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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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wollten, dass ich mit dir spreche.«
    »Worüber?«
    »Über die Fortsetzung deiner Tätigkeit als geheimer Informant. Sie sind bereit, dir einiges zu bieten, wenn du weitermachst: einen Titel, mehr Geld … politische Gefälligkeiten, wenn dir daran gelegen ist.«
    Er seufzte. »Ravenswood, ich will keine …«
    »Ich weiß. Ich habe ihnen gesagt, dass du ablehnen wirst. Aber sie wollten, dass ich dennoch frage.« Er ließ seinen Blick über den Garten schweifen. »Leider gibt es noch eine alte Angelegenheit, über die wir reden müssen.«
    Giles merkte auf. »Oh?«
    »Ich habe einen Brief von Lord Newmarsh erhalten.«
    Giles war, als lastete plötzlich ein schweres Gewicht auf seiner Brust. Er hatte geglaubt, nie wieder von diesem Mann zu hören. »Lebt er noch wie vereinbart im Ausland?«
    Als Gegenleistung für seine Hilfe bei der Aufdeckung von Sir John Sullys Betrug hatte man Newmarshs Namen aus der Sache herausgelassen, und ihm war Straferlass gewährt worden – unter der Bedingung, dass er England für immer verließ.
    »Ja, er ist in Frankreich. In seinem Brief stand, er möchte sich mit dir treffen.«
    Giles schnürte sich der Magen zusammen. »Mit mir? Warum bittet er dich, ein Treffen mit mir zu arrangieren? Weiß er etwa, dass …«
    »Dass du die Papiere aus seinem Haus gestohlen hast, die entscheidend für die Verurteilung von Sir John Sully waren?«, sagte Ravenswood mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht. »Ja. Er schreibt, wenn du nicht kommst, verrät er der Presse, was du getan hast.«
    Giles rauschte das Blut in den Ohren. Verdammt, das konnte ja wohl nicht wahr sein! »Wie hat er es herausgefunden?«
    »Ich weiß es nicht. Davon stand nichts in dem Brief.«
    Giles fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Ausgerechnet der Mann, der am meisten Grund dazu hatte, sich seinen Untergang zu wünschen, wusste also nun Bescheid über den Diebstahl. Es gab nur eine Möglichkeit, wie Newmarsh davon erfahren haben konnte: durch Minervas Romane.
    Doch wenn er es recht bedachte, erschien es nicht sehr wahrscheinlich. Es gab nicht genug Hinweise in ihrem letzten Buch, als dass Lord Newmarsh sich die ganze Geschichte hätte zusammenreimen können. Und aus welchem Grund sollte er überhaupt Schauerromane lesen?
    Ravenswood nahm einen Schluck aus seinem Champagnerglas. »Er will sich in Calais mit dir treffen. Newmarsh schreibt, er lässt dir bis nächste Woche Zeit. Es gibt ein Paketboot, das dich in elf Stunden dorthin bringt.«
    »Himmelherrgott, ich habe gerade geheiratet!«
    »Du musst nicht hinfahren. Ich nehme an, er blufft nur. Warum sollte er diese alte Sache wieder ausgraben und sich an die Presse wenden? Er ist damals davongekommen, ohne dass sein Ruf beschädigt wurde – warum sollte er ihn jetzt aufs Spiel setzen? Das würde er niemals tun. Wie man hört, führt er in Paris ein angenehmes Leben.«
    »Ich kann es nicht darauf ankommen lassen.«
    »Es könnte auch eine Falle sein«, wandte Ravenswood ein. »Vielleicht sinnt er auf Rache.«
    »Newmarsh? Das bezweifle ich. Es ist nicht seine Art. Wahrscheinlicher ist, dass er etwas von mir will. Ich denke, es geht schlicht und einfach um Erpressung. Ich muss wissen, worauf er aus ist.«
    Sie standen eine Weile schweigend beieinander. Giles schaute zu Minerva, die ein intensives Gespräch mit Pinter führte, und ihn überkam Verzweiflung. Er hatte ihr geschworen, keine Geheimnisse mehr vor ihr zu haben, und es war ihm ernst gewesen.
    Aber von dieser Angelegenheit konnte er ihr nicht erzählen. Falls Newmarsh ihm zufällig doch durch ihren Roman auf die Schliche gekommen war, würde sie sich die allergrößten Vorwürfe machen.
    »Du könntest deine Frau nach Calais mitnehmen«, sagte Ravenswood nach einer Weile.
    Keine schlechte Idee. Es war in der Tat einfacher, ihr eine Änderung der Reisepläne beizubringen, als ihr zu erklären, warum er sie gleich nach der Hochzeit für mehrere Tage allein lassen musste. »Ja, vielleicht werde ich das. Wenn mir ein guter Vorwand einfällt.«
    »Masters, ich habe dich zwar angewiesen, mit niemandem über deine Verbindung zu uns zu sprechen, und du darfst natürlich auch keine Staatsgeheimnisse verraten, doch ich weiß, ich kann mich darauf verlassen, dass du nicht zu viel sagst, wenn du ihr etwas erzählst. Sie ist schließlich deine Frau. Außerdem ist die Sache mit Newmarsh passiert, bevor du anfingst, für uns zu arbeiten. Es ist dein gutes Recht,
darüber
mit ihr zu sprechen. Wenn du das Gefühl hast, du kannst

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