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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Unterton zurück.
    »Wer weiß – du hast viele hochgestellte Freunde.«
    »Wen zum Beispiel?«
    »Den Untersekretär des Innenministeriums. Ich hatte keine Ahnung, dass du solche vornehmen Leute kennst.«
    Giles schien sich innerlich zurückzuziehen. »Ravenswood und ich waren zusammen in Eton. Wir kennen uns seit ewigen Zeiten.«
    »Dann ist es nichts … Dienstliches?«
    Ein merkwürdiger Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Ich habe ihn noch nie als Anwalt vertreten, wenn du das meinst.«
    »Es sah nicht so aus, als wäre euer Gespräch besonders angenehm gewesen – und du hast eine ganze Weile mit ihm geredet.«
    »Letzteres kann man auch von dir und Pinter sagen.« Er sah sie mürrisch an. »Worüber hast du überhaupt so lange mit ihm gesprochen? Man hätte denken können, ihr wärt die besten Freunde.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Du bist doch wohl nicht eifersüchtig auf Mr Pinter!«
    »Natürlich nicht«, entgegnete er steif. »Von so einem ›Langweiler‹ würdest du dich niemals angezogen fühlen.« Er bedachte sie mit einem prüfenden Blick. »Oder?«
    Zu köstlich! Eine solche Gelegenheit konnte sie sich nicht entgehen lassen. Minerva gab vor, darüber nachzudenken. »Ich weiß nicht. Er sieht recht gut aus. Und Ermittler haben schon etwas sehr Verführerisches an sich … Diese männliche Tatkraft, mit der sie nach Gerechtigkeit streben!«
    »Ich strebe auch nach Gerechtigkeit!«, erwiderte er.
    »Aber du bist Anwalt – das ist nicht das Gleiche.«
    »Du meinst, es wäre verführerischer, wenn ich mich mit gezückter Pistole in der Stadt herumtreiben und Leute aus Wirtshäusern herauszerren würde, ob sie sich etwas zuschulden haben kommen lassen oder nicht?«
    »Ich warne dich! Wenn du anfängst, in der Stadt herumzulungern, verlasse ich dich.« Sie fing an zu lachen. »Ich will dich doch nur aufziehen, du Dummkopf! Du müsstest inzwischen wissen, dass ich keine Gelegenheit auslasse, dich zu necken.«
    Er sah sie durchdringend an. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    Nein, das hatte sie nicht. Sie hatte gehofft, er würde nicht nachhaken. Sie wollte ihn unter keinen Umständen belügen. »Mr Pinter und ich haben über den Auftrag gesprochen, den ihm Großmutter erteilt hat – du weißt schon, die Nachforschungen.«
    »Ah. Hat er schon mehr über Desmond herausgefunden?«
    »Nein.« Sie konnte nur mutmaßen, denn darüber hatte sie mit Mr Pinter nicht gesprochen. »Doch wie ich hörte, hast du auch Erkundigungen eingeholt.« Desmond und seine Familie waren natürlich zu ihrer Hochzeit erschienen, und angesichts des Verdachtes, den sie gegen ihn hegten, war es Minerva schwergefallen, höflich zu bleiben. Aber Giles hatte sich seinen Besuch zunutze gemacht. »Jarret sagte, du hast als Neuling in der Familie die Gelegenheit ergriffen, Desmond eine Menge Fragen zu stellen. Was hast du in Erfahrung gebracht?«
    »Er behauptet, seit zwanzig Jahren nicht mehr auf dem Gut gewesen zu sein.«
    »Und du denkst, er lügt.«
    »Du nicht?«
    Sie seufzte. »Doch, wahrscheinlich lügt er. Aber Oliver hat in den alten Unterlagen nichts finden können, das der Karte ähnelt.«
    »Nun, wir werden schon bald erfahren, ob Desmond die Wahrheit sagt.«
    »Was meinst du damit?«
    Giles lächelte. »Ich habe ihm eine Falle gestellt.«
    »Wirklich? Wie das?«
    »Ich habe ihm erzählt, dass Lord Manderley ein Haus in der Nähe von Turnham kaufen und bereits in einem Monat einziehen will. Da Plumtree ihm Geld schuldet, wird er ihm sicherlich nicht über den Weg laufen wollen. Also wird er sich beeilen, sein Vorhaben zu Ende zu führen, was immer es sein mag.«
    »Was hast du vor? Willst du dich tagtäglich ins
Black Bull
setzen und ihm auflauern?«
    »Das brauche ich nicht. Ich bin Anfang der Woche dort gewesen und habe mir einen der Stallburschen dienstbar gemacht. Er gibt mir Bescheid, wenn Plumtree auftaucht. Dann werde ich ihm folgen und herausfinden, was er im Schilde führt.«
    »Oh, Giles, was für ein ausgezeichneter Plan! Du bist so ein kluger Mann!« Sie lächelte ihn an. »Wenn du möchtest, lasse ich mir von Celia eine aktuelle Karte des Gutes schicken, damit du einen Vergleich hast.«
    »Das wäre sehr hilfreich.«
    Sie verfielen beide in Schweigen. Minerva wünschte, Giles würde sie in die Arme schließen und küssen. Oder sie wenigstens necken. Er machte einen viel zu ernsten Eindruck. Und das bereitete ihr Sorgen.
    Sie versuchte, ein wenig mit ihm zu plaudern, um ihn aufzumuntern. »Um welche

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