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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Orville waren zusammengeblieben.
    Diese beiden absoluten Einzelgänger, die nie geheiratet und auch nie längere Beziehungen gehabt hatten, waren unzertrennlich geworden. Sie waren gemeinsam von Stadt zu Stadt gezogen und hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sie gingen in Bars, fingen nur so aus Spaß Streit an und probierten, wie nah sie einen Mann dem Tod bringen konnten, ohne ihn tatsächlich umzubringen. Nachdem sie in Montana eine Motorrad-Gang auseinandergenommen hatten, die den Drogenhandel im Staat kontrolliert hatte, war ihr Ruf zementiert.
    Jeb und Orville sahen nicht gefährlich aus. Jeb trug eine
Reitkrawatte und ein Smokingjackett. Orville machte ganz auf Woodstock: Pferdeschwanz, ungepflegter Bart, rosa gefärbte Brille und ein Batikhemd. Sie saßen im Wagen und beobachteten Myron.
    Jeb fing an zu singen, wobei er – wie immer – englischsprachige Songs mit seiner eigenen Übersetzung ins Spanische vermischte. Diesmal war es Message in a Bottle von The Police.
    »I hope that someone gets my, I hope that someone gets my, I hope that someone gets my, mensaje en una botella … «
    »Klingt echt groovy, Dude«, sagte Orville.
    »Danke, mi amigo .«
    »Mann, wenn du jünger wärst, könntest du bei Amerika sucht den Superstar mitmachen. Die Jury würde voll auf dieses Spanisch-Ding abfahren. Selbst dieser Simon, der sonst immer alles scheiße findet.«
    »Ich steh auf Simon.«
    »Ich auch. Der Typ ist echt abgefahren.«
    Sie sahen zu, wie Myron in seinen Wagen stieg.
    »Was glaubst du, was er da im Haus gemacht hat?«, fragte Orville.
    Jeb sang: »You ask me if our love would grow, yo no se, yo no se. «
    »Die Beatles, oder?«
    »Bingo.«
    »Und yo no se. Ich weiß nicht?«
    »Stimmt.«
    »Groovy.« Orville sah auf die Autouhr. »Sollen wir Rochester anrufen und ihm sagen, was Sache ist?«
    Jeb zuckte die Achseln. »Wieso nicht?«
    Myron Bolitar fuhr los. Sie folgten ihm. Rochester war nach dem zweiten Klingeln am Apparat.
    »Er ist gerade losgefahren«, sagte Orville.
    Rochester sagte: »Folgen Sie ihm.«
    »Ist ja Ihr Geld«, sagte Orville mit einem Achselzucken.
»Wenn Sie mich fragen, schmeißen Sie es aber gerade zum Fenster raus, Mann.«
    »Vielleicht erfahren Sie ja, wo er die Mädchen versteckt hat.«
    »Wenn wir ihm jetzt sofort den Arsch aufreißen, gibt er uns alle Hinweise, die er nur geben kann.«
    Rochester zögerte. Orville lächelte und unterstützte Jeb, indem er den Daumen hob.
    »Ich warte an seinem Haus«, sagte Rochester. »Beschatten Sie ihn, bis er herkommt.«
    »Sind Sie drinnen oder draußen?«
    »Wo drinnen oder draußen?«
    »Von seinem Haus.«
    »Ich bin draußen. In meinem Wagen.«
    »Dann wissen Sie nicht, ob er einen Großbildfernseher hat?«
    »Was? Nein, das weiß ich nicht.«
    »Wenn wir ihn eine Weile bearbeiten, wäre es angemessen, wenn er einen hätte. Falls sich das hinzieht, verstehen Sie? Die Yankees spielen gegen Boston. Jeb und ich stehen auf HD-Fernsehen. Deshalb frag ich.«
    Wieder zögerte Rochester.
    »Kann schon sein, dass er einen hat«, sagte Rochester.
    »Das wär echt groovy. DLP ist auch gut. Alles Hochauflösende. Haben Sie eigentlich einen Plan oder so?«
    »Ich warte, bis er hier ist«, sagte Dominick Rochester. »Dann sag ich ihm, dass ich ihn sprechen will. Wir gehen rein. Sie kommen nach.«
    »Spitze.«
    »Wohin fährt er jetzt?«
    Orville sah auf das Navigationssystem des Wagens. »Hey, wenn ich richtig liege, sind wir gerade auf dem Weg zu seiner Bude.«

21
    Myron war noch zwei Blocks von seinem Haus entfernt, als sein Handy klingelte.
    Win fragte: »Habe ich dir je von Cingle Shaker erzählt?«
    »Nein.«
    »Sie ist Privatdetektivin. Wenn sie noch heißer wäre, würden einem die Zähne schmelzen.«
    »Ist ja toll.«
    »Ich habe mit ihr geschlafen«, sagte Win.
    »Schön für dich.«
    »Ich habe mir noch einen Nachschlag geholt. Und wir reden noch miteinander.«
    »Holla«, sagte Myron.
    Wenn Win mit einer Frau noch sprach, mit der er mehr als einmal geschlafen hatte, entsprach das unter menschlichen Gesichtspunkten fast schon einer Silberhochzeit.
    »Es gibt doch sicher einen Grund dafür, dass du diesen innigen Moment gerade jetzt mit mir teilst.« Dann fiel Myron etwas ein. »Moment, eine Privatdetektivin namens Cingle? Hester Crimstein hat sie angerufen, als ich verhört worden bin, stimmt’s?«
    »Absolut. Cingle hat neue Informationen über die Verschwundenen.«
    »Hast du ein Treffen vereinbart?«
    »Sie wartet im

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