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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Pupillen riesig. »Ich glaube, die haben mich unter Drogen gesetzt.«
    »Wer?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Du weißt nicht, wer dich entführt hat?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Erik saß mit Aimee auf dem Rücksitz. Er hielt sie fest. Er streichelte ihr übers Haar. Er sagte immer wieder, dass alles okay war.
    Myron sagte: »Vielleicht sollten wir mit ihr zum Arzt fahren?«
    »Nein«, sagte Erik. »Erst mal kommt sie mit nach Hause.«
    »Was ist passiert, Aimee?«
    »Sie hat die Hölle durchgemacht, Myron«, sagte Erik. »Lass ihr ein bisschen Zeit, damit sie wieder zu sich kommt.«
    »Schon gut, Daddy.«
    »Was hast du in New York gemacht?«
    »Ich sollte mich da mit jemandem treffen.«
    »Mit wem?«
    »Es ging darum …« Ihre Stimme erstarb. »Das ist jetzt zu schwer, darüber zu reden.«
    »Wir wissen von Drew Van Dyne«, sagte Myron. »Und auch, dass du schwanger bist.«
    Sie schloss die Augen.
    »Aimee, was ist passiert?«
    »Ich wollte es wegmachen lassen.«
    »Das Baby?«
    Sie nickte. »Ich bin zur Ecke 52nd Street und 6th Avenue gefahren.
Das hatten die mir so gesagt. Sie wollten mir helfen. Sie sind in einem schwarzen Wagen vorgefahren. Ich sollte Geld aus dem Automaten abheben.«
    »Wer war das?«
    »Ich hab sie nicht gesehen«, sagte Aimee. »Die Scheiben waren dunkel getönt. Außerdem waren sie immer verkleidet, wenn ich sie gesehen habe.«
    »Verkleidet?«
    »Ja.«
    »Sie? War das mehr als einer?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass eine Frauenstimme dabei war. Da bin ich mir sicher.«
    »Warum bist du nicht einfach ins St. Barnabas gegangen?«
    Aimee zögerte. »Ich bin so müde.«
    »Aimee?«
    »Da war ich erst«, sagte sie. »Dann hat mich jemand von da angerufen. Eine Frau. Sie hat gesagt, wenn ich es da machen lasse, erfahren es meine Eltern. Sie hat was von Jugendschutzgesetzen und so erzählt. Ich wollte … Ich hatte so viele Fehler gemacht, ich wollte das Baby … Aber dann bin ich doch unsicher geworden. Ich hab das Geld abgehoben und wollte in den Wagen steigen. Aber dann bin ich irgendwie in Panik geraten. Das war, als ich bei dir angerufen habe, Myron. Ich wollte mit jemandem reden. Eigentlich mit dir, aber … ich weiß nicht … du hast es versucht, aber dann wollte ich doch lieber mit jemand anders reden.«
    »Mit Harry Davis?«
    Aimee nickte. »Eine Freundin von mir aus der Schule«, fuhr sie fort, »ist schwanger geworden von ihrem Freund. Sie hat gesagt, dass Mr D ihr sehr geholfen hat.«
    »Das reicht jetzt«, sagte Erik.
    Sie waren fast am Haus der Biels. Myron war nicht bereit, die Geschichte so hinzunehmen. Noch nicht.
    »Und was ist dann passiert?«

    »Daran kann ich mich nur ganz verschwommen erinnern«, sagte Aimee.
    »Verschwommen?«
    »Ich weiß noch, dass ich da dann in den Wagen gestiegen bin.«
    »In was für einen Wagen?«
    »Ich glaube, das war derselbe, der in New York auf mich gewartet hat. Als Mr D mich weggeschickt hatte, war ich wahnsinnig enttäuscht. Und da dachte ich, dann kann ich auch mit denen mitfahren. Die ganze Sache hinter mich bringen. Aber …«
    »Aber was?«
    »Danach ist alles verschwommen.«
    Myron runzelte die Stirn. »Das versteh ich nicht.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Die müssen mich die ganze Zeit mit Medikamenten ruhiggestellt haben. Ich war höchstens mal für ein paar Minuten am Stück wach. Die hatten mich in einer Art Blockhütte eingesperrt. Mehr weiß ich nicht. Da war ein Kamin aus weißen und braunen Steinen drin. Und dann stand ich plötzlich auf dem Feld hinter dem Spielplatz. Da hab ich dich angerufen, Daddy. Ich weiß gar nicht … wie lange war ich denn weg?«
    Dann fing sie an zu weinen. Erik nahm sie beschützend in den Arm.
    »Schon gut«, sagte Erik. »Ganz egal, was passiert ist, es ist vorbei. Du bist in Sicherheit.«
    Claire stand im Vorgarten. Sie rannte auf den Wagen zu. Es gelang Aimee, aus dem Wagen auszusteigen, sie konnte sich aber kaum auf den Beinen halten. Claire stieß einen Urschrei aus und drückte ihre Tochter an sich.
    Alle drei umarmten und küssten sich weinend. Myron kam sich vor wie ein Eindringling. Dann gingen sie zur Tür. Myron wartete. Auf der Schwelle drehte Claire sich um. Sie sah Myrons Blick. Sie lief zu ihm zurück.
    Claire gab ihm einen Kuss. »Danke.«

    »Wahrscheinlich wird die Polizei noch mit ihr sprechen wollen.«
    »Du hast dein Versprechen gehalten.«
    Er sagte nichts.
    »Du hast sie wieder nach Hause gebracht.«
    Dann lief sie zurück ins Haus.
     
    Myron blieb

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