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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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nicht vorstellen, dass es wichtiger sein könnte, als meine Bücher auszupacken.«
    Giles nahm sie bei der Hand und zog sie zur Tür. »Wirklich nicht?«
    »Nun, du hast gesagt, die Begierde soll nicht dein Leben beherrschen, und ich wüsste nicht, warum sie meines beherrschen sollte. Wenn ich also mein Arbeitszimmer einrichten kann …«
    Er schnitt ihr mit einem Kuss das Wort ab. »Schon gut, ich habe verstanden. Ich bin ein Idiot.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Ja, das bist du. Aber das gefällt mir so an dir. Mit mir ist ganz offensichtlich etwas nicht in Ordnung.«
    »Eindeutig.« Er hob sie hoch und trug sie zum Schlafzimmer. »Du hast dich gewehrt, mich zu heiraten.«
    »Stimmt. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«
    »Du warst ängstlich. Bei Jungfrauen ist das zuweilen so.« Er sah ihr in die Augen, als er sie durch die Tür trug. »Weißt du, ich habe noch nie einer Jungfrau beigewohnt.«
    »Nun, das trifft sich gut, ich nämlich auch nicht. Dann passen wir ja bestens zusammen.«
    Er lachte. »Dir ist schon klar, dass jeder andere Mann das nicht so lustig finden würde.«
    »Ah, aber du bist nicht wie jeder andere Mann, nicht wahr?«, erwiderte sie mit leuchtenden Augen.
    Unglücklicherweise machte er sich wirklich Gedanken darüber, einer Jungfrau beizuwohnen. Wie er gehört hatte, bereitete das erste Mal manchen Frauen mehr Schwierigkeiten als anderen. Was, wenn er ihr wehtat? Oder – Gott bewahre – sie verschreckte?
    Es würde ihn umbringen, Furcht in Minervas Augen zu sehen.
    Aber ihn quälte noch eine andere Sorge, und er hatte in den vergangenen Tagen häufig darüber nachgedacht. Minervas einziger »Geliebter« war bislang der imaginäre Rockton gewesen, den sie mehr als einmal als unübertrefflichen Liebhaber beschrieben hatte. Er wusste nicht genau, was sich eine Jungfrau darunter vorstellte. Und ihm behagte der Gedanke nicht, dem fiktiven Ruf seines Alter Egos möglicherweise nicht gerecht werden zu können.
    Doch er würde nicht versagen! Er würde sich beherrschen, um ihr so viel Genuss zu bereiten, dass sie ihre Vereinigung trotz eventueller Schmerzen als befriedigend empfinden würde. Denn er wollte sie auf keinen Fall in ihrer Hochzeitsnacht enttäuschen. Er würde Rockton übertreffen, und wenn es das Letzte war, was er tat!

18
    Von dem Moment an, als Giles sie vor dem Bett absetzte, begann Minervas Herz in einem Tempo zu schlagen, das sich nicht zügeln ließ. Nicht, dass sie es zügeln wollte. Das war die Nacht, auf die sie ihr halbes Leben lang gewartet hatte. Giles würde sie zu seiner Frau machen, und sie konnte kaum an sich halten vor Aufregung.
    Doch als sie ihren Brautschleier abnehmen wollte, sagte er: »Nein, lass mich das machen!«
    Oh, nun erteilte er ihr Befehle! Wie überaus aufregend! Wer hätte gedacht, dass sie daran Gefallen finden könnte?
    Er nahm ihr den Schleier ab, und als er ihre Haare löste und einen Kuss hineinhauchte, erschauderte sie vor Wonne. Dann drehte er sie um und knöpfte langsam ihr Kleid auf. Viel zu langsam.
    Sie wünschte, er würde über sie herfallen wie ein hungriges Tier und ihr mit hemmungsloser Hingabe zeigen, wie sehr sie seine Leidenschaft beflügelte. Diese zarte Sinnlichkeit zerrte an ihren Nerven.
    »Giles, bitte …«
    »Weißt du, wie oft ich mir das ausgemalt habe, Minerva?«, raunte er. »Wie ich dich Stück für Stück entblättere, deine makellose Haut enthülle, deinen hinreißenden Rücken …« Er presste seine Lippen auf ihren Nacken, dann zog er das Kleid ein Stück herunter, um ihre Schultern zu küssen. »Deine schlanken Arme …«
    »Allzu oft kannst du es dir nicht ausgemalt haben«, erwiderte sie, »sonst würdest du nicht so langsam vorgehen. Außerdem hast du meine makellose Haut bereits am Teich enthüllt. Ich dachte, nun würde es etwas … intimer.«
    »Geduld, Liebste!«, sagte er amüsiert. »Vorfreude hat durchaus etwas für sich.«
    »Ist es das, was du gelernt hast aus deinen vielen … Ich meine, es heißt, du warst mit Hunderten …« Gott, warum fing sie ausgerechnet mit diesem Thema an?
    Wahrscheinlich, weil seine bedachtsame Verführung ihr in Erinnerung rief, dass er es, anders als sie, schon so oft getan hatte. Dass sie sich nicht mit den anderen messen konnte. Nicht, dass sie eifersüchtig auf diese anderen Frauen war; das war sie wirklich nicht.
    Gut, na schön, sie
war
eifersüchtig.
    »Nicht mit Hunderten«, entgegnete er. »Es waren sehr viel weniger.« Er zog ihr Kleid ganz

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