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Ein Versprechen aus Afrika

Ein Versprechen aus Afrika

Titel: Ein Versprechen aus Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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überwacht. Und die Polizei musste sich eingestehen, dass sie überhaupt nicht vorankam.
    Ja, der Geheimdienst war verblüfft. Er war mit einer neuen Bande konfrontiert, die nichts mit dem traditionellen Milieu zu tun hatte. Unter diesen Umständen konnte man dem Treiben nur ein Ende setzen, wenn man eines seiner Mitglieder auf frischer Tat ertappte. Inzwischen reisten Maria und Brian Lester weiterhin quer durch Amerika. Sie hatten das Gefühl, ständig Ferien zu haben, die Schule zu schwänzen. Sie wählten auf der Landkarte eine Stadt aus, nahmen den Zug und ließen sich dort an einem kleinen ruhigen Ort nieder. Brian packte sein Zubehör aus, seine Fotoausrüstung, seine Reagenzgläser und Retorten, und machte sich an die Arbeit. Wenn die Scheine trocken waren, gab er Maria ein Bündel, damit sie mit dem Geld einkaufen ging.
    Maria machte dieses Spiel ungeheuren Spaß. Nach kurzer Zeit hatte sie sich ihre Gewohnheiten zugelegt. Sie liebte Süßigkeiten. Also lenkte sie ihre Schritte immer als Erstes zu einem Süßwarengeschäft, um dort ihre falschen Dollar loszuwerden. Sie kaufte dann tütenweise Bonbons, Geleefrüchte und Schokolade und verließ den Laden voll bepackt. Sie hatte sich damit für ihren jeweiligen Aufenthalt eingedeckt, denn sie hielten sich an jedem Ort ungefähr drei Wochen auf. Wenn sie ein paar tausend Dollar ausgegeben hatten, griffen sie wieder nach der Landkarte Amerikas. Maria schloss die Augen und tippte mit dem Finger auf einen Punkt. Dorthin würden sie als Nächstes fahren.
    Maria und Brian Lester waren glücklich. Sie dachten nicht an die Zukunft, sondern lebten einen Traum. Brian freute sich wie ein Kind über seine Falschgeld-Ausrüstung und Maria eilte in jeder neuen Stadt wie ein Schulmädchen zum Süßwarenladen.
    Um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen, hatte der Geheimdienst beschlossen, über den Umlauf von Falschgeld Schweigen zu bewahren. Da aber das Ganze immer größere Ausmaße angenommen hatte, musste unbedingt gehandelt werden.
    Im Büro des mit der Untersuchung beauftragten Polizisten versammelte sich im September 1950 ein regelrechter Kriegsrat. Die Polizisten hatten die Liste der Geschäfte vor sich liegen, in denen das Falschgeld aufgetaucht war. Es handelte sich um Tankstellen, Supermärkte, Restaurants und Lebensmittelläden. Bei dieser Gelegenheit machte einer der Inspektoren eine überraschende Feststellung: »Es ist seltsam. In allen Städten ist ein Süßwarenladen auf der Liste.«
    Die Polizisten untersuchten die Angelegenheit voller Skepsis. Ja, es stimmte. Doch was bedeutete das? Vielleicht war es eine Art Herausforderung, ein Trick, um die Polizei irrezuführen. Auf jeden Fall hatte man zum ersten Mal eine Chance, die Falschmünzer, die sogleich den Spitznamen »die Süßwarenbande« erhielten, zu erwischen.
    In jeder Stadt, in der die Falschmünzer noch nicht gewesen waren, erteilte der Geheimdienst den Verantwortlichen der Lokalpolizei folgende Anweisungen: Überwachung der Süßwarenläden und diskrete Verfolgung jeder Person, die einen Großeinkauf machte und mit Fünf-, Zehn- und Zwanzigdollarscheinen bezahlte.
    Der Polizeibeamte von Salem, Nordkarolina, war über diesen erstaunlichen Rundbrief des Geheimdienstes genauso überrascht wie seine Amtskollegen. In Salem gab es zwei Süßwarengeschäfte. Er rief sie an und bat sie, ihm jeden größeren Einkauf, der mit kleineren Scheinen bezahlt wurde, zu melden.
    Der Polizeibeamte bekam noch am selben Nachmittag einen Anruf von einem der Süßwarenhändler.
    »Ein junges Mädchen hat gerade für 75 Dollar eingekauft und alles mit Fünfdollarnoten bezahlt.«
    Dank der Beschreibung des Süßwarenhändlers gelang es der Polizei, das junge Mädchen in einem anderen Geschäft der Stadt ausfindig zu machen. Nachdem Maria ihre Einkäufe erledigt hatte, kehrte sie in ein kleines möbliertes Apartment zurück. Unverzüglich wurden die Geldscheine, mit denen sie bezahlt hatte, geprüft. Sie waren eindeutig gefälscht.
    Am nächsten Tag wurde die Wohnung von einer wahren Polizeiarmee umstellt. Der ganze Häuserblock war eingekreist. Die Polizisten trugen kugelsichere Westen, da sie mit einer stürmischen Festnahme, vielleicht einer Belagerung, rechneten.
    Ein Polizist, in Begleitung von etwa zehn Männern, läutete an der Tür. Die junge Frau öffnete. Sie schoben sie zur Seite und drangen in das Innere der Wohnung ein.
    Hier standen sie einem jungen Mann, fast noch einem Knaben, gegenüber. Der Polizist herrschte

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