Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
Vom Netzwerk:
Baumgart’s auf dich.«
    Baumgart’s, das chinesische und amerikanische Küche servierte und schon seit vielen Jahren Myrons Lieblingsrestaurant war, hatte vor kurzem eine Filiale in Livingston eröffnet.
    »Woran erkenne ich sie?«
    »Wenn sie noch heißer wäre, würden einem die Zähne schmelzen«, sagte Win. »Auf wie viele Frauen im Baumgart’s wird diese Beschreibung wohl passen?«

    Win legte auf. Fünf Minuten darauf betrat Myron das Restaurant. Cingle enttäuschte ihn nicht. Sie hatte außerordentliche Kurven, fast wie eine Superheldin aus einem Marvel-Comic. Myron ging zu Peter Chin, dem Besitzer, um ihn zu begrüßen. Der sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
    »Was ist?«
    »Das ist nicht Jessica«, sagte Peter.
    Myron und Jessica waren regelmäßig zusammen im Baumgart’s gewesen – damals natürlich noch in Englewood. Peter hatte die Trennung nie überwunden. Die unausgesprochene Regel lautete, dass Myron nicht mit einer anderen Frau ins Baumgart’s kommen durfte. Sieben Jahre hatte er sich an diese Regel gehalten  – mehr aus Rücksicht auf sein eigenes Wohlergehen als auf Peters.
    »Das ist kein Date.«
    Peter sah erst Cingle, dann Myron an, zog eine Grimasse, die besagte: »Wem wollen Sie hier was vormachen?«
    »Wirklich nicht.« Dann fuhr er fort: »Sie wissen doch wohl, dass ich Jessica seit Jahren nicht mehr gesehen habe.«
    Peter hob den Zeigefinger. »Die Jahre verfliegen, aber das Herz bleibt immer am gleichen Ort.«
    »Verdammt.«
    »Was ist?«
    »Sie haben wieder Glückskekse gelesen, stimmt’s?«
    »Es steckt so viel Weisheit darin.«
    »Ich sag Ihnen was. Lesen Sie lieber die New York Times. Den Styles- Teil.«
    »Hab ich schon.«
    »Und?«
    Wieder hob Peter den Zeigefinger. »Man kann mit einem Hintern nicht auf zwei Pferden reiten.«
    »Hey, das haben Sie von mir. Ein jiddisches Sprichwort.«
    »Ich weiß.«
    »Und es passt nicht.«

    »Setzen Sie sich einfach hin«, wies Peter ihn mit einer Geste von sich. »Und bestellen Sie selbst. Ich helfe Ihnen nicht.«
    Als Cingle aufstand, um ihn zu begrüßen, drehten sich die Köpfe nicht einfach nur in ihre Richtung, die Zuschauer brachen sich fast den Hals dabei. Myron und Cingle stellten sich kurz vor und nahmen Platz.
    »Sie sind also Wins Freund«, sagte Cingle.
    »Bin ich.«
    »Sie sehen gar nicht so psychotisch aus.«
    »Ich sehe mich gewissermaßen als das Gegengewicht.«
    Sie hatte keine Papiere vor sich liegen.
    »Haben Sie die Polizeiakte?«, fragte er.
    »Es gibt keine. Offiziell wurde bisher noch nicht einmal eine Ermittlung eingeleitet.«
    »Und was haben Sie dann?«
    »Katie Rochester hat Geld an Geldautomaten abgehoben und ist dann ausgerissen. Abgesehen von den elterlichen Protesten, gibt es keine Hinweise darauf, dass was anderes passiert ist.«
    »Die Ermittlerin, die mich am Flughafen abgefangen hat …«, fing Myron an.
    »Loren Muse. Sie ist übrigens sehr gut.«
    »Muse, genau. Sie hat nach Katie Rochester gefragt. Ich hatte den Eindruck, dass die Polizei eine konkrete Verbindung zwischen ihr und mir hat.«
    »Ja und nein. Sie hat eine konkrete Verbindung zwischen Katie und Aimee. Eine direkte Verbindung zu Ihnen gibt es meines Wissens nicht.«
    »Und was für eine Verbindung ist das?«
    »Es geht um die letzte Geldabhebung.«
    »Was ist damit?«
    »Beide Mädchen waren am gleichen Citibank-Automaten in Manhattan.«
    Myron schwieg und versuchte, diese Information in das einzuordnen, was er schon wusste.

    Der Kellner kam zu ihnen. Ein Neuer. Myron kannte ihn nicht. Normalerweise schickte Peter ihm ein kleines Ameuse Geule. Heute nicht.
    »Ich bin es gewohnt, dass Männer mich anstarren«, sagte Cingle. »Aber der Besitzer guckt mich an, als hätte ich hier auf den Boden gepinkelt.«
    »Er vermisst meine alte Freundin.«
    »Wie süß.«
    »Entzückend.«
    Cingle sah Peter an, wackelte mit den Fingern, um den Ehering zu zeigen, und rief Peter zu: »Er ist vor mir sicher. Ich bin schon verheiratet.«
    Peter wandte sich ab.
    Cingle zuckte die Achseln und erzählte Myron von der Abhebung am Geldautomaten, bei der Aimee auf der Aufnahme der Überwachungskamera klar zu erkennen gewesen war. Myron überlegte.
    »Eins könnte Sie dabei noch interessieren.«
    Myron wartete.
    »Es geht um eine Frau namens Edna Skylar. Sie ist Ärztin drüben im St. Barnabas. Die Polizei hält das streng geheim, weil Katies Vater ziemlich durchgeknallt ist, aber offenbar hat Dr. Skylar Katie in Chelsea auf der Straße gesehen.«
    Cingle

Weitere Kostenlose Bücher