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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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das ich mit euch teilen möchte.«
    Win brach mitten im Schwung ab. »Mein Arm ist nicht richtig durchgestreckt.«
    Esperanza brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Und was?«
    »Ich habe in den letzten Jahren versucht, vor etwas wegzulaufen, das, wie ich in den letzten Tagen begriffen habe, meinen natürlichen
Instinkten entspricht«, sagte Myron. »Ihr wisst schon: Ich muss den Helden spielen. Ihr beide habt mir davon abgeraten, und ich habe auf euch gehört. Aber jetzt ist mir was klar geworden. Ich muss das tun. Natürlich habe ich Niederlagen hinnehmen müssen, aber die Siege sind eindeutig in der Überzahl. Ich werde aufhören wegzulaufen. Sonst besteht die Gefahr, dass ich zum Zyniker werde. Und das will ich nicht. Ich will Menschen helfen. Und das werde ich auch.«
    Win sah ihn an. »Bist du fertig?«
    »Ja.«
    Win sah Esperanza an. »Sollen wir applaudieren?«
    »Müssen wir wohl.«
    Esperanza stand auf und klatschte wild. Win legte seinen Luft-Schläger zur Seite und verfiel in einen anerkennenden Golf-Applaus.
    Myron verbeugte sich und sagte: »Vielen Dank, Sie sind ein fantastisches Publikum, und vergessen Sie bitte nicht, Ihrer Bedienung ein Trinkgeld dazulassen. Und probieren Sie unbedingt das Kalbfleisch.«
    Big Cyndi steckte den Kopf durch die Tür. Sie hatte am Morgen etwas zu viel Rouge aufgelegt und sah aus wie eine Ampel.
    »Leitung zwei, Mr Bolitar.« Big Cyndi klimperte mit den Augen. Sie sahen aus wie zwei strampelnde Skorpione, die auf den Rücken gefallen waren. Dann fügte sie hinzu: »Ihr neuer Schatz.«
    Myron nahm den Hörer ab. »Hi!«
    Ali Wilder fragte: »Wann kommst du?«
    »Ich müsste so gegen sieben da sein.«
    »Wie wär’s mit einer Pizza und einer DVD mit den Kids?«
    Myron lächelte. »Klingt prima.«
    Er legte auf. Er lächelte. Esperanza und Win schauten sich an.
    »Was ist?«, fragte Myron.
    »Du siehst so unglaublich bekloppt aus, wenn du verliebt bist«, sagte Esperanza.
    Myron sah auf die Uhr. »Ich muss los.«
    »Viel Glück«, sagte Esperanza.
    Myron wandte sich an Win. »Kommst du mit?«
    »Nein, mein Freund. Das ist einzig und allein dein Erfolg.«
    Myron stand auf. Er gab Esperanza einen Kuss auf die Wange. Er umarmte Win. Win war von dieser Geste überrascht, er ertrug sie aber mit stoischem Gleichmut. Myron fuhr zurück nach New Jersey. Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien wie am ersten Tag. Myron spielte am Sendersuchlauf. Er fand immer wieder eins von seinen Lieblingsstücken.
    So ein Tag war das.
    Er hielt nicht an Brendas Grab. Sie hätte das verstanden. Schließlich zählten Taten mehr als Worte.
    Myron parkte am St. Barnabas Medical Center. Er ging Joan Rochester besuchen. Als er ins Zimmer kam, saß sie abmarschbereit auf der Bettkante.
    »Wie geht’s Ihnen?«, fragte er.
    »Gut«, sagte sie.
    »Tut mir wirklich leid, dass Ihnen das passiert ist.«
    »Nicht nötig.«
    »Gehen Sie wieder nach Hause?«
    »Ja.«
    »Und Sie zeigen ihn nicht an?«
    »So ist es.«
    Myron hatte sich das schon gedacht. »Ihre Tochter kann sich nicht ewig verstecken.«
    »Ich weiß.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Katie ist gestern Abend nach Hause zurückgekommen.«
    So viel zum Happy End, dachte Myron. Er schloss die Augen. Das hatte er nicht hören wollen.
    »Katie und Rufus haben sich gestritten. Also ist sie nach Hause gekommen. Dominick hat ihr verziehen. Alles ist wieder in Ordnung.«

    Sie sahen sich an. Es war nicht in Ordnung. Er wusste das. Und sie wusste es auch.
    »Ich möchte Ihnen helfen«, sagte Myron.
    »Das können Sie nicht.«
    Vielleicht hatte sie Recht.
    Wir retten diejenigen, die wir retten können. Das hatte Win gesagt. Und man hält immer, immer, seine Versprechen. Deshalb war er heute hier. Weil er ein Versprechen halten musste.
    Er traf Dr. Edna Skylar im Flur vor der Krebsstation. Er hatte gehofft, sie in ihrem Büro zu erwischen, aber es ging auch so.
    Edna Skylar lächelte, als sie ihn sah. Sie war sehr dezent geschminkt. Der weiße Kragen war etwas zerknittert. Dieses Mal hatte sie kein Stethoskop um den Hals.
    »Hallo, Myron«, sagte sie.
    »Hi, Dr. Skylar.«
    »Sagen Sie Edna zu mir.«
    »Gut.«
    »Ich war gerade auf dem Weg nach draußen.« Sie deutete mit dem Daumen auf den Fahrstuhl. »Was machen Sie hier?«
    »Ich wollte mit Ihnen reden.«
    Edna Skylar hatte sich einen Kugelschreiber hinters Ohr geklemmt. Sie griff danach, markierte etwas auf dem Diagramm und steckte ihn wieder dahinter. »Wirklich?«
    »Beim letzten Mal, als ich

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