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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Ansammlung der Höfe entlang fuhr. Eigentlich hätte er jetzt nervös sein und sich fragen müssen, wie Josefine ihn nach der gestrigen Nacht empfangen würde. Und er war es auch den ganzen Tag gewesen. Bis die Nachricht von Hedwigs Tod heute Mittag in der Brauerei die Runde gemacht hatte. Jetzt war er sicher, dass Josefine anderes im Sinn hatte, als den Gute- Nacht- Kuss an der Haustür. Richard bog in die Hofeinfahrt ein und stellte sein Fahrrad an die Hauswand. Er wischte sich nervös die feuchten Hände an seiner Arbeitshose ab, während er darauf wartete, dass jemand auf sein Läuten öffnete.  Na gut, ein wenig aufgeregt war er doch. Enttäuscht sah er, dass Margot die Türe öffnete. „Tag, Margot.“
    „Tag , Richard. Komm rein. Du hast es bestimmt schon gehört.“
    „Ja, wer nicht“, murmelte er.
    „Ist es nicht schrecklich?“, murmelte Margot in gemessenem Tonfall, als er ihr in die Küche folgte.
    „Hmm, ja, sicher.“ Richard stellte verwundert fest, da ss die Küche überfüllt war. Josefine saß am Küchentisch, nuschelte einen Gruß und wich seinem Blick aus. Neben ihr saß eine besorgte Lisbeth, die ihre in Tränen aufgelöste Mutter tröstete, Heinz zog sich grad am Tischbein hoch und Franz und Lina standen still vor dem Tisch und sahen mit großen Augen ihre Oma an. „Tag, zusammen“, sprach Richard in die Runde. Zum Glück war er die nächsten Minuten mit Franz und Lina beschäftigt, denn die Stimmung hier war nicht die Beste. Mit heulenden Weibern konnte er nichts anfangen, schon gar nicht, wenn es heuchlerische Ehebrecherinnen waren, die der besten Freundin seit Jahren den Mann streitig machten. Leider wurden die Kinder zum Spielen rausgeschickt und Richard musste sich wohl oder übel zu den anderen Gesellen. So hatte er sich das Zusammentreffen mit Josi nicht vorgestellt, vor allem, da diese überall hin blickte, nur nicht zu ihm. Er nahm sich Heinz auf den Schoß, weil dieser ein lieber Junge war, vor allem aber, um sich mit ihm beschäftigen zu können und sich nicht mit seiner Schwägerin und der jammernden Anneliese rumschlagen zu müssen. Dankend nahm er die angebotenen Plätzchen und die dargereichte Tasse von Margot entgegen. Wenigstens gab es Kaffee.
     
    Josefine fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut. Zum einen, weil sie Richards Blicke auf sich spürte und zum anderen, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte. Da saßen alle hier und waren tief traurig und Josefine musste immer wieder daran denken, dass jetzt schon wieder jemand gestorben war. Und dass, so traurig es auch war, es zumindest für Herbert und Anneliese einige Dinge leichter machte. Gleichzeitig schämte sie sich für ihre Gedanken, wenn sie sah, wie Anneliese einen weiteren Sturzbach aus Tränen vergoss.
    „Hätten wir uns nur nicht getrennt“, rief Anneliese zum wiederholten Male. „Ich kann mir einfach nicht erklären, warum sie alleine nach Hause gelaufen  ist. Und warum sie um eins nicht zum verabredeten Treffpunkt gekommen ist. So haben wir es all die Jahre gehalten.“
    „Die Leute erzählen, sie wäre erfroren“, murmelte Richard.
    „Ja, die arme Hedwig.“ Anneliese zog die Nase hoch und wischte sich die Tränen ab.
    Josefine zwang sich, Richard anzusehen. Sie konnte ihn ja nicht ewig ignorieren. „ So wie es aussieht, muss sie ausgerutscht und gestürzt sein. Der Arzt meint, sie wäre so betrunken gewesen, dass sie einfach liegengeblieben ist und dann eingeschlafen ist.“ Josefine schluckte. Eigentlich wollte sie seine Gedanken jetzt nicht in diese Richtung lenken, aber sie musste das einfach loswerden. „Richard, wie spät war es, als du mich nach Hause gebracht hast?“
    „Hm, ich schätze so um zwei?“
    „Wenn sie um eins schon nicht mehr im Dorf war, glaubst du, wir sind einfach an ihr vorbei gegangen?“ Bei dem Gedanken wurde es ihr ganz anders.
    Richard zuckte die Achseln. „Wer weiß. Aber hätten wir sie nicht sehen müssen?“
    „Nein, im Dunkeln bestimmt nicht. Sie war von der Straße in eine Senke gerollt“, murmelte Margot.
    „Vielleicht war sie ja noch im Dorf, zu dem Zeitpunkt. Nur, weil sie sich nicht um eins mit Anneliese getroffen hat, muss das ja nicht heißen, dass sie schon unterwegs nach Hause war. Vielleich hat sie einfach beim Feiern die Zeit vergessen. Vor allem, wenn sie wirklich so betrunken war.“
    Josefine sah ihm an, dass er selber nicht glaubte, was er da sagte. Er wollte sie nur trösten. Dankbar lächelte sie ihn an. „Ja, vielleicht.“
    Die

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