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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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mit meiner Geschichte fertig war.“
    „Sieh es doch so, Richard. Der Herbert hat seine Strafe bekommen. Ob nun jemand von seinen Verbrechen weiß, oder nicht“, versuchte Josefine ihn zu trösten.
    „Ja, Herbert wird als trauernder Witwer hingestellt, den die Verzweiflung über den Tod seiner lieben Frau in den Selbstmord getrieben hat und ich bin der Blöde, der hinter allem ein Komplott vermutet und wahrscheinlich betrunken in eine Prügelei geraten ist und sich nicht mehr richtig erinnern kann.“ Bei dem Gedanken bekam Richard wieder schlechte Laune.
    „Ach was, Richard. Das denkt keiner über dich.“
    „Nein? Dann unterhalt dich mal mit den Bullen, die mich befragt haben!“
    „Jetzt reg dich ni cht wieder auf. Du kannst nichts mehr dran ändern.“
    „Ja, ich weiß.“ Mürrisch steckte Richard die Hände in die Hosentaschen.
    „Komm, wir wollen uns durch die Sache jetzt nicht unsere gute Laune verderben lassen “ Josefine stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Als ich am Wochenende zu Hause war, hab ich Mama von dir erzählt.“
    „Ja, hast du?“
    „Hmm. Und sie hat gesagt, dass ich dich mal mitbringen soll, wenn ich sie wieder besuchen fahr.“ Josefine sah erfreut, dass sie damit Richards Stimmung wieder gebessert hatte. „Ich hab dir auch ein neues Foto mitgebracht. Weil das alte so zerknittert ist.“
    Richard nahm eine Hand aus der Tasche und legte sie beim Gehen um Josefine. „Mir gefällt das alte Foto gut. Nicht, dass ich mich nicht über noch eins freuen würde“, versicherte er schnell. „Aber an dem alten hängen schöne Erinnerungen.“
    „Aber es ist ganz verknickt, wie es da im Rahmen steckt.“
    „Na und?“
    Josefine schüttelte den Kopf. „Jemand, der das Bild sieht, wundert sich bestimmt, wie jemand so ein zerknittertes Bild einrahmen kann.“
    „Ist mir doch egal. Außerdem sieht das Bild außer dir sowieso keiner.“
    Josefine gab auf. Wenn Richard sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihn sowieso ni cht umstimmen. Dann fiel ihr etwas ein. „Und was ist mit Lisbeth?“
    „Mit Lisbeth? Was soll mit ihr sein?“, fragte Richard verständnislos.
    „Die zum Beispiel hat das Bild auch gesehen. Ist ja egal. Ich will dir nur beweisen, dass es doch noch andere Leute sehen.“
    „Die Lisbeth hat das Foto gesehen?“
    „Mh, ja.“
    „Unsinn. Wann soll sie es denn gesehen haben? Ich hab es bestimmt nicht aus meiner Geldbörse genommen und ihr stolz unter die Nase gehalten, als ich mich mal wieder mit denen gestritten hab.“
    „Nein, nein. Sie hat es gesehen, als du es schon eingerahmt hattest. Sonst hätte sie ja ni cht von einem silbernen Rahmen gesprochen.“
    Richard schüttelte den Kopf. „Josefine, da hast du was falsch verstanden. Weißt du, wann die Lisbeth das letzte Mal bei mir in der Wohnung war? Da lebte mein Vater noch.“
    „Nein, du hast vergessen, dass sie mit Herbert zu dir gekommen ist, um dich zum Essen einzuladen.“
    „Pff, meinst du, die hab ich damals in die Wohnung gelassen? Ich war so wütend, die hab ich im Hausflur abgefertigt.“
    „Hmm“ Josefine schwieg eine Weile. „Ob ich sie denn doch falsch verstanden hab?“
    „Muss ja wohl.“
    Den Rest des Spazierganges war Josefine in Gedanken versunken. Sie war sich sicher, dass sie sich nicht verhört hatte.
     
    Lisbeth, woher hast du eigentlich damals gewusst, dass der Richard ein gerahmtes Bild von mir hatte?“, fragte Josefine später am Tag.
    „Was?“ Verwundert sah Lisbeth von ihrer Bügelw äsche auf. „Welches Bild?“
    „Du hast damals erwähnt, dass Richard mein Foto in einem silbernen Rahmen hat.“
    „Wirklich? Kann ich mich nicht dran erinnern.“
    „Aber ich.“ Josefine hatte Lisbeths Warnung noch genau im Kopf. „Und ich frag mich die ganze Zeit, woher du davon wusstest.“
    Lisbeth stellte das Bügeleisen auf die heiße Herdplatte. „Du wirst es wohl erwähnt haben.“ Lisbeth drehte sich wieder zu Josefine um. „Ja, jetzt erinner e ich mich wieder. Du hast damals davon geschwärmt, dass er ein Foto von dir hat.“
    „Ich fand es süß, dass er es überall mit sich herumgetragen hat. Ich hab nichts davon erwähnt, dass er es eingerahmt hat.“
    „Anscheinend ja doch. Sonst wüsste ich es ja nicht“, tat Lisbeth die Sache ab und griff wieder nach ihrem Bügeleisen. „Irgendjemand wird es mal erwähnt haben, als wir über dich und Richard erzählt haben. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du genau so blöd bist wie ich und auf einen Fracht reinfällst.

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