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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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um sein Pferd gekümmert hat, behauptete, er habe Blut am Steigbügel gehabt, als er von wo auch immer in das Gasthaus zurückkehrte.«
    Giles nahm sie am Arm und ging mit ihr in Richtung seiner Kutsche.
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    »Ich lasse dich bei meinem Knecht und folge den beiden, um herauszufinden, warum sie hier sind. Es ist merkwürdig, dass Desmond erneut in Turnham ist – noch dazu aus keinem ersichtlichen Grund. Vielleicht gewinne ich Erkenntnisse darüber, warum er damals, als deine Eltern zu Tode kamen, hier übernachtet hat.«
    Sie entzog ihm ihren Arm. »Wenn
du
ihnen folgst, tue ich es selbstverständlich auch! Schließlich geht es hier um
meine
Familie.« Damit marschierte sie los und hielt zusammen mit zahlreichen Zuschauern, die sich auf den Heimweg machten, auf die Straße nach Turnham zu.
    Giles schickte einen verzweifelten Blick gen Himmel und lief hinter Minerva her. »Aber du wolltest doch, dass dich deine Brüder bei dem Rennen sehen!«
    »Das hier ist viel wichtiger.« Es war in der Tat merkwürdig, dass Desmond hergekommen war. Was steckte wohl dahinter? »Und zu zweit haben wir bessere Aussichten, die Wahrheit aufzudecken.«
    »Na gut. Doch du tust, was ich sage. Er darf uns um keinen Preis sehen. Es könnte gefährlich werden, wenn er merkt, dass wir ihn im Verdacht haben.«
    »Jetzt klingst du wirklich wie ein Spion«, neckte sie ihn.
    »Nur weil du jeden unter dem Gesichtspunkt betrachtest, wie er in deine fiktionale Landschaft passen könnte«, erwiderte er mit einem matten Lächeln.
    »Fiktionale Landschaft.« Sie gluckste. »Das gefällt mir. Ich muss es irgendwann in einem Buch verwenden. Vielleicht lasse ich es sogar Rockton sagen.«
    »Du wirst nicht mehr über Rockton schreiben, schon vergessen?« Er heftete seinen Blick auf ein Gebäude am Ende der Straße. »Sie gehen ins
Black Bull

    »Genau da hat Desmond an jenem Tag vor neunzehn Jahren übernachtet.« Wegen der Männer ringsum, die ebenfalls in Richtung des Gasthauses gingen, sprach sie mit gedämpfter Stimme.
    »Das würde ich nicht überbewerten. Es ist das einzige Gasthaus in Turnham. Und vielleicht wollen sie lediglich den Schankraum aufsuchen, wie es die Herren hier wohl auch vorhaben.«
    »Ob sie Gäste des Hauses sind, lässt sich leicht feststellen«, sagte Minerva. »Wir müssen nur nachsehen, ob Desmonds Kutsche in den Stallungen steht.«
    »Eine gute Idee, meine Liebe«, meinte er, und einen Augenblick später bog er auch schon mit ihr auf den Hof des Gasthauses ab. »Kein Wunder, dass deine Romane so clever ausgedacht sind!«
    Dieses Kompliment gefiel ihr besser als alles, was er über ihre »bezaubernde Figur« und ihren »hellen Teint« gesagt hatte.
    Giles führte sie schnellen Schrittes an den Stallungen vorbei. »Würdest du seine Kutsche wiedererkennen?«
    »Gewiss doch. Sein Lieblingsgefährt ist ein Einspänner von einem ganz scheußlichen Blau.« Minerva warf einen Blick in die Stallungen. »Da steht er, Giles! Desmond übernachtet tatsächlich hier. Warum nur?«
    Sie gingen weiter. »Ich weiß es nicht. Aber er ist ganz offensichtlich nicht nur auf einen Sprung herübergekommen, um sich Gabes Rennen anzusehen.« Am Ende der Stallungen angekommen, blieben sie stehen. Giles schaute zum Gasthof hinüber. »Wenn wir wenigstens herausfinden …« Er stöhnte. »Oh weh, er kommt wieder heraus.«
    Er zog Minerva rasch hinter eine Bretterwand, und sie beobachteten gemeinsam, wie Desmond und Ned über den Hof des Gasthauses gingen. Nachdem Desmond mit dem Stallburschen gesprochen hatte, stiegen sie in die Kutsche und fuhren in Richtung Ealing davon.
    Giles sah ihnen mit grimmiger Miene nach, bevor er sich Minerva zuwandte. »Ich habe eine Idee, wie wir in Erfahrung bringen können, was er hier macht. Komm mit!«
    Er bot ihr seinen Arm und ging mit ihr auf das Gasthaus zu. Währenddessen zog er seine Handschuhe aus und verstaute sie in der Jackentasche, dann kramte er einen Ring aus der anderen Tasche hervor und steckte ihn an seinen linken Ringfinger. »Spiel einfach mit, Minerva!«
    Als er seine Hand auf ihre legte, schaute sie auf seinen Ring und stutzte. Es war ein Siegelring, wie ihn adelige Herren trugen.
    Bevor sie Giles fragen konnte, woher er ihn hatte, marschierte er auch schon mit ihr in die Schankstube und ging direkt auf den Wirt zu, der damit beschäftigt war, seinen Bediensteten Anweisungen zu erteilen, um den plötzlichen Ansturm durstiger Herren bewältigen zu können.
    »Sagen

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