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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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blieb.
    „So, jetzt brauchen wir nur noch einen Baum für dich, Josi“, bemerkte Richard nach einer Weile.
    „Nein, nein, Richard. Ich bin über Weihnachten gar nicht hier.“
    „Was?“ Richard blieb kurz stehen und merkte, wie sich seine gute Laune verflüchtigte.
    „Ja, ich fahr über Weihnachten nach Hause.“ Langsam schwand Josefines Lächeln, als sie ihn ansah.
    „Aber du kannst nicht wegfahren! Wer kümmert sich denn um den Hof?“
    „Oh, das macht der Herbert Schreiner“, erklärte Josefine.
    Richard blieb wieder stehen. „Der Herbert! Der alte Bock!“
    „Also Richard!“ Empört sah Josefine ihn an.
    „Wie kommst du denn an den Herbert? Warum hast du mich nicht gefragt?“ Richard konnte nicht anders, er fühlte sich hintergangen.
    Josefine ging weiter und Richard nahm seinen Weg auch wieder auf. „Ich fand es nicht richtig, dich immer um Gefälligkeiten zu bitten. Du hast mir schon so viel geholfen. Außerdem kamen wir auf die Feiertage zu sprechen, als ich bei der Hedwig zum Kaffee eingeladen war und da hat es sich so ergeben. Die Anneliese hat mir versichert, der Herbert würd es machen, zumal er wahrscheinlich der Margot später das Vieh abkaufen wird. Erst war es mir auch unangenehm, aber dann kam er von selber und hat sich angeboten.“
    „Das kann ich mir vorstellen, dass der sich angeboten hat. Der ist doch hinter jedem Rock her, der alte Lustmolch.“
    „Richard, jetzt hör aber auf, den armen Mann zu beleidigen.
    „Lass dir von mir gesagt sein, der nimmt jede, die er kriegen kann.“
    „Danke!“
    „So hab ich es nicht gemeint“, versicherte er genervt.
    „Du bist wie immer ein Kavalier, Richard. Und der Herbert macht es ohne Hintergedanken. Ich nehm an, er tut es der Anneliese zum gefallen. Sie hat ihn ja drauf angesprochen.
    „Das ist noch so etwas. Die zwei haben mit Sicherheit ein Techtelmechtel. Und das seit Jahren!“
    „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Josefine, während sie sich zur Seite beugte, und den Baum festhielt, der vom Schlitten zu gleiten drohte.
    „Mein Vater hat da so einiges verlauten lassen. Und der Toni hat auch einmal gesagt, er fragt sich, wie weit die Gefälligkeiten gehen, die der Herbert der Anneliese zukommen lässt, wenn er sie immer mit ins Dorf nimmt. Übrigens könnte die auch gut mit dem Fahrrad fahren, das kann sie nämlich wunderbar. Hab ich selbst schon gesehen.
    „Hm.“
    „Was ist?“
    „ Ach, ich hab nur so was ähnliches auch schon gedacht, letztens. Aber ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Außerdem ist die Hedwig die beste Freundin von der Anneliese.“
    „Pff“, stieß Richard aus und verzog angesichts Josefines Naivität geringschätzig den Mund. „Als hätte das schon mal jemanden abgehalten.“
    „Also, ich trau das der Anneliese eigentlich nicht zu.“
    „Du musst doch zugeben, da ss es merkwürdig ist, wie er sie dauernd mitnimmt ins Dorf, ihr damals das Vieh abgekauft hat und immer hilfreich zur Stelle ist. Als verheirateter Mann. Ich versteh seine Frau nicht. Wenn das umgekehrt wär und meine Frau dauernd zu einem anderen Mann laufen würde, ja dann Nacht zusammen.“ Richard schüttelte verständnislos den Kopf. „Übrigens soll der Schreiner sich schon zu Lebzeiten von Annelieses Mann etwas zu eifrig um diese gekümmert haben. Hat mein Vater mir erzählt. Die ist auch nicht ohne. Und jetzt über den Toni oder mich die Nase rümpfen.“ Richard schnaufte. Seine Laune war jetzt endgültig hinüber.
    „Also, soll ich jetzt über Weihnachten die Tiere versorgen?“, fragte er. Es klang ungehaltener, als er vorgehabt hatte, was wohl daran lag, dass er sich die Antwort schon denken konnte.
    „Das ist lieb, Richard. Aber jetzt hab ich das Angebot vom Herbert schon angenommen. Das wäre doch unhöflich wenn ich es jetzt im Nachhinein ablehnen würde, oder?“ Sie sah ihn entschuldigend an.
    „Na, toll!“ , grummelte Richard und wollte gerade einen weiteren Kommentar abgeben, als Lina und Franz auf sie zugelaufen kamen.
    „Onkel Richard, dürfen wir auch mal den Schlitten ziehen?“
    Richard zwang sich zu einem Lächeln. „Meint ihr denn, ihr schafft das? Am besten packt ihr hier das Seil und ich nehm das Ende.“
    Josefine beobachtete, wie umständlich die drei gemeinsam den Baum zogen.
    „Onkel Richard, kommst du dieses Jahr Weihnachten auch wieder zu uns?“, fragte Lina.
    Richard zögerte . „Mal sehen.“
    „Und glaubst du, das Christkind bringt bei dir auch wieder ein Geschenk für uns?“,

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