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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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wie sie sich seinem Kuss hingab und wie begierig sie ihn erwiderte. Ihr Körper war zwar unter den üblichen Bekleidungsschichten verborgen, die Frauen zu tragen pflegten – ein violettes Kutschenkleid mit Reifrock und einem Korsett und Gott weiß was sonst noch darunter –, doch wegen der sommerlichen Temperaturen war alles aus dünnem Stoff. Und so spürte sie es wohl deutlich, als er mit der Hand sachte über ihre Brust fuhr, denn sie stöhnte leise. Aber als er an ihrer Brustwarze zu spielen begann, schob sie ihn von sich, und ihre Wangen färbten sich rosig.
    »Das hatte ich nicht im Sinn, Giles! Ich wollte mit dir allein sein, weil wir reden müssen.«
    »Reden?«, brummte er und verging beinahe vor Verlangen. »Muss das sein?«
    »Ja, es muss sein.« Sie entschlüpfte seinen Armen. »Es ist wichtig.«
    Verdammt! Er wusste nicht, wie lange er dieses Katz-und-Maus-Spiel noch aushielt. In der vergangenen Nacht hatte er an nichts anderes gedacht als daran, Minerva in seinem Bett zu haben. Er hatte sich vorgestellt, wie sich ihr lockiges Haar um ihre Kurven schmiegte, wie sie ihre Hand auf sein Glied legte wie tags zuvor im Gasthaus und wie sich ihm ihre Brüste entgegenreckten wie zwei köstliche Plumpuddings mit Rosinen darauf.
    Giles bezwang seine Erregung mit äußerster Willenskraft und bot ihr seinen Arm. »Wenn du reden möchtest, reden wir.« Er wollte es hinter sich bringen, damit er sich wieder wichtigeren Dingen zuwenden konnte wie ihrer Eroberung.
    »Ich danke dir.« Sie fasste ihn unter und ging mit ihm zurück auf den Weg. »Es geht um meine Eltern.«
    Nun war auch der Rest seiner Begierde dahin. »Über Desmond habt ihr doch sicherlich noch nichts Neues erfahren.«
    »Nein, aber heute, als ich dich im Gerichtssaal gesehen habe, ist mir in den Sinn gekommen, dass du … nun, dass du in Bezug auf den Tod meiner Eltern Dinge bemerken könntest, die niemandem sonst auffallen würden.«
    »Dinge bemerken?«
    »In der Jagdhütte.« Als er sie verständnislos ansah, fügte sie hinzu: »Du weißt schon, wo sie umgebracht wurden.«
    »Es ist noch nicht sicher, dass sie von jemand anderem umgebracht wurden.«
    »Genau darum geht es mir. Wir wissen nur sehr wenig.« Sie schaute mit ihren wunderschönen grünen Augen zu ihm auf, in denen plötzlich ein bekümmerter Ausdruck lag, der ihn tief in seinem Inneren anrührte. »Wir sollten eigentlich viel mehr wissen. Doch Großmutter war damals so erpicht darauf, den Skandal möglichst schnell zu vertuschen, dass sie sich die Hütte nie richtig angesehen hat.«
    »Aber darum haben sich doch gewiss die Behörden gekümmert«, erwiderte er, als sie über eine Rasenfläche auf den Weg zuhielten, der um den See führte.
    »Der örtliche Constable und der Coroner ja, doch wie du heute gezeigt hast, bringen diese Leute nicht immer die Wahrheit ans Licht. Großmutter hat ihnen ihre Version der Ereignisse geschildert, und sie haben diese bestätigt. Laut Oliver haben sie dank Großmutters Bestechungsgeldern nur das gesehen, was sie sehen wollten.« Sie blickte ihn an, als wäre er ihr Retter. »Aber du würdest mehr sehen. Dir könnten Dinge auffallen, die zuvor übersehen wurden. Du könntest …«
    »Ich weiß nicht, meine Liebe, ob ich nach so langer Zeit noch etwas Nützliches finden kann«, sagte er unverbindlich, denn er hatte nicht vergessen, wie Stoneville auf sein Hilfsangebot reagiert hatte.
    »Ich bin mir dessen sicher! Es wurde nur das Blut weggewischt und Ordnung gemacht, ansonsten ist die Hütte praktisch genau wie damals, also wirst du …«
    »Moment! Soll das heißen, dass in all den Jahren niemand mehr in der Hütte gewesen ist?«
    Sie nickte. »Oliver hat das Gut unmittelbar nach dem ›Unfall‹, wie wir angewiesen wurden, es zu nennen, geschlossen. Die Familie war nicht mehr dort, bis er Halstead Hall vor einigen Monaten wieder bewohnbar gemacht hat, und niemand von uns wäre auf die Idee gekommen … Nun, es ist einfach zu …«
    »Ich verstehe.« Und wie er es verstand! Er konnte sich immer noch nicht dazu überwinden, die Bibliothek zu betreten, in der sich sein Vater vor neun Jahren erschossen hatte. »Du möchtest also, dass ich mir die Hütte allein ansehe.«
    »Nein! Darum würde ich dich niemals bitten. Ich würde natürlich mitkommen.« Sie lächelte traurig. »Die Leute sagen, dort spukt es. Man hat Geräusche in der Nähe der Hütte gehört und geheimnisvolle Lichter gesehen und so weiter.«
    »Bist du sicher, dass du es wirklich

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