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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Angst, dass Mama sich was antut. Wenn es nicht schon zu spät ist. Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“
    Margot zog Lisbeth ins Haus. Dann sah sie auf die Uhr in der Küche. „Es ist sieben Uhr.“
    „Sieben Uhr! Ich bin um fünf losgegangen. Der Herbert müsste schon längst wieder hier sein, wenn er Mama gefunden hätt.“ Lisbeth raufte sich die Haare. „Und die Kinder sind bestimmt schon wach. Ich muss schnell rüber! Ich werd noch verrückt.“
    „Lisbeth, so beruhige dich doch. Die Anneliese würd sich doch ni chts antun. Wie kommst du nur darauf?“
    „Du hättest sie sehen sollen, wie verzweifelt sie gestern Abend gewesen ist.“ Lisbeth begab sich zur Tür. „Ich muss schnell rüber.“ An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Kommst du rüber, die Kinder aufpassen?“
    „Ja, sicher, Lisbeth. Ich komm jetzt. Ich zieh mi r nur schnell was an und sag Josefine Bescheid.“
     
    Lisbeth riss die Küchentür auf, als sie Stimmen hörte. In der Türe erstarrte sie. „Mama!“ Erleichtert ließ sie sich beim Anblick von ihrer Mutter mit Heinz auf dem Arm gegen den Türrahmen sinken, nur um sofort wieder aufzufahren. „Wo warst du denn?“
    „Ich? Wo warst du?“, entgegnete Anneliese.
    „Ich hab dich die halbe Nacht gesucht! Da war ich.“
    „Wie, du hast mich gesucht ?“ Anneliese sah sie überrascht an.
    „Ich bin heute Nacht wach geworden. Deine Tür stand offen und als ich rein bin, war das Bett leer.“
    „Nun, ich war in der Küche.“
    „In der Küche?“, rief Lisbeth ungläubig aus.
    „Nun ja, ich hab wohl ein paar Schnäpse zu viel getrunken und bin am Küchentisch eingeschlafen. Ist mir auch noch nie passiert, so was. Aber dafür tut mir jetzt das Bein weh. Die Position war nichts für mich.“ Anneliese setzte Heinz ab und mit einem starken Hinken ging sie zum Stuhl. „Der Heinz hat sich die Lunge aus dem Hals geschrien. Bis ich mal gemerkt hab, dass du gar nicht da bist.“ Anneliese sah sie vorwurfsvoll an. „Wer denkt auch, dass du mitten in der Nacht das Haus verlässt. Bis ich mal mit dem Bein die Treppe hoch war. Und erst wieder hinunter, mit dem Heinz auf dem Arm. Au, au, au, ich muss das Bein hochlegen.“
    „Du willst mir jetzt erzählen, dass ich umsonst Land und Leute verrückt ge macht hab und du die ganze Zeit in der Küche warst?“
    „Nun ...ja“, stöhnte Anneliese. „Schieb mir mal den Stuhl rüber, ja?“
    Lisbeth hievte das Bein ihrer Mutter auf den zweiten Stuhl. „Unglaublich. Der Herbert sucht dich immer noch.“
    „Der Herbert?“
    „Ja, der Herbert. Bei dem war ich auch. Was sollte ich denn denken, wo du gestern so verzweifelt warst und gejammert hast, dass alles keinen Sinn mehr hätte. Und als ich dann wach wurde, dachte ich, du hättest den Lärm gemacht, beim Hinausgehen. Da bin ich direkt los, als du nicht im Bett lagst.“
    „Nun, ich war die ganze Zeit hier .“ Anneliese seufzte. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck beugte sie sich vor. „Aber jetzt erzähl mir lieber, was der Herbert gesagt hat.

Kapitel 14
     
    Richard öffnete langsam die Tür und brachte trotz seiner mörderischen Kopfschmerzen ein Lächeln zustande, als er Josefine vor sich stehen sah.
    „Ah, Tag Richard. Endlich hab ich dich gefunden.“ Prüfend nahm Josefine seinen Kopf in Augenschein. „Wie geht es dir?“, fragte sie dann besorgt.
    Richard zuckte vorsichtig die Schultern. „Hm, schon was besser. Schlecht ist mir noch. Und Kopfschmerzen hab ich.“ Damit schlurfte er zurück zu seinem Krankenlager.
    „Ich war grad schon im Krankenhaus“, erzählte Josefine, während sie ihm zum Sofa folgte. „Als dein Bett leer war, hab ich schon das Schlimmste befürchtet, bis ich schließlich jemanden gefunden habe, der mir gesagt hat, dass sie dich heute Morgen entlassen haben.“
    Richard ließ sich vorsichtig a uf die weichen Polster nieder. „Der Arzt hat gesagt, ich soll mich ein paar Tage schonen und liegen bleiben. Und das könnte ich auch zu Hause. Hat mich den Rest der Woche krankgeschrieben.“ Mit einer Grimasse legte er sich auf dem Sofa zurecht.
    Mitfühlend sah Josefine ihm zu. „Kann ich was für di ch tun? Brauchst du was? Soll ich dir was kochen?“
    „Uhh, nein, ni chts zu essen“, lehnte er ab und verzog das Gesicht. „Mir ist immer noch schlecht.“ Außerdem sollte sie sich keine Umstände machen. Sie tat schon etwas für ihn, indem sie hier war und ihn besuchte, dachte Richard erfreut.
    Josefine nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihm.

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