deine Hand,/   … hmm   … äh   … Ypsilon ist nicht so einfach   …«
    Sie machte ein Geräusch, das sich wie eine Mischung aus schrillem Schrei und Stöhnen anhörte.
    Er hielt überrascht inne. »Was ist?«
    »Halten Sie die Kutsche an. Ich werf mich in den Fluss.«
    »Ist das Gedicht so schlecht?«
    »Ihr Gedicht ist grauenhaft«, sagte sie direkt.
    Er wirkte verärgert, doch dann entspannte er sich plötzlich. »So geradeheraus wie Sie habe ich noch nie jemanden erlebt.«
    »Dafür entschuldige ich mich aber nicht.«
    Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. »Es war als Kompliment gemeint.«
    »Ach so.« Sie lächelte ihm zu   – diesmal richtig   –, sodass es ihm ganz warm in die Wangen stieg.
    Er runzelte die Stirn. »Sei’s drum   … wir sollten unser weiteres Vorgehen besprechen.«
    »Natürlich.« Sie wurde wieder ganz geschäftsmäßig.
    »Heute Nacht war Ihre letzte Gelegenheit im Lagerhaus. Von jetzt an sind sie dort auf der Hut.«
    Ein gequälter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. »Einige Zeit zumindest. Vielleicht kann ich   – können wir es in ein paar Tagen wieder versuchen.«
    »Mal sehen. Wir haben das private Arbeitszimmer und einen Teil der Büroräume überprüft. An einem anderen Ort wird Thorold seine Unterlagen ja wohl nicht aufbewahren.«
    »Falls es nicht ein drittes Büro gibt   … eines für seine illegalen Machenschaften.«
    Er sah sie scharf an. »Haben Sie von so einem Büro gehört?«
    »Nein«, gab sie zu.
    »Na gut. Ich hole Erkundigungen ein, aber bis dahin müssen wir uns neue Schritte überlegen.«
    »Und zwar sofort. Thorold hat vor, die Familie so schnell wie möglich an die See zu verfrachten. Ich halte es für wahrscheinlich, dass er schon bald etwas vorhat und sie deshalb aus dem Weg haben will.« Das war die deutlichste Anspielung auf die Frist vom siebzehnten Mai, die sie machen konnte.
    »Als Vorwand dient ihm die Hitze?«
    »Ja. Er und Michael Gray haben natürlich vor, in London zu bleiben.«
    James warf ihr einen raschen Blick zu. »Gray. Na sicher. Hat er Ihnen davon erzählt?«
    »Nicht direkt   … ich habe eine Unterhaltung belauscht.«
    »Zwischen Gray und Thorold?«
    »An der Gray beteiligt war«, sagte sie vorsichtig.
    »Und er hat eindeutig von Thorold gesprochen?«
    »Ja.«
    »Verstehe.« James ließ sich das kurz durch den Kopf gehen, dann warf er Mary einen argwöhnischen Blick zu. »Sie und Gray scheinen ja ziemlich vertraut zu sein. Was hat er Ihnen noch erzählt?«
    Sie hoffte, dass die Hitze, die ihr in die Wangen stieg, nicht mit Erröten verwechselt wurde. »Ich kenne Michael Gray kaum«, sagte sie steif. »Ich habe
zufällig
mitgehört, wie er sich heute nach dem Essen mitjemandem unterhalten hat, und ich gebe die Information nur weiter. Gemäß unserer Vereinbarung.« Falls sie vorgehabt hatte, ihm auch noch den Rest zu erzählen, hielt sein Misstrauen sie jetzt davon ab.
    Er zog sarkastisch die Augenbrauen hoch. »Aber sicher.«
    »Sie glauben mir natürlich nicht.«
    Er lehnte sich mit verschränkten Armen und übergeschlagenen Beinen zurück. »Warum sollte ich, wenn meine Empfindung mir offensichtlich was anderes sagt?«
    »Ihre Empfindung? Doch wohl eher Ihre Einbildung!«
    »Er kam doch angerannt, um Ihnen zu helfen, als Sie sich die Hand verbrüht haben, und hat Sie in die Privaträume mitgenommen. Sie erröten jedes Mal, wenn ich seinen Namen erwähne. Jetzt auch.
Und
Sie reden sich mit dem Vornamen an«, sagte er unbewegt.
    »Und aufgrund dieser Indizien nennen Sie mich eine Lügnerin!«
    »Sind Sie das nicht?«
    »Ich weiß nicht, warum ich mir eingebildet habe, dass diese Zusammenarbeit klappen könnte«, murmelte sie. »Lassen Sie mich raus.«
    »Sie wissen doch nicht mal, wo wir sind.«
    »Ist mir egal.« Sie wollte die Tür öffnen.
    Er packte ihr Handgelenk und sie schlug nach seiner Hand. Er stieß ein schmerzliches Grunzen aus und drückte

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