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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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keinen Fall! Du solltest wirklich gehen, Giles – meine Brüder werden nicht allzu erfreut sein, uns hier allein vorzufinden. Sie sehen dich nicht gern in meiner Nähe.«
    Das stimmte allerdings. Jarret hatte ihn erst wenige Wochen zuvor ermahnt, sich von Minerva fernzuhalten.
    »Und Großmutter kann dich nicht ausstehen«, fuhr sie fort. »Sie findet, du übst einen schlechten Einfluss auf Gabe aus. Letzte Woche hat sie gesagt, wenn sie dich das nächste Mal sieht …«
    Sie hielt wie vom Donner gerührt inne, und ihr Blick wanderte zu dem Papierstapel.
    »Was wolltest du sagen? Wenn sie mich das nächste Mal sieht, dann …?«
    »Du meine Güte, das ist großartig!« Minerva wandte sich ihm zu. »Du bist großartig, Giles!«
    »Das versuche ich dir ja seit einer halben Stunde beizubringen«, knurrte er.
    »Nein, wirklich, es ist mir ernst. Das ist die perfekte Lösung für meine Probleme mit Großmutter.«
    Er sah sie verständnislos an. »Was?«
    »Du! Und ich! Wir werden Großmutter sagen, ich hätte deinen Heiratsantrag angenommen.« Minerva ging mit vor Begeisterung glühenden Wangen im Salon auf und ab. »Das wird sie niemals akzeptieren. Sie hält dich für einen ›gewissenlosen Taugenichts, der eher seine Mutter verkaufen als sich ehrenhaft benehmen würde‹.«
    »Ich wusste, dass sie mich nicht mag, aber das ist dann doch ein bisschen arg. Ich behandle meine Mutter nämlich verdammt gut, wenn man bedenkt, dass sie mich ständig mit Frauen verkuppeln will, die halb so alt sind wie ich. Und deine ganze Familie scheint die Tatsache zu übersehen, dass ich ein sehr angesehener Anwalt bin mit einem makellosen …«
    »Ja, ja, du bist ein Muster an Tugendhaftigkeit.« Sie verdrehte die Augen. »Du verstehst nicht, worum es mir geht. Großmutter wird niemals zulassen, dass ich dich heirate. Sie bedauert noch heute, dass sie Mama nicht davon abgehalten hat, Papa zu heiraten, und du bist praktisch genau wie er.«
    »Um Gottes willen«, murmelte er verärgert, »sind wir jetzt wieder bei diesem Thema?«
    »Es ist der perfekte Plan. Du tust so, als wären wir verlobt, und sobald ihr klar wird, dass es mir ernst ist, wird sie mit diesem Unsinn aufhören.«
    Je mehr sie ihm von ihrem Plan erzählte, desto weniger gefiel er ihm. »Bei Oliver hat es nicht funktioniert. Miss Butterfield hat seine Verlobte gespielt, und was ist dabei herausgekommen? Deine Großmutter hat an ihren Forderungen festgehalten, und obendrein ist er jetzt mit der Amerikanerin verheiratet.«
    Minerva sah ihn entnervt an. »Großmutter hat Maria von Anfang an gemocht. Sie hat nur so getan, als hätte sie etwas gegen sie, und deshalb ist Olivers Plan nicht aufgegangen. Abgesehen davon liegt der Fall bei meinen Brüdern anders als bei Celia und mir. Ihnen kann nichts Schlimmes passieren, wenn sie heiraten, das weiß Großmutter natürlich. Männer haben in der Ehe die ganze Macht – sie können ihre Frauen schlagen, ihr Geld nehmen und sie zu allem zwingen, was sie wollen –, so sieht es das Gesetz vor.«
    »Ich hoffe, du willst damit nicht sagen, dass
ich
…«
    »Ich habe nur erklärt, warum Großmutter sich keine Gedanken darum gemacht hat, wen Oliver und Jarret heiraten. Doch sie macht sich umso mehr Sorgen darum, wen Celia und ich heiraten, denn unsere zukünftigen Ehemänner werden uns ihrer Kontrolle entreißen.« Ein arglistiges Funkeln trat in ihre Augen. »Und bei
dir
wird sie regelrecht Zustände bekommen!«
    Allmählich reichte es ihm. »Du unterschätzt deine Großmutter, meine Liebe.«
    »Dafür kenne ich sie zu gut. Aber es wird sie um den Verstand bringen, da bin ich sicher. Je länger wir verlobt sind, desto mehr wird sie sich beunruhigen.« Sie jauchzte vor Begeisterung und kam auf ihn zu. »Und wenn nicht, werden Jarret und Oliver dafür sorgen, dass sie es tut! Sie werden dich bestimmt nicht als meinen Ehemann billigen. Sie werden sie bearbeiten, um sie zum Einlenken zu bewegen, vor allem, wenn sie wirklich überzeugt davon sind, dass ich beabsichtige, dich zu heiraten.«
    Sie klatschte in die Hände. »Und dann habe ich Großmutter genau da, wo ich sie haben will, und sie wird gezwungen sein, ihr Ultimatum zurückzunehmen. Was für ein brillanter Plan!«
    »Nur wenn ich mitspiele. Und das werde ich nicht.«
    Das nahm ihr den Wind aus den Segeln. »Warum nicht? Du musst mir doch nur den Hof machen.«
    »Ich will dir nicht den Hof machen, ich will dich heiraten. Am besten gleich morgen, obwohl ich denke, dass wir es noch ein

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