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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Fragend schaue ich Felix an, woraufhin der sich räuspert.
    »Ich glaube, unsere Evie hat uns was zu beichten«, sagt er, faltet die Hände und lehnt sich zurück. Ich spüre, wie sechs Augenpaare sich erwartungsvoll auf mich richten. »Habe ich nicht recht, Liebes? In den letzten Tagen hatte sie alle Hände voll zu tun und hat einiges auf die Beine gestellt …«
    »Du weißt es?«, frage ich absichtlich verblümt. Alle schauen sich verdattert an.
    »Natürlich, Liebes!« Felix lacht rau, und aus dem Lachen wird ein Husten. Lily beugt sich vor und klopft ihm auf den Rücken, wofür er sie dankbar anlächelt. »Ich tue nichts anderes, als mir die Überwachungskameras anzuschauen – wie könnte ich es da übersehen? Und außerdem schreien diese Umbauten geradezu ›Evie Taylor‹. Das würde jeder, der dich kennt, auf Anhieb erkennen.«
    »Du?« Man sieht in Lilys ausdrucksvollem Gesicht, dass ihr einLicht aufgeht, während Velna, Justyna und Jan mich anstarren und dann spontan anfangen zu applaudieren. Sam lächelt mich bloß strahlend an.
    »Aber natürlich!«, ruft sie. »Wie sollte es jemand anders sein als unsere liebe Evie! Du kluges Kind, Darling! Und du kluger Kerl, Felix, dass du als großer Detektiv alles aufgedeckt hast!« Sie tätschelt uns beiden die Hände, und ich werde ein bisschen rot, während Felix mit stolzgeschwellter Brust nickt. Etwas verlegen, weil ich so unterwartet im Mittelpunkt des Interesses stehe, senke ich den Kopf. »Ich hätte es mir denken können, dass du das warst. Ich meine, es ist doch kaum zu übersehen. Du hast so ein unverwechselbares Flair für … wie nennt man diesen zeitlosen Stil heutzutage noch?« Sie schnippt mit den Fingern, und ein Wirbel roten Nagellacks flirrt vor meinen Augen. »Vintage-Chic. Genau, das war es.«
    »Sie hat großartige Arbeit geleistet, nicht wahr?«, fragt Felix Lily mit einem Lächeln. »Es sieht aus wie im guten alten Hardy’s, wie wir beide es kannten und liebten.«
    »Wunderbar!«, stimmt Velna mit ein, packt meine Hand und drückt sie fest. Ich lächele sie dankbar an.
    Felix hebt sein Bierglas und wendet sich an die ganze Runde. »Ich habe Evie in der letzten Woche beobachtet, müsst ihr wissen, und gesehen, wie sie nach und nach kleine Bereiche des Ladens nach ihrer eigenen Vorstellung umgestaltet hat. Und ich kann es nicht anders sagen: Was sie da macht, ist Zauberei. Wie die gute Fee aus dem Märchen.«
    »Die neu gestalteten Abteilungen habe ich noch gar nicht gesehen«, wirft Sam ein, »wohl aber ihre Entwürfe für Schaufenster und Auslagen, und die sind einfach genial. Kein Wunder, dass die Kunden wieder in Scharen zu Hardy’s strömen.«
    »Aber das reicht nicht«, erkläre ich bedrückt, trinke mein Weinglas aus und stelle es wieder auf den Tisch.
    »Und warum nicht?«, fragen Jan und Justyna im Chor. Justyna lächelt Jan schüchtern zu, und er grinst sie an und kratzt sich den Schädel mit den kurz geschorenen Haaren.
    Seufzend drehe ich das leere Weinglas in den Händen und schaue sie dann alle an. »Weil ich zufällig gehört habe, wie Rupert zu Sharon gesagt hat, Hardy’s müsse den Umsatz um mindestens fünfhundert Prozent steigern, damit wir überhaupt eine Chance haben zu überleben. Der Geschäftsvorstand hat Rupert bereits darüber unterrichtet, sollte das bis zum zweiten Weihnachtstag nicht der Fall sein, wird das Gebäude verkauft und die amerikanische Nobelkette Rumors eröffnet hier ihr neues Aushängeschild für London. Sie stehen bereits in Verhandlungen für eine Übernahme.«
    »Das ist ja furchtbar!«, ruft Sam entsetzt und runzelt besorgt die Stirn, und weil seine Augenbrauen sich dabei schier verknoten wollen, sieht er viel älter und grüblerischer aus als sonst. »Aber es muss doch irgendwas geben, das wir tun können!«
    »Ich gebe mein Bestes«, erkläre ich müde. »Aber ich weiß nicht, ob es reicht.«
    »Mumpitz!«, ruft Lily und steht entschlossen auf. »Deine neu gestalteten Abteilungen haben in der vergangenen Woche mehr Kunden in den Laden gelockt, als wir im ganzen letzten Jahr hatten. Und sie reden über nichts anderes, als wie wunderschön und nostalgisch deine Dekorationen wirken. Scharenweise strömen sie in meinen Teesalon und fragen sich, warum sie vorher noch nie da gewesen sind! Es ist kaum zu glauben.« Mit erhobenem Zeigefinger deutet sie in meine Richtung. »Du hast den Stein ins Rollen gebracht, mein liebes Kind, du darfst jetzt nicht kampflos aufgeben.«
    Ich lächele sie an, und

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