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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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ansah, fuhr sie schnell fort. „Ja, ich find ihn wirklich sehr nett. Er ist anständig und nett und höflich und er hat eine gute Stelle. Er ist Dreher bei Krupp, wusstest du das? Und die Eltern sind auch sehr nett. Mit denen hab ich mich immer gut verstanden. Erziehung ist doch viel wert, weißt du.“
    „Aha“
    „Ja, und er sieht auch gut aus“, schloss Josefine schließlich lahm. Plötzlich hatte sie schlechte Laune. Sie wusste auch nicht warum und das ärgerte sie noch mehr. „Ja, Gabi, du hast noch keine Sorgen.“ Sie nahm die Kleine von ihrer Schulter und sah sie ernst an. Als Gabi sie zur Antwort anlächelte, konnte sie nicht anders, als zurück zu lachen.
    „Was hast du denn für Sorgen?“
    Josefine wollte gerade antworten, als es an der Türe klopfte. „Ich geh schon.“
    Sie riss die Augen auf, als sie sah, wer vor der Türe stand. „Guten Morgen, Herbert“, stieß sie überrascht aus.
    „Morgen, Josefine.“ Mit ernster Miene sah er ihr kurz ins Gesicht, ehe er auf den Türrahmen starrte. „Ähm, die Hedwig ist gestern nicht nach Hause gekommen.“ Herberts Gesicht verfärbte sich ein wenig. „Ihr wart doch gestern Abend zusammen.“  Er hielt inne und sah sie fragend an. Als Josefine nickte, räusperte er sich, ehe er erneut zum Sprechen ansetzte. „Du weißt auch nicht zufällig, mit wem sie da zusammen war?“ Mittlerweile hatte sein Gesicht einen alarmierenden Rotton angenommen und Josefine war sicher, ihres hatte sich auch verfärbt. „Also, Herbert,…du glaubst doch nicht, dass die Hedwig mit einem anderen Mann...“ Wie peinlich. Das hatte er doch angedeutet, oder?
    „Ja, also, …doch, das glaube ich. Wo sollte sie denn sonst sein?“
    Darauf wusste Josefine jetzt auch keine Antwort. „Ja, also, Herbert, tut mir leid. Ich hab die Hedwig das letzte Mal gesehen, da waren wir im Ochsen. So um zehn. Da war sie mit der Anneliese zusammen.“ Josefine überlegte, ob sie die beiden später noch einmal gesehen hatte, aber danach hatte ihre ganze Aufmerksamkeit, wie sie zu ihrer Schande gestehen musste, nur noch Richard gegolten. O Gott!
    Als Herbert irgendetwas murmelte, zwang sie sich, ihre Gedanken wieder auf andere Dinge zu richten. „Warst du denn schon bei der Anneliese?“
    „Ja, die hat sie seit halb elf aus den Augen verloren.“ Nervös rieb Herbert die Hände aneinander.
    Josefine setzte Gabi auf ihren Arm zurecht. „Jetzt mach ich mir aber Sorgen, Herbert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Hedwig einfach mit einem anderen Mann mitgeht.“ Mein Gott, war das peinlich. Das h ätte Josefine sich auch nicht träumen lassen, dass sie einmal so ein Gespräch mit einem fast fremden Mann führen würde.
    „Ja, ich eigen tlich auch nicht, Josefine. Aber die Tatsache, dass sie heute Nacht nicht nach Hause gekommen ist, lässt ja keine andere Möglichkeit zu. Sie wollte sich ja um eins mit Anneliese treffen, da ist sie auch nicht erschienen.“
    Es folgte ein Moment unangenehmen Schweigens, bis Herbert sich noch einmal räusperte, um sich zu verabschieden. „Dann werd ich mal wieder gehen.“
    „Tut mir leid, dass ich nicht helfen konnte, Herbert.“
    „Ja, trotzdem, danke, Josefine.“
    Josefine sah Herbert hinterher, ehe sie die Türe schloss. Dann sah sie auf die kleine Gabi, die gerade so kräftig drückte, dass ihr Gesicht puterrot war. „Ja, Gabi, so hab ich bestimmt gerade auch ausgesehen.“ Damit ging sie wieder in die Küche.
    „Stell dir vor, die Hedwig ist noch nicht zu Hause!“, platzte sie heraus, sobald ihre Cousine in Hörweite war.
    „Was?“ Margot riss die Augen auf.
    „Ja. Das war der Herbert, gerade an der Tür. Der denkt, sie wäre bei einem anderen Mann.“ Die letzten Worte hatte Josefine unwillkürlich geflüstert.
    „Wirklich! Das würde mich aber wundern.“
    „Ja, mich auch.“
    „ Obwohl die ja auch schon so ihre Eheprobleme hatten, die Schreiners“, ergänzte Margot nachdenklich.
    „Eheprobleme?“ Interessiert sah Josefine sie an. „Was denn für welche?“, fragte sie neugierig.
    Margot verdrehte die Augen. „Keine Ahnung. Probleme halt.“
    „Hmm“, murmelte Josefine enttäuscht. Dann runzelte sie die Stirne. „Und woher weißt du das?“
    „Ich weiß es eben.“
    „Und ich glaub, ich will gar nicht wissen, woher du das weißt.“ Josefine schüttelte den Kopf. „Ich geh die Gabi wickeln. Die hat die Hose voll.
     
    Richard trat noch etwas fester in die Pedale, als er von der Landstraße abbog und die Straße zur

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