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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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gut. Wenn es dir wirklich nichts ausmacht?“ Als er nur genervt zum Himmel sah, sprach sie schnell weiter. „Ich würd die Tiere Samstagmorgen versorgen und dann mit Margot den Zug nehmen. Du müsstest dann am Samstagabend und am Sonntagmorgen nach dem Rechten sehen. Am Nachmittag wäre ich spätestens wieder zurück.“
    „Gut, dann seh ich gleich nach, wie ich am Samstag arbeiten muss und sag dir dann Bescheid. Aber denk dran, die Kuh melken kann ich nicht.“
    „ Ach, da frag ich die Anneliese. Die macht das bestimmt“, sagte Josefine ganz aufgeregt. „Danke, Richard. Du bist der Beste.“ Sie umarmte ihn fest, ehe sie sich auf ihr Fahrrad setzte und winkend davonfuhr.

Kapitel 5
     
    Donnerstagabend dachte Richard gerade über Josefine nach , als ihn der unsanfte Stoß seines Bruders wieder in die Wirklichkeit zurückholte. „He, pass doch auf, verdammt.“ Fluchend schüttelte er das Bier von seinen Fingern, welches aus seinem Glas geschwappt war, als sein Bruder ihn an der Theke in die Rippen gestoßen hatte.
    „Was sitzt du hier rum und guckst Löcher in die Luft?“
    „Das tu ich überhaupt nicht.“
    „Ja, klar. Drum sitzt du auch seit zehn Minuten dämlich grinsend vor deinem Bier und sagst kein Wort.“
    „Was interessiert es dich? Lass mich gefälligst in Ruhe.“
    „Ich wette, ich weiß, woran du denkst. Bist wohl endlich bei der Alten zum Zug gekommen, was? Wie war sie denn so?“ , fragte Toni verschlagen.
    „Leck mich am Arsch, Toni.“
    „Oh, also wohl doch noch nicht, was? Mann, was bist du für ein Trottel. Wie lange winselst du der eigentlich schon hinterher?“
    Richard versuchte, seine Wut zu beherrschen. Aus irgendeinem Grund ging das übliche Gequatsche seines Bruders ih m heute gehörig auf die Nerven. Er ignorierte Toni und trank stattdessen einen Schluck Bier.
    „Ich rede mit dir! Hoffentlich ist das Weib es auch wert, da ss du der wie ein läufiger Köter hinterherläufst. Anstatt du dir eine von den Weibern nimmst, die hier leicht zu haben sind. Lass es dir von einem, der es besser weiß, gesagt sein: Die angeblich so anständigen, die sind es nicht wert. Sieh dir an, was ich davon hab, dass ich mir den Arsch aufgerissen hab, damit ich die Lisbeth krieg.“ Wütend schnaufte Toni. „Gib mir mal ‘nen Doppelten, Willi!“, grölte er dem Wirt zu.
    „Was hat die Lisbeth denn jetzt schon wieder angeblich so Schlimmes gemacht?“, fragte sein Bruder, nun ebenfalls gereizt. Die Frau konnte machen, was sie wollte, irgendwie schien sie seinem Bruder immer zu missfallen.
    „Was sie gemacht hat? Putzen geht die Nutte jetzt!“
    Richard sah seinen Bruder sprachlos an. „Was?“
    „Wie, was? Bist du blöd? Sie geht jetzt die Sparkasse putzen.“
    Richard fragte sich, ob Toni jetzt endgültig sein bisschen Verstand, welchen ihr Vater ihm noch nicht rausgeprügelt hatte, versoffen hatte. „Und?“
    „Und?“, schrie Toni. „Wir haben das Geld aus der Pacht und ich bring meinen Lohn nach Hause. Warum muss sie auf einmal putzen gehen?“
    Als Richard nur lachend den Kopf schüttelte, fuhr Toni wütend fort. „Du lachst! Die putzt nicht nur die Sparkasse! Die geht anschließend auch noch zum Bankdirektor nach Hause!“
    „Was?“ Ernüchtert hörte Richard auf zu lachen.
    „Ja, da lachst du nicht mehr, was? Als die mir gestern erzählt hat, dass sie die Putzstelle hat, hätt ich der am liebsten schon auf ihr verlogenes Maul gehauen, aber heute…“ Toni nickte vor sich hin, „heute lernt die mich richtig kennen. Ich komm aus der Brauerei raus, da treff ich den Hüters Wolfgang. Der fragt mich mit einem dreckigen Grinsen, ob wir zu Geld gekommen sind, da die Lisbeth ja jetzt einen Privattermin zu Hause beim Bankdirektor hat. Ich guck den wie blöd an, denn ich weiß ja nicht, worauf der hinaus will.“ Toni trank seinen Schnaps, um sich zu beruhigen und knallte das Glas anschließend wütend auf die Theke. „Anton“, sagt da der verdammte Wolfgang zu mir, „ich mein ja nur, weil ich die Lisbeth heute hab zum Schwarmann nach Hause gehen sehen.“
    Richard sah seinen Bruder betroffen an. „Aber Toni“, sagte er dann ohne rechte Überzeugung, „vielleicht gibt es dafür ja eine ganz einfache Erklärung.“
    „Natürlich gibt es die!“, schrie ihn sein Bruder an, „Die macht die Beine für den breit. So verdient die sich ihr Geld dazu , die dreckige Hure.“
    „Schrei nicht so, Toni!“ , keifte Richard. Er sah sich um und stellte fest, dass die gesamte Kneipe an ihrem

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