Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
Vom Netzwerk:
Elaine. »Mit dieser Frau zusammenzuarbeiten ist der reinste Albtraum. Und sie hat keinen Schimmer, was sie da eigentlich treibt.«
    Zustimmendes Gemurmel.
    »Ich finde das nicht fair«, meint Paula aus der persönlichen Einkaufsberatung, die ihrer ehemaligen Kollegin ehrenhaft zu Hilfe eilt. »Als Einkaufsberaterin ist sie brillant. Tamsin und mir fehlt sie – und den Kunden genauso.«
    »Tja, ihr könnt sie mit Kusshand wieder zurückhaben«, brummt Elaine. »Dann bin ich sie wenigstens los. Jedenfalls ist bei uns in der Designerabteilung, anders als in allen anderen Abteilungen, nach der Neugestaltung noch weniger los als vorher. Und darumglaube ich auch nicht, dass die anderen Verschönerungsaktionen auf ihr Konto gehen.«
    »Aber wer war es dann?«, wirft Becky ein. »Und nur so nebenbei, wenn es einer von euch war, darf ich dann darum bitten, dass meine Abteilung als nächste drankommt? Ich bin inzwischen schon mehr drüben in der Parfümerie als in meiner eigenen Abteilung, weil bei mir überhaupt nichts los ist.«
    »Aber du gibst eine gute Kosmetikberaterin ab«, wirft Jenny netterweise ein.
    »Danke, Jen«, seufzt Becky. »Ich habe bloß das dumpfe Gefühl, ich sollte dringend unter Beweis stellen, dass ich hier nicht völlig überflüssig bin. Rupert hat heute bei mir rumgeschnüffelt, und er sah nicht gerade erfreut aus. Er und Sharon haben ständig die Köpfe zusammengesteckt und irgendwas gemurmelt, aber die Frau flüstert, dass die Wände wackeln, also habe ich ganz genau verstanden, worum es ging. Wenn ich nicht bald aus den Puschen komme, hab ich an Neujahr keinen Job mehr.«
    Entsetzt schnappe ich nach Luft und nehme mir fest vor, mir Beckys Abteilung gleich als Nächstes vorzuknöpfen.
    »Keine Sorge«, wirft Susan aus der Kurzwarenabteilung ein, und Bernie nickt zustimmend, »wir stehen hinter dir. Du bist eine hervorragende Verkäuferin, du brauchst nur eine neue Verkaufsstrategie.«
    »Ich weiß«, jault Becky. »Ich weiß bloß nicht, wie ich es hinkriegen soll, dass ein Haufen schwarzer und brauner Handtaschen irgendwie anziehend wirkt.« Worauf alle mitfühlend nicken.
    »Ich wünschte bloß, ich wüsste, wer für die Umgestaltungen verantwortlich ist«, meint Gwen.
    »Glaubt ihr, es könnte Sharon sein?«, wirft Paula ein. »Sie hat die meiste Erfahrung.«
    »Nee, die tappt genauso im Dunkeln wie wir alle«, versichert Tamsin.
    »Und Rupert?«, gibt Becky zu bedenken.
    Alle lachen. »Der hat doch davon keine Ahnung«, spottet Tamsin. »Der kennt sich vielleicht mit Zahlen und Nutztieren aus, aber nicht mit visueller Verkaufsförderung.«
    »Guy?«
    »Nein.«
    »Was ist mit Jane?«
    Eine kleine Pause entsteht, als alle sich suchend umschauen, aber Jane ist nirgendwo zu sehen. Ich habe sie vor gerade mal fünf Minuten Händchen haltend mit Stuart verschwinden sehen. Sie wollten ganz romantisch vor dem Abendessen noch einen kleinen Drink nehmen. Jane hat mir gestanden, sie turtelten wie Frischverliebte und fühlten sich kein bisschen mehr wie ein verheiratetes Paar. Es scheint, als schwebte sie im siebten Himmel.
    »Könnte sein«, sagt Elaine nachdenklich. »Ist euch aufgefallen, wie umwerfend sie neuerdings aussieht? Wie eine Sirene aus den fünfziger Jahren! Vielleicht hat sie seit Neuestem ein Faible für altmodische Sachen und hat heimlich die Abteilungen umgestaltet.«
    Ringsum wird genickt und still gegrübelt, dann werden weitere Namen zur Debatte gestellt. Sämtliche Namen, genauer gesagt, nur meiner nicht.
    Und ich weiß nicht, ob ich erleichtert oder gekränkt sein soll.
    Und während sie weiter zu ergründen versuchen, wer wohl Hardy’s Weihnachtswichtel sein könnte, verkrümele ich mich unauffällig.
    Die Straße vor dem Laden ist in das warme orange Licht der alten viktorianischen Straßenlaternen getaucht. Und auf einmal leuchtet auch die Anzeige meines Handys auf.
    »Joel!« Sofort gehe ich ran und kann die Freude, die in meiner Stimme mitschwingt, nicht verbergen.
    »Hey, Schönheit«, sagt er mit seinem gedehnten Akzent. »Du hast mir heute gefehlt. Wie war die Arbeit?«
    »Ach, du weißt schon, wie immer«, entgegne ich mehrdeutig und hoffe, dass er keine Details erwartet.
    Es ist schön und gut vorzugeben, jemand zu sein, der man nicht ist, aber ich bin bemüht, die Dinge so unkompliziert wir möglich zu halten. Sosehr ich die Zeit mit Joel auch genieße, bin ich mir doch bewusst, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Entweder er kommt mir auf die Schliche und findet

Weitere Kostenlose Bücher