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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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ihr vertrauen …«
    »Darum geht es nicht.«
    Aber eigentlich ging es sehr wohl darum. Minerva war es nicht gewohnt, Geheimnisse zu bewahren – die Geheimnisse ihrer Familie hatte sie ihm ziemlich schnell verraten. Sie brauchte sich nur ein Mal zu verplappern, und dann holte ihn seine Vergangenheit ein. Außerdem verwendete sie solche Informationen einfach zu gern in ihren verdammten Romanen.
    Doch das würde sie nicht tun, wenn er sie darum bat.
    Wirklich nicht? Konnte er sich dessen sicher sein? »Mir wäre es einfach nur lieber, wenn sie nichts davon erfährt. Nach diesem Treffen wird es vorbei sein. Dann liegt das alles endgültig hinter mir.«
    Wenn er es ihr nicht sagte, bestand auch nicht die Gefahr, dass sie seine Geheimnisse ausplauderte. Er wollte mit ihr einen Neuanfang machen. Und dazu musste er ihr nur dieses eine Mal noch etwas verheimlichen. Es war ja auch nur ein winziges Geheimnis.
    Und warum kam es ihm dann vor wie eine riesengroße Lüge?
    Giles biss die Zähne zusammen. Zum Donnerwetter, warum machte er sich überhaupt solche Gedanken darüber? Jeder andere Mann würde seiner Frau sagen, es gehe sie einen feuchten Kehricht an, und fertig.
    Aber er war nicht wie jeder andere Mann. Und Minerva war ganz bestimmt nicht wie jede andere Frau.
    »Eines noch«, bemerkte Ravenswood.
    Giles sah ihn schief an. »Hast du mir meinen Hochzeitstag nicht schon genug verdorben?«
    »Nein, nein, nichts dergleichen. Ich dachte nur, du wüsstest gern, was ich über diese Karte herausgefunden habe, die du mich gebeten hast zu prüfen.«
    »Die von Desmond Plumtree?« Da Giles im Grundbuchregister nichts Brauchbares gefunden hatte, hatte er eine Kopie für Ravenswood angefertigt und ihn um Hilfe gebeten.
    »Einer meiner Männer sagte, sie kommt ihm bekannt vor. Er kann sich nur nicht erinnern, woher. Er sieht sie sich genauer an und meldet sich bei mir. Wenn du aus Calais zurückkommst, sollten wir Informationen für dich haben.«
    »Gut.« Vielleicht waren die Informationen ja sogar so gut, dass ihm seine Frau verzieh, wenn sie zufällig dahinterkam, dass er noch einmal ein kleines Geheimnis vor ihr gehabt hatte.
    Nein, unmöglich: Nachdem sie ihm das Versprechen abgenommen hatte, immer ehrlich zu ihr zu sein, würde sie nichts dazu bringen, ihm zu verzeihen.
    Also musste er dafür sorgen, dass sie keinen Verdacht schöpfte. Er würde die Angelegenheit mit Newmarsh erledigen, ohne dass Minerva etwas davon merkte. Und dann hatte er endlich sein Leben wieder.

17
    Es war fast Abend, als sie die Hochzeitsgesellschaft verließen. Als sie in ihrer Kutsche saßen, die sie nach London brachte, betrachtete Minerva ihren frischgebackenen Ehemann. Ihren
Ehemann
. Daran musste sie sich erst einmal gewöhnen.
    Er machte einen geistesabwesenden Eindruck. »Geht es dir gut?«, fragte sie.
    Giles fuhr auf, als hätte sie ihn aus einem Tagtraum gerissen, doch dann lächelte er. »Sehr gut.« Er ergriff ihre Hand und zog ihr ihren Handschuh aus. »Und mir wird es noch besser gehen, wenn wir zu Hause sind.« Er küsste ihre Finger der Reihe nach. »Wenn ich dir zeigen kann,
wie
gut es mir geht.«
    »Du könntest es mir jetzt gleich zeigen«, sagte sie, ermutigt durch seinen feurigen Blick.
    »Verzeih mir, meine Liebste, aber ich werde dir nicht in einer Kutsche zum ersten Mal beiwohnen.« Er ließ die Augen genüsslich über ihren Körper schweifen. »Wie sehr es mich auch reizt, ich möchte, dass du dich wohlfühlst.«
    »Warten trägt gewiss nicht dazu bei, dass ich mich wohlfühle«, entgegnete sie. »Wie ich hörte, ist das erste Mal für Frauen immer unangenehm.«
    »Hast du Angst?«
    »Davor?« Sie schnaubte. »Keineswegs. Wenn es so furchtbar wäre, würden meine Schwägerinnen wohl nicht ständig mit meinen Brüdern ins Bett springen.« Als er lachte, fügte sie hinzu: »Außerdem vertraue ich dir. Ich weiß, du wirst dein Bestes tun, um es mir leichter zu machen.«
    Er drückte ihre Hand. »Können wir über etwas anderes sprechen? Sonst kann ich schon jetzt an nichts anderes mehr denken.«
    Als sie einen Blick auf seinen Schritt warf, bemerkte sie die Ausbuchtung in seiner Hose. »Vielleicht kann ich dir helfen«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    Er schob sie weg. »Nicht jetzt«, erklärte er bestimmt.
    »Pah«, machte sie und lehnte sich zurück. »Ich hoffe, du wirst nicht so ein langweiliger Spaßverderber wie Oliver.«
    »Ich glaube, darüber musst du dir keine Gedanken machen«, gab er mit einem ironischen

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