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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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„Hast du schon mit der Polizei gesprochen?“
    „Nein. Ich glaub auch nicht, dass sie mir gestern viel Glauben geschenkt haben. Muss wohl ziemlich wirres Zeug geredet haben.“
    „Und nun?“
    „Ich weiß nicht mehr, Josefine. Ich glaub, heute wollte jemand vorbei kommen, aber sicher bin ich mir nicht.“ Richard seufzte.
    Josefine sah ihn einen Moment an. „Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.“
    „Womit?“
    „Der Herbert ist tot.“
    „Der Herbert ist tot“, wiederholte Richard verständnislos.
    Josefine nickte. „Drüben im Kieswerk . Die Arbeiter haben ihn heute Morgen gefunden.“
    „Und wie ist er umgekommen? Und wieso im Kieswerk?“
    Josefine zuckte hilflos die Achseln. „Vielleicht ein Unfall. Oder er hat sich umgebracht.“ Josefine unterbrach sich, als Richard sich umständlich aufsetzte. „Leg dich sofort wieder hin oder ich erzähl nicht weiter“, drohte sie. Als er sich wiederwillig wieder hinlegte, setzte sie sich unruhig auf ihrem Stuhl zurecht. „Bist du sicher, dass die ganze Sache nicht zu aufregend für dich ist?“
    Richard sah sie an, als wäre sie nicht ganz gescheit.
    „Also schön. Ge stern Abend war ich drüben und hab mit Lisbeth, Anneliese und Margot geredet. Ich hab ihnen gesagt, dass ich glaube, dass Herbert hinter den Morden steckt und hinter dem Überfall auf dich. Zum Schluss war Anneliese verzweifelt. Die Lisbeth hat heute Morgen irrtümlich gedacht, die Anneliese wäre weggelaufen, um sich was anzutun. Sie ist rüber zum Herbert, hat ihm gesagt, dass Anneliese wüsste, was er getan hat und sich aus Verzweiflung was antun wolle. Herbert ist zum Kieswerk, sie suchen.“ Josefine zog die die Brauen hoch. „Entweder ist er auf der Suche nach Anneliese umgekommen oder er hat sich umgebracht. Vielleicht aus Verzweiflung, weil ihm jemand auf die Schliche gekommen ist. Vielleicht hat er gedacht, du hättest ihn erkannt.“
    „ Hmpf.“
    „Was soll das heißen, Hmpf?“
    „Ich weiß nicht. Hatten wir also die ganze Zeit recht.“
    „Du hattest die ganze Zeit recht.“
    „Aber jetzt erfahren wir nie, was sich wirklich abgespielt hat. Mit meinem Vater und Hedwig.“
    „Immerhin ist es sicher, dass er Annelieses Mann umgebracht hat.“
    „Und jetzt ist alles vorbei, was?“
    „Ich glaub schon.“ Josefine rieb unruhig die Hände aneinander. „Und beinahe hätte er dich auch umgebracht. “
    Was ihn zu einer weiteren Frage brachte. „Du hast mich gefunden, oder?“
    Josefine nickte. „Meine Güte, Richard. Ich hatte solche Angst.“
    „Wieso warst du gestern eigentlich hier?“
    „Was meinst du?“ Sie runzelte die Stirn. „Ah, ja, nun, ich hab mir Sorgen gemacht. Ich hab befürchtet, du wärst krank und bräuchtest vielleicht Hilfe.“ Josefine räusperte sich und entfernte eine unsichtbare Fluse von ihrem Rock.
    „Nun, Hilfe hab ich weiß Gott nötig gehabt.“ Nun setzte sich Richard doch auf.
    „Du sollst doch liegen bleiben!“
    „Mir geht es schon was besser. Was interessiert es dich überhaupt?“
    Verletzt sah sie ihn an. „Wie kannst du das fragen? Ich hab gedacht, mir bleibt das Herz stehen, als ich dich da hab liegen sehen. “
    „Was sagt denn dein Verehrer dazu, dass du andauernd einen anderen Mann in seiner Wohnung besuchst?“
    Josefine sank auf ihrem Stuhl zusammen und ließ die Schultern hängen. „Ach, Richard, es tut mir leid, was ich gesagt hab, damals.“
    „Warum. Das braucht dir doch nicht leid tun. Es war ja schließlich die Wahrheit.“
    „Nein! Ja! Ich meine, damals hab ich es so gemeint. Aber jetzt…“  Josefine fummelte weiter an ihrem Rock rum.
    „Und jetzt?“ Langsam regte sich ein Hoffnungsfunken in Richard.
    „D ie Sache mit Anton, da hab ich übertrieben. Also, er ist nicht wirklich mein Verehrer. Er wär es vielleicht geworden, wenn ich ihn noch gewollt hätte, aber...“ Josefine sah sich verlegen im Zimmer um und als sie plötzlich die Augen aufriss, schloss Richard seine vor Verlegenheit. Er wusste, worauf ihr Blick gefallen war. Direkt neben seinem Sofa, auf der Kommode mit dem Radio, stand ein gerahmtes Foto von Josefine.
    Als Josefine schwieg, öffnete Richard w iederwillig wieder seine Augen. Er kam sich fürchterlich dumm vor. „Bild dir bloß nichts ein“, brachte er unfreundlich heraus.
    Josefine brachte ein zittriges Lächeln zustande. „Heißt das, du hast es nicht ernst gemeint, als du gesagt hast, du willst mich nie wieder sehen?“
    Richard zog es vor, zu schweigen.
    Josefine befeuchtete

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