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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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vorbeikommen.«
    »Danke«, sagte er, aber Edna Skylar hatte schon aufgelegt.
    Lithium Larry Kidwell and the Medicated Five schlurften ins Starbucks. Larry kam direkt auf ihn zu.

    »Vierzehnhundertachtundachtzig Planeten am Schöpfungstag, Myron. Vierzehnhundertachtundachtzig. Und ich hab keinen Penny gesehen. Weißt du, was ich meine?«
    Larry sah genauso schlecht aus wie immer. Rein geografisch waren sie ihrer alten High School sehr nahe, aber was hatte sein Lieblings-Restaurantbesitzer, Peter Chin, über die Jahre gesagt, die verflogen, während das Herz am selben Ort blieb? Tja, das galt wohl nur fürs Herz.
    »Gut zu wissen«, sagte Myron. Er sah das Münztelefon an, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. »Halt.«
    »Hu?«
    »Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, waren es noch vierzehnhundertsiebenundachtzig Planeten, stimmt’s?«
    Larry sah ihn verwirrt an. »Bist du sicher?«
    »Ja.« Myrons Gedanken rasten. »Und wenn ich mich nicht irre, hast du gesagt, der nächste Planet gehört mir. Und du hast gesagt, dass er hinter mir her ist und den Mond gestreichelt hat.«
    Larrys Augen leuchteten auf. »Er hat die Mondsichel gestreichelt. So sehr hasst er dich.«
    »Wo ist die Mondsichel?«
    »Im Aerolis-Sonnensystem. Bei Guanchomitis.«
    »Bist du sicher, Larry? Bist du sicher, dass sie nicht…«, Myron stand auf und führte ihn zum Münztelefon. Larry wand sich. Myron deutete auf den Aufkleber mit dem Bild des Halbmonds auf der Werbung für Nacht-Telefonate. Larry schnappte nach Luft.
    »Ist das die Mondsichel?«
    »Ach, bitte. Mein Gott, bitte …«
    »Beruhige dich, Larry. Wer will den Planeten noch? Wer hasst mich so sehr, dass er die Mondsichel gestreichelt hat?«
     
    Zwanzig Minuten später betrat Myron Changs chemische Reinigung. Wie immer stand Maxine Chang hinter dem Tresen. Drei Kunden warteten. Myron reihte sich nicht in die Schlange ein.
Er stellte sich daneben und verschränkte die Arme. Maxine sah ihn immer wieder verstohlen an. Myron wartete, bis die anderen Kunden draußen waren. Dann trat er an den Tresen.
    »Wo ist Roger?«, fragte er.
    »In der Schule.«
    Myron sah ihr in die Augen. »Wissen Sie, dass er mich angerufen hat?«
    »Warum sollte er Sie anrufen?«
    »Das sollen Sie mir sagen.«
    »Sie wissen ja nicht, wovon Sie reden.«
    »Eine Freundin von mir arbeitet bei einer Telefongesellschaft. Roger hat mich von dem Münztelefon da drüben angerufen. Ich habe zuverlässige Zeugen, die ihn zum fraglichen Zeitpunkt dort gesehen haben.« Das war mehr als übertrieben, aber Myron fuhr einfach fort: »Er hat mich bedroht und mich ein Arschloch genannt.«
    »Roger würde so etwas nicht tun.«
    »Ich will ihm keinen Ärger machen, Maxine. Was ist hier los?«
    Eine weitere Kundin kam herein. Maxine rief etwas auf Chinesisch. Eine ältere Frau kam von hinten und bediente die Kundin. Maxine forderte Myron mit einer Kopfbewegung auf, ihr zu folgen. Er gehorchte. Sie gingen an den Rohren entlang, auf denen die Bügel entlangfuhren. Als Kind hatte ihn das metallische Sirren der Bügel immer fasziniert. Es war ihm vorgekommen wie aus einem coolen Science-Fiction-Film. Maxine ging weiter, bis sie hinter dem Haus in der Gasse standen.
    »Roger ist ein guter Junge«, sagte sie. »Er arbeitet sehr hart.«
    »Was ist los, Maxine? Als ich das letzte Mal hier war, haben Sie sich seltsam benommen.«
    »Sie verstehen nicht, wie schwierig das ist. In so einer Stadt zu leben.«
    Er wusste, wie schwierig das war – schließlich lebte er seit seiner Kindheit hier –, hielt aber den Mund.

    »Roger hat so unglaublich hart gearbeitet. Er hat gute Noten. Er hat den viertbesten Abschluss seines Jahrgangs gemacht. Und die anderen Kids sind einfach verwöhnt. Die haben Privatlehrer. Und sie müssen nicht noch neben der Schule arbeiten. Roger arbeitet hier jeden Tag nach der Schule. Er lernt im Hinterzimmer. Er geht nicht auf Partys. Und eine Freundin hat er auch nicht.«
    »Was hat das Ganze mit mir zu tun?«
    »Andere Eltern bezahlen Leute dafür, dass sie die Essays für ihre Kinder schreiben. Oder sie schicken ihre Kinder in teure Vorbereitungskurse, damit sie bei den Zugangstests bessere Ergebnisse kriegen. Sie spenden den Schulen und den Universitäten Geld, und was weiß ich noch alles. Es ist so unglaublich wichtig, auf welche Uni man geht. Das kann das ganze Leben bestimmen. Daher haben die Eltern solche Angst, dass sie alles, einfach alles dafür tun würden, dass ihr Kind auf die richtige Uni kommt. Man

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