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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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achtlosen Umgang mit Frauen berühmt.
    Sie ging zum Fenster und schaute hinaus in den Garten. »Warum bist du hier? Wenn du mich dafür ausschelten wolltest, dass du in meinen Büchern in Erscheinung trittst, hast du dein Ziel erreicht und kannst wieder gehen. Du bist ja gewiss nicht wegen eines Gesprächs gekommen …«
    »Da irrst du dich.«
    Sie drehte sich überrascht um.
    Er schien seine helle Freude an ihrem verblüfften Gesicht zu haben und kam lächelnd auf sie zugeschlendert. »Die Lage sieht folgendermaßen aus, Minerva. Es ist für mich völlig offensichtlich, dass du deine Großmutter mit immer neuen Unverschämtheiten quälst, bis du von ihr bekommst, was du haben willst. Und was könnte ungeheuerlicher sein, als mich als Rockton zu entlarven und so einen Skandal auszulösen, wie es Lady Caroline Lamb mit ihrem Roman über Lord Byron getan hat?«
    Sie war empört. »Ich würde niemals …«
    »Weißt du, ich kann mich nicht darauf verlassen, dass du aufhörst, über mich zu schreiben. Ich weiß nicht einmal, ob ich mich darauf verlassen kann, dass du nicht eines Tages verrätst, wer Rockton ist. Ich habe also zwei Möglichkeiten, wenn ich will, dass meine Geheimnisse gewahrt bleiben. Ich kann dich umbringen, um dich zum Schweigen zu bringen, doch das wäre keine gute Entscheidung. Mord ist eine schmutzige Sache, ganz egal, was du in deinen Romanen daraus machst. Und obendrein eine Straftat.«
    Sie erschauderte. »Und die andere Möglichkeit?«
    Ob des plötzlichen Funkelns in seinen Augen schlug ihr das Herz bis zum Hals. »Ich kann dich heiraten.«

2
    Zu Giles’ Überraschung brach Minerva in Gelächter aus. »Du? Mich heiraten? Bist du verrückt?«
    Begeisterungsstürme hatte er nicht erwartet, aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass sie so abweisend reagieren würde. »Gut möglich.«
    Auf dem Weg nach Halstead Hall hatte er sich überlegt, was er sagen wollte, wie er an Minerva herantreten und sie dazu bringen wollte, ihn nicht mehr in ihren Büchern in Erscheinung treten zu lassen. Doch als er sich dem großen Tor genähert und die vielen Männer gesehen hatte, war ihm klar geworden, dass die beste Lösung in diesem Fall die einfachste war.
    Wenn er Minerva zu seiner Frau machte, hatte er sie und ihre »Fiktion« unter Kontrolle. Sie war zu praktisch veranlagt, um der Zukunft ihres Ehemannes zu schaden. Und sie musste ohnehin heiraten, wenn sie und ihre Geschwister ihr Erbe bekommen wollten.
    Vor ein paar Jahren hätte ihn die Vorstellung noch in Panik versetzt, doch da es nun mit seiner Karriere aufwärtsging, musste er bald heiraten und sich häuslich niederlassen. Vor allem, wenn er tatsächlich zum Kronanwalt berufen wurde.
    Und wenn er schon eine Frau ehelichen musste, dann konnte er auch eine nehmen, die er begehrte. Und das traf auf jeden Fall auf Minerva zu, wie sehr sie ihre Attraktivität auch mithilfe ihrer Kleidung zu verbergen versuchte. Nun trug sie beispielsweise ein modisches Morgenkleid aus gemustertem grünem Musselin mit verspielten Volants und diesen grässlichen Puffärmeln, die derzeit so beliebt waren, und ein hochgeschlossenes Mieder.
    Jede weibliche Rundung war unter Faltenbesätzen und bauschigen Ärmeln und Spitzenbordüren versteckt, aber damit konnte sie ihn nicht täuschen. Er wusste, dass sie eine üppige weibliche Figur hatte. Weil er sie schon in vielen Abendkleidern bewundert hatte, sah er ihren Körper so deutlich vor sich, als wäre sie nackt. Und allein der Gedanke, mit ihr ins Bett zu gehen, jagte seinen Puls in die Höhe und ließ seine Vernunft schwinden. Die Wahrheit war, dass ihn jedes Mal, wenn er sie sah, eine ungeahnte Erregung befiel.
    Gott steh mir bei, dachte Giles, wenn sie jemals dahinterkommt! Die Lektüre ihrer Bücher hatte ihm einen Einblick in die unergründlichen Tiefen ihres Verstandes gewährt, und er wusste, dass sie aufgeweckt genug war, um ihn um den kleinen Finger zu wickeln, wenn er sich eine Blöße gab.
    »Als würde ich einen Schurken wie dich heiraten!«, sagte sie mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck, der ihn verärgerte. »Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Ich glaube, wir haben bereits festgestellt, dass ich auf halbem Wege ins Irrenhaus bin. Aber hör mich trotzdem an!« Offenbar war sie nicht aufgeweckt genug, um zu erkennen, dass die Ehe mit ihm ihre einzige vernünftige Wahl war. Daran musste er arbeiten. »Du solltest die Gelegenheit ergreifen, einen Schurken zu heiraten, da du doch so gern über dieses Thema

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