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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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willst?«
    »Natürlich. Warum denn nicht? Ich glaube nicht an Geister.«
    Da war sie wieder, diese Unerschrockenheit, die ihn schon immer an ihr beeindruckt hatte! Er erinnerte sich noch gut daran, wie tapfer sie als Neunjährige an seiner Seite vor die Särge ihrer Eltern getreten war.
    »Stoneville wäre nicht damit einverstanden.«
    Sie schob störrisch das Kinn vor. »Das ist mir egal. Er benimmt sich dir gegenüber wie ein absoluter Esel.«
    Er verkniff sich ein Lächeln. »Wohl wahr.«
    »Niemand weiß besser als ich, wie diskret du sein kannst. Du bist mindestens so verschwiegen wie er. Ich weiß, dass du mit keiner Menschenseele darüber reden wirst.«
    »Na schön. Gib mir einen Tag, damit ich zunächst den offiziellen Bericht einsehen kann!«
    »Das könnte sich als schwierig erweisen«, gab Minerva zu bedenken. »Ich habe Oliver gestern Abend darauf angesprochen, und er meinte, Mr Pinter habe sich nach dem Bericht erkundigt, doch ihm sei gesagt worden, es könne Wochen dauern, bis man ihn findet.«
    Giles zog eine Augenbraue hoch. »Was sollten sie ihm sonst sagen? Er agiert hinter dem Rücken eurer Großmutter. Der Constable wird nichts unternehmen, ohne sie vorher zu fragen. Und wenn Pinter zu verstehen gab, dass er nicht möchte, dass sie eingeschaltet wird …«
    Ihre Lippen formten ein perfektes O. »Siehst du? Du erweist dich schon jetzt als hilfreich!«
    »Ich hoffe, Stoneville ist auch dieser Ansicht, wenn er erfährt, dass ich gegen seinen ausdrücklichen Wunsch gehandelt habe.«
    »Lass Oliver meine Sorge sein! Wenn wir etwas Brauchbares beibringen, kann er doch gar nicht verärgert sein.«
    Sie gingen eine Weile schweigend weiter und beobachteten die Enten auf dem See.
    Giles sah Minerva von der Seite an. »Und du hast keine Angst davor, dich heimlich und allein mit mir in einer abgelegenen Hütte auf dem Gut deines Bruders zu treffen?«
    Sie errötete zwar, doch sie lächelte ihn an. »Sollte ich denn davor Angst haben?«
    »Unbedingt!«, entgegnete er völlig ernst. »Ein Mann kann nur ein gewisses Maß an Verlockung aushalten, und wenn es ihm zu viel wird, nutzt er die Situation aus.«
    »Du wirst dich hüten, mich zu entehren, weil du weißt, wohin es führen würde«, erwiderte sie leichthin. »Du willst dich ebenso wenig binden wie ich, und wenn du mich anrührst, wirst du mich sicher nicht davon abhalten, in meinen Romanen über dich zu schreiben.«
    Er hätte ihr am liebsten gesagt, dass er sie wirklich heiraten wollte, doch damit würde er sie nur vertreiben. Für sie war ihre Verlobung nicht echt, und er konnte viel mehr erreichen, wenn er ihr weiterhin ernsthaft den Hof machte, ohne dass sie sich dessen bewusst war.
    »Ich versichere dir, Minerva, zwischen Anrühren und Entehren liegen Welten.« Er legte seine Hand auf ihre.
    »Oh?«, sagte sie mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen. »Tatsächlich?«
    Er sah sich um – ein junges Paar saß Arm in Arm auf einer Bank, ein Mann fütterte Enten, und eine ältere Frau ging raschen Schrittes am Wasser entlang – und senkte seine Stimme. »Wenn wir allein wären, würde ich dir deine Haube und deinen Kragen abnehmen, um deinen Hals betrachten zu können. Ich liebe deinen Hals! Er ist so wunderschön und anmutig.«
    Ihre Finger gruben sich in seinen Arm, und während sie stur geradeaus blickte, erschienen rote Flecken auf ihren Wangen.
    Er sprach mit leiser, rauer Stimme weiter. »Und dann würde ich ganz langsam dein Kleid aufknöpfen, um deinen Rücken durch dein Leibchen hindurch zu küssen. Ich frage mich, ob er so hinreißend aussieht, wie ich ihn mir vorstelle.«
    »Ich fürchte … das wirst du dich weiterhin fragen müssen«, entgegnete sie stockend.
    »Wirklich? Es gibt keinen Grund, warum ich deinen nackten Rücken nicht sehen sollte. Es würde dich gewiss nicht entehren. Ich kann dich sogar an vielen Stellen berühren und liebkosen und küssen, ohne die schmutzige Tat zu begehen. An der zarten Innenseite deiner Schenkel beispielsweise. Ich könnte dich dort küssen und langsam nach oben …«
    »Hör auf!«, hauchte sie. »Du bringst mich in Verlegenheit.«
    »Ich errege dich. Das ist etwas ganz anderes.«
    Sie schluckte. »Du versuchst, mich mit Worten zu verführen.«
    »Funktioniert es?«
    Ein Paar ging an ihnen vorbei, und sie wartete, bis die beiden außer Hörweite waren. »Ich lasse mich nicht von dir verführen, Giles. Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen.«
    »Wie schade!«, raunte er ihr zu. »Du müsstest

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