Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
Vom Netzwerk:
schreibst.«
    Sie sah ihn an, als wäre er wirklich verrückt geworden. »Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Du gibst einen ausgezeichneten Schurken ab, eben weil du ein miserabler Ehemann wärst. Du erfüllst keines meiner Kriterien für einen geeigneten Ehegatten.«
    »Du hast dir Kriterien überlegt? Ach ja, für die Vorstellungsgespräche! Du hast bestimmt einige Fragen für die Bewerber vorbereitet.« Er sah sich suchend um und entdeckte auf einem rot lackierten Tisch einen Papierstapel. »Sind sie das?«, fragte er und ging darauf zu.
    Als er ein Blatt von dem Stapel nahm, kam Minerva herübergelaufen, um es ihm zu entreißen. »Gib das sofort her!«
    Er wehrte sie mit einer Hand ab, während er die erste Seite überflog. »Mal sehen …
Erste Frage: Waren Sie schon einmal verheiratet?
Das ist leicht. Nein.«
    »Weil dich keine Frau haben wollte«, brummte sie.
    »Das hat wahrscheinlich etwas damit zu tun, ja.
Zweite Frage: Beschreiben Sie die Frau Ihrer Träume!
« Er musterte sie ausgiebig. »Höchstens eins siebzig groß, goldbraunes Haar, grüne Augen, ein Busen, der einen Mann zum Weinen bringt, und ein Gesäß, das …«
    »Giles!« Ihr stieg die Röte ins Gesicht und sie verschränkte die Arme vor besagtem Busen.
    Er grinste. »Es genügt wohl zu sagen, dass sie ziemlich hübsch ist.«
    Die Genugtuung, die kurz in ihren Augen aufglomm, verriet ihm, dass Minerva längst nicht so unempfänglich für Komplimente war, wie sie vorgab zu sein. »Ich meinte nicht das äußere Erscheinungsbild, wie du dir sicher denken kannst«, wies sie ihn zurecht. »Es ging mir vielmehr um die Eigenschaften, den Charakter.«
    »Verstehe. Also, die Frau meiner Träume ist ein unberechenbares Teufelsweib mit dem Hang, sich in Schwierigkeiten zu bringen, und trägt das Herz auf der Zunge.«
    »Klingt gefährlich.« Ihre Lippen zuckten. »Und völlig ungeeignet für einen Mann, der Geheimnisse hat.«
    »Da ist etwas dran.« Dummerweise war die Tatsache, dass sie nicht als Ehefrau taugte, genau das, was ihn so an ihr faszinierte. Sie war in jeder Hinsicht
nicht
die Richtige für ihn. Und deshalb begehrte er sie umso mehr.
    Außerdem konnte er mit Minerva umgehen. Er war vermutlich der einzige Mann in ganz England, der es konnte.
    Er riss seinen Blick von ihr los, um weiterzulesen. »
Dritte Frage: Welche häuslichen Pflichten soll Ihre Frau erfüllen?
« Er lachte. »Was für eine Antwort erwartest du? Einen Hinweis darauf, wie oft der Bewerber mit dir das Bett teilen will? Oder eine genauere Beschreibung, wie du deine ›Pflichten‹ erfüllen sollst?«
    Es war entzückend anzusehen, wie sie errötete. »Diese Art von Pflichten habe ich nicht gemeint, und das weißt du!«
    »Es sind aber die einzigen Pflichten, die für die Flegel da draußen von Interesse sind«, entgegnete er kalt. »Da sie beabsichtigen, mit deinem Vermögen eine Menge Diener einzustellen, gilt ihre Aufmerksamkeit nur dem, was sie für das Wichtigste am Eheleben halten.«
    »Du nicht? Du hast die Frage noch nicht beantwortet.«
    »Worin deine ›häuslichen Pflichten‹ auch bestehen mögen, ich bin sicher, du erfüllst sie spielend.«
    Sie funkelte ihn böse an. »Die Frage ist doch, ob ich es
will

    Ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, wandte er sich wieder der Liste zu. »
Vierte Frage: Was würden Sie davon halten, wenn Ihre Frau Romane schreibt?
« Er schnaubte. »Hast du im Ernst gedacht, dass jemand ehrlich darauf antwortet, wenn du ihm im Nacken sitzt?«
    »Nicht jeder ist so unaufrichtig wie du.«
    »Verzeih mir, ich war mir nicht darüber im Klaren, dass du heute Morgen einen Aufmarsch von Heiligen erwartest.«
    Sie verdrehte die Augen. »Nur spaßeshalber, was wäre
deine
ehrliche Antwort?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, dass meine Frau Romane schreibt, solange sie nicht von mir handeln.«
    »Das sagst du jetzt«, entgegnete sie bedächtig und ernsthaft. »Doch du würdest deine Meinung ändern, wenn du nach Hause kommst und dein Essen nicht auf dem Tisch steht, weil deine Frau so vertieft in ihren Roman ist, dass sie die Zeit vergessen hat. Oder wenn du sie im Morgenmantel vorfindest und sie wie verrückt schreibt, während dein Haus vor deinen Augen verwahrlost.«
    »Ich kann mir Diener leisten«, erwiderte er.
    »Es ist nicht nur das.« Sie wies auf die Liste. »Lies die nächste Frage!«
    Er schaute auf das Blatt. »
Was für eine Frau brauchen Sie?
«
    »Jeder ehrenwerte Mann braucht eine

Weitere Kostenlose Bücher