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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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geklettert und tanzte von einem dürren Krallenbein
aufs andere. Dabei krächzte er: »Gismo verschleppt!
Gismo verschleppt!«
    »Verdammt, der kann ja sprechen! Hoffentlich haut der
uns bei der irren Oma nicht in die Pfanne!«
    Schon kam Frau Schlotterbeck-Eberspächer mit einem
Tablett voller dampfender Tassen in den Händen ins Wohnzimmer
zurück.
    »Irre Oma! Irre Oma!«, kreischte Pook.
    Frau Schlotterbeck-Eberspächer blieb wie angewurzelt
stehen und schaute erst zu Pook und dann ganz langsam
zu Finn und mir.
    »Habt ihr ihm das beigebracht?«, fragte sie misstrauisch.
    Wir schüttelten im Takt die Köpfe. Doch so richtig abnehmen
wollte sie uns das nicht. »So etwas hat der Pook aber
noch nie gesagt.«
    »Einmal ist immer das erste Mal«, versuchte Finn, uns
zu retten.
    Plötzlich verwandelte sich das liebe Omigesicht in die
Schildkröte mit Unterbiss. Auweia, war sie am Ende doch die Gismoentführerin? Hatten wir uns – na gut, ich! – von
ihrem Apfelstrudelduft und den funkelroten Omibäckchen
einlullen lassen und saßen nun voll in der Falle? Womöglich
hatte sie irgendwelche K.-o.-Tropfen in unseren Kakao
geschüttet, um uns anschließend zu Gismo und weiteren
nach Kacke duftenden Briefen in den Keller zu sperren.
    Ich riss erschrocken die Augen auf. Wir mussten hier
raus! Sofort! Und dann mit Verstärkung wiederkommen.
Am besten mit einem Sondereinsatzkommando der Polizei.
    »Ihr Pook ist wirklich toll. Aber nun müssen wir wieder
gehen!«, rief ich und wollte zur Tür sprinten.
    Doch Finn, der Blödel, raffte es mal wieder nicht. »A-aber,
Rick, erst mal müssen wir noch unseren Kakao trinken«,
stammelte er mit Feuerbirne herum. Er nahm sich eine
Tasse vom Tablett und hob sie an die Lippen.
    Ich konnte natürlich nicht zulassen, dass Finn von irgendwelchen
Tropfen schachmatt gesetzt wurde und
ich allein gegen die Gruseloma antreten musste. Deshalb
gab ich ihm kurzerhand einen Schubs. Der heiße Kakao
schwappte auf seine Finger, Finn schrie laut »Aua« und
dann lag die Tasse auch schon auf dem altrosa Teppich.
    »Um Himmels willen!«, rief Frau Schlotterbeck-Eberspächer
entsetzt. »Mein schöner Teppichboden!«
    Bevor sie uns schnappen und durch den Fleischwolf
drehen konnte, packte ich Finn am Jackenärmel und versuchte,
ihn mit mir aus der Wohnung zu ziehen. Doch er
wollte sich nicht mitziehen lassen. Keinen Millimeter!
    »Komm jetzt!«, fuhr ich ihn an.
    »Nein!«, knurrte er zurück.
    Frau Schlotterbeck-Eberspächer hatte unterdessen das
Tablett auf den Tisch geknallt und war aus dem Wohnzimmer
geeilt.
    »Wir müssen hier weg, Finn«, redete ich beschwörend auf
ihn ein. »Bevor sie mit ihrer Schrotflinte zurückkommt.«
    Finn zeigte mir einen Vogel. »Du hast wirklich einen
Knall! Erst behauptest du, die Frau hätte Gismo entführt.
Dann ist sie auf einmal ganz harmlos und nun soll sie wieder
gemeingefährlich sein.«
    »Aber doch nur, weil Mary …« Ich brachte meinen Verteidigungsversuch
nicht zu Ende, denn Frau Schlotterbeck-Eberspächer kam, bewaffnet mit einem kleinen Eimer und
gelben Wischlappen, zurück ins Zimmer gestürmt. Vor sich
hin murmelnd ging sie in die Hocke und schrubbte am Teppich
herum.
    Ich starrte auf ihre grau-lila gefärbten Haare und erkannte
plötzlich, dass Finn recht hatte. Ich hatte wirklich
einen Knall – und zwar einen RIESENKNALL!
    Seufzend kniete ich mich neben Frau Schlotterbeck-Eberspächer auf den Boden und tippte sie an die Schulter.
    »Entschuldigung«, murmelte ich.
    Sie hob den Kopf und schaute mich erstaunt an. »Du
kannst ja nichts dafür, mein Junge. Schließlich hast du deinen
Freund nicht mit Absicht angerempelt, nicht wahr?«
    Ich lief vor Scham paradiesapfelrot an, nickte aber. »Hab
ich nicht.«
    Über mir machte Finn »Pah!«, und ich sah zu, dass ich
schnell mit ihm aus Frau Schlotterbeck-Eberspächers
Wohnung kam. Was für eine endpeinliche Oberblamage!



Seitdem wir fluchtartig Frau Schlotterbeck-Eberspächers
Wohnung verlassen hatten, war über Finns Lippen
kein Mucks mehr gekommen. Dafür sprachen seine Blicke
Bände!
    Kurz vor unserem Haus hielt ich es schließlich nicht
mehr aus. »Ja, ja«, blaffte ich ihn an. »Ich weiß selbst, dass
ich mich däml…«
    Doch Finn ließ mich nicht ausreden. Er krallte seine Finger
in meinen Arm und starrte besorgt zu der schneebedeckten
Hecke, die unseren Vorgarten von Hasso Krampfs
Steinmetzgrundstück trennte. »Hast du das gehört? Da hat
doch was geraschelt.«
    »Quatsch!«, winkte ich ab. »Das

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