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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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einkaufen konnten, begann er sich Sorgen zu machen, denn er sah die beiden häufiger miteinander tuscheln.
    Sie schienen sehr eng befreundet zu sein. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht wieder über den Maskenball sprachen.
    Als sie gerade ein Karikaturengeschäft betreten wollten, nahm Minerva ihn am Arm, als wollte sie ihm etwas in der Auslage zeigen.
    »Tut mir leid, dass ich gerade so töricht reagiert habe«, flüsterte sie, während sie in das Fenster schauten. »Ich war völlig überrascht, als Maria sagte, Oliver habe erkannt, um welchen Maskenball es sich in meinem Roman handelt. Das hätte ich nicht im Traum für möglich gehalten!«
    »Nun, in dieser Passage ist von einem Marie-Antoinette-Kostüm die Rede, und Oliver hat nie vergessen, dass ein Mädchen, das so verkleidet war, behauptet hat, er hätte sie mit der Syphilis angesteckt.«
    Minervas Wangen färbten sich in einem kräftigen Rot. »Oh Gott, du weißt davon?«
    Als er merkte, dass Maria von drinnen zu ihnen herüberschaute und sie beobachtete, gab er vor, sich eine Karikatur in der Auslage genauer anzusehen. »Ja, er hat es mehr als einmal erwähnt.« Und er musste jedes Mal lachen, obwohl er Oliver den wahren Grund für seine Belustigung natürlich nicht verraten konnte.
    »Ich hätte niemals darüber schreiben dürfen!«
    »Nein, wirklich nicht, doch nun ist es veröffentlicht, und du kannst nichts mehr daran ändern.« Mit etwas Glück würde Newmarsh den Text nie zu Gesicht bekommen, und selbst wenn, würde er niemals vermuten, das Giles etwas mit dem Diebstahl zu tun gehabt hatte. Bislang waren Minervas Anspielungen so subtil gewesen, dass er nicht glaubte, dass ihn allzu viele Leute wiedererkannten – obwohl ihn Ravenswood bereits darauf angesprochen hatte.
    Maria kam mit Freddy wieder aus dem Geschäft, und sie bummelten weiter die Oxford Street hinunter. Als sie sich dem Hyde Park näherten, sagte Freddy: »Wie lange wollen wir noch durch die Stadt laufen, Minerva? Ich falle gleich um vor Erschöpfung.«
    »Du kannst ruhig zur Kutsche zurückgehen, wenn du möchtest«, antwortete Minerva. »Ich würde gern mit Mr Masters durch den Park spazieren, doch du musst nicht mitkommen. Du kannst dich fahren lassen und uns an der Kaserne am anderen Ende des Parks abholen.«
    Giles entging nicht, dass Minerva vielsagende Blicke mit Maria wechselte, und fragte sich, was hier im Gange war.
    »Ich glaube, ich gehe mit Freddy zurück«, sagte Maria. »Ich bin auch müde. Aber es wird bald dunkel, Minerva, also haltet euch nicht zu lange auf!«
    »Bestimmt nicht«, versicherte ihr Minerva.
    Giles jubelte innerlich, als Maria und Freddy davongingen und sie endlich sich selbst überlassen waren. Diese Verlobungsgeschichte hatte durchaus etwas für sich. Sie ermöglichte es ihm, allein mit Minerva spazieren zu gehen, ohne dass ihm jemand Vorhaltungen machen konnte.
    Als sie den Park betraten, bemerkte er: »Das hast du aber geschickt angestellt!«
    Minerva errötete. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen Waldstück. Giles lachte. »Ich liebe es, wenn du so unschuldig tust.« Er sah sich um und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, dann zog er sie rasch ins Gebüsch und küsste sie.
    Sie wich überrascht zurück, doch er nahm sie wieder in die Arme, um sie noch inniger zu küssen. Zu seiner Freude ließ sie ihn gewähren. Als sie sich schließlich von ihm löste, glänzten ihre Augen, und ihre Lippen waren entzückend gerötet.
    »Das wollte ich schon von dem Augenblick an tun, als du heute Morgen den Gerichtssaal betreten hast«, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sich von ihrem Kinn zu ihrer Kehle hinunter, dem einzigen Teil ihres Halses, den ihr v-förmiger, gerüschter Spitzenkragen nicht bedeckte.
    Sie legte den Kopf zurück und lachte verlegen. »Es wäre ein interessanter Kontrapunkt zur Verhandlung gewesen, meinst du nicht auch?«
    »Man hätte mir wahrscheinlich die Anwaltslizenz entzogen«, murmelte er und bewegte die Lippen über ihre zarte milchweiße Haut. »Aber das wäre es wert gewesen.«
    »Schmeichler!«, raunte sie.
    Er schob sie gegen einen Baum und küsste sie abermals. Sie roch und schmeckte nach dem Zitroneneis, das sie bei
Gunter’s
gegessen hatten; fruchtig herb und zugleich zuckersüß. Er fühlte sich regelrecht berauscht, was vielleicht jedoch auch einfach daher rührte, dass er sie endlich wieder in seinen Armen halten konnte.
    Es war einfach zu herrlich,

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