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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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dringend einmal verführt werden, Minerva Sharpe.«
    Sie sah ihn zornig an. »Warum um alles in der Welt sagst du so etwas?«
    »Weil du in der Ehe nur den Verlust von Unabhängigkeit siehst, ohne ihre Vorteile in Betracht zu ziehen. Ich glaube, wenn du einmal in den Genuss einer richtigen Kostprobe kommst, kann es dir nicht mehr so leicht passieren, dass du das Kind mit dem Bade ausschüttest.«
    »Ich dachte, du hättest mir im Gasthaus in Turnham schon eine Kostprobe gegeben.«
    »Das war eher ein kleiner Vorgeschmack. Ich habe mehr im Sinn als ein paar flüchtige Berührungen. Du würdest so viele Kenntnisse über diesen besonderen Vorteil der Ehe erlangen, wie ich dir vermitteln kann, ohne dich zu entehren. Natürlich nur, wenn du es mir gestattest. Würdest du das tun?«
    Sie stutzte, dann wandte sie den Blick ab und hüllte sich in Schweigen. Sein Puls beschleunigte sich.
    »Ich denke, ich könnte es dir wohl gestatten … mir eine Kostprobe zu geben«, sagte sie schließlich. »Aber ich warne dich, nur eine Kostprobe! Bist du bereit, es dabei zu belassen und die ›schmutzige Tat‹, wie du es nennst, nicht zu begehen?«
    Sein Körper reagierte augenblicklich auf ihre Äußerung. Er stöhnte und raufte sich die Haare. »Um Gottes willen, musst du solche Dinge in der Öffentlichkeit sagen?«
    »Was meinst du?«
    »Meine ›Pistole‹ ist wieder in Erscheinung getreten«, zischte er ihr zu. »Das habe ich dir zu verdanken.«
    Sie schaute auf seine Hose, die sich prompt noch mehr wölbte, dann sah sie ihm schelmisch ins Gesicht. »Und was tust du gegen … diesen Zustand?«
    »Lateinische Verben konjugieren«, entgegnete er. »An England denken. An alles andere denken als an dich und mich … Verdammt, jetzt geht es von Neuem los, und da vorn ist schon die Rotton Row.« Er blieb abrupt stehen und trat hinter eine Bank mit hoher Rückenlehne, die am Wasser stand.
    Sie stellte sich neben ihn und betrachtete seine Hose mit jungfräulicher Neugier.
    »Würdest du mich bitte nicht so anstarren?«, knurrte er. »Das macht alles nur noch schlimmer.«
    Sie lachte. »Du hast doch mit dem Ganzen angefangen! Du wolltest mich mit Worten verführen. Geschieht dir recht, wenn du jetzt leiden musst.«
    »Du kannst richtig gemein sein, meine Liebe.«
    Ihr Lächeln schwand. »Wie meinst du …?«
    »Das weißt du ganz genau. Du bist doch nur auf das, was im Gasthaus geschehen ist, zu sprechen gekommen, um mich zu quälen.«
    »Ganz und gar nicht. Doch du hast meine Frage nicht beantwortet.« Sie schluckte. »Wenn ich dir erlaube, mir eine Kostprobe zu geben, bist du dann in der Lage, dich zu beherrschen und nicht weiterzugehen?«
    »Ich bin nicht derjenige, um den du dir Gedanken machen solltest.«
    Sie warf einen herablassenden Blick auf seinen Schritt, was seiner Erregung einen größeren Dämpfer versetzte als alles Konjugieren. »Ich denke, du hast hinlänglich bewiesen, dass du deine … Kräfte nicht so recht unter Kontrolle hast.«
    »Glaub mir, ein Mann hat seine ›Kräfte‹ immer unter Kontrolle, wenn es darauf ankommt. Die Frage ist, ob
du dich
beherrschen kannst. Denn ich verspreche dir, dich niemals gegen deinen Willen zu verführen.«
    »Und ich würde mich dir niemals freiwillig hingeben«, empörte sie sich. »Es würde meine Pläne zerstören!«
    »Na, dann musst du dir ja keine Sorgen machen«, entgegnete er. »Wenn du eine Kostprobe möchtest, sollst du sie bekommen.« Er senkte die Stimme. »Solange ich auch eine bekomme.«
    »Du bist ein solcher Schurke!«
    »Nur ein Schurke würde sich auf einen Vorschlag wie den deinen einlassen.« Nachdem es ihm gelungen war, seine Erregung zu bezwingen, nahm er sie am Arm und ging wieder mit ihr auf den Weg.
    Minerva schwieg, während sie die Rotten Row entlangschlenderten. Sie winkte nur lächelnd den wenigen Leuten zu, die kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch in ihren Kutschen spazieren fuhren.
    Als sie sich der Kaserne näherten, sah Minerva mit ernster Miene zu ihm auf. »Ich kann es mir einfach nicht erklären: Wie kannst du einerseits so ein cleverer und verantwortungsbewusster Anwalt und zukünftiger Kronanwalt sein und andererseits so ein Schurke?«
    »Alles eine Frage der Übung.« Das war die Wahrheit.
    »Das habe ich nicht gemeint, das weißt du ganz genau! Welches ist dein wahres Ich?«
    »Warum kann ich nicht beides sein? Das eine schließt das andere doch nicht aus.«
    »Nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nicht in deinen Romanen. Bei dir ist Rockton

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