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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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und setze mich dann matt auf eine der Kisten. Derweil überlege ich, wie ich ihm die große Neuigkeit verkünden soll.
    »Ach, Sam«, seufze ich theatralisch. »Wie lange muss ich hier wohl noch Kisten auspacken?«
    »Noch ungefähr vier Stunden, wenn ich mir die Lieferung so anschaue«, sagt er, schlürft seinen Tee und lehnt sich nonchalant gegen ein Regal, anscheinend blind und taub für meine subtilen Andeutungen. Ich haue ihn auf den Arm, und ihm läuft ein bisschen Tee aus dem Mund. Spielerisch schubst er mich zurück. »Aua! Was soll das denn?«
    »Ich meinte nicht, wie lange brauche ich noch, um das da auszupacken. Ich meinte, wie lange ich wohl noch hier arbeite.« Mit plötzlich erwachender Neugier schaue ich ihn an. »Ich weiß doch, dass du auch nicht ewig als Laufbursche für deinen Dad arbeiten willst«, hake ich nach. »Frustriert dich dein Job nicht auch hin und wieder?«
    »So schlimm ist es nicht«, meint Sam achselzuckend. »Eigentlich macht die Arbeit mir Spaß. Und sie hat definitiv ihre Sonnenseiten.« Und damit prostet er mir mit der Teetasse zu, und ich muss lachen.
    »Na ja, ich hoffe bloß, die neue Leiterin des Warenlagers ist eine ebenso gute Gastgeberin wie ich«, sage ich beiläufig. Ich senke den Blick und schaue dann rüber zu Sam, um zu sehen, wie er auf diese Enthüllung reagiert.
    »Du gehst doch nicht etwa weg, oder?« Offensichtlich ist er ehrlich entsetzt.
    »Nicht weg von Hardy’s, das nicht, aber raus aus dem Warenlager.« Ich unterbreche mich kurz, dann sage ich zögerlich: »Vor dir steht Hardy’s neue stellvertretende Verkaufsleiterin. Na ja«, füge ich beschämt hinzu, »noch ist es nicht offiziell, aber ich glaube, es wird später in der Belegschaftsversammlung verkündet. Ich musste es dir einfach sagen. Du bist der Erste, der es erfährt!«
    Sam stellt die Teetasse ab, und ehe ich michs versehe, hat er mich in den Arm genommen. Ich staune, wie warm er ist, wo es doch draußen so kalt ist.
    »Das sind ja FANTASTISCHE Neuigkeiten!«, jubelt er und drückt mich fest.
    »Ach, das ist doch nichts weiter.« Ich winde mich aus seiner Umarmung, erfreut, aber etwas peinlich berührt angesichts seiner überschwänglichen Reaktion.
    »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel«, sagt er leise, dann hebt er feierlich die Hand, als wolle er eine Verlautbarung abgeben. »Morgen der Verkauf bei Hardy’s, nächstes Jahr die ganze Modewelt!«
    »Ach, sag das nicht.« Ich werde ganz rot. »Hardy’s reicht mir schon.« Nervös mit den Füßen scharrend suche in nach einer Möglichkeit, das Gespräch von mir weg und wieder auf ihn zu lenken. »Und was ist mit dir? Ich weiß doch, dass du dir auch was anderes wünschst als das hier …«
    Er zuckt die Achseln; das Thema scheint ihm unangenehm zu sein. »Es geht im Leben nicht immer darum, was man sich wünscht, Evie.«
    Mit schief gelegtem Kopf versuche ich ihn zu ermuntern fortzufahren, aber er stürzt hastig den letzten Rest Tee herunter. Dann wischt er sich über den Mund und grinst mich an. Seinehellbraunen Augen haben die Farbe von Ein-Pence-Stücken. Weshalb sie wohl auch immer so strahlen wie poliertes Kupfer.
    »Ich muss leider los, sonst komme ich in Verzug mit der nächsten Lieferung.« Er stockt kurz. »Vielleicht könnten wir ja … zusammen was trinken gehen, um deine Beförderung zu feiern? Ich meine, unsere morgendlichen Teestündchen fallen ja dann jetzt leider ins Wasser, oder? Wenn du bald zu ›denen‹ gehörst.«
    »Oh. Nein. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Tja, ja, lass uns das auf jeden Fall machen.« Und auf einmal fallen mir all die anderen Leute ein, die ich dazu einladen könnte. Wir könnten richtig einen draufmachen.
    »Sag einfach Bescheid, wann und wo.« Und dann ist Sam auch schon wieder verschwunden und winkt mir im Weggehen zu, ohne sich umzudrehen.
    Ausnahmsweise vergeht die Zeit heute wie im Flug. Es ist ungewohnt spannend, die unerwarteten Schätzchen der neuen Lieferung auszupacken. Darunter ist beispielsweise ein kurzes, schimmerndes Seidenkleid, das aussieht, als hätte man es in den Indischen Ozean getaucht, so wie das leuchtende Aquamarinblau in Kaskaden über die vielen Schichten seidigen weißen Stoffs fließt. Mit vor Staunen heruntergeklappter Kinnlade ziehe ich ein weiteres Teil heraus. Es ist ein wahr gewordener Park-Avenue-Prinzessinnentraum aus flockigem weißem Tüll und aufgestickten Pailletten, die an winzig kleine Spinnweben erinnern. Vorsichtig drapiere ich es über einen

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