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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Box Clutch mit kastiger Goldschließe heraus. »Die würde toll aussehen zu den goldenen T-Strap-Tanzschuhen, zwei der alten Ausstellungsstücke. Die sind zwar zu ausgeblichen, um sie noch zu verkaufen, aber zu dieser Tasche passen sie perfekt. Was meinst du, Lily?«
    »Ich meine, wenn du die meinst, die ich meine, dann hatte ich damals, als ich noch im Windmill getanzt habe, genau die gleichen«, entgegnet sie wehmütig. »So viele glückliche Erinnerungen.«
    »Bestimmt warst du eine unglaubliche Tänzerin«, sage ich.
    »Oh ja, das war ich«, sagt sie ohne den leisesten Anflug von Bescheidenheit. »Auch wenn die Leute das nicht bemerkt haben. Dass wir nackt waren, hat unser Publikum etwas von der eigentlichen Show abgelenkt. Aber es war sehr befreiend.«
    »Wow.« Ich schüttele den Kopf und hocke mich auf die Hacken, während ich ein weiteres Täschchen herausziehe und begutachte, um es dann beiseitezulegen. »Du warst wirklich mutig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, so entblößt vor so vielen Menschen zu stehen.«
    »Ach, das war ein Kinderspiel«, entgegnet Lily und wedelt abwehrend mit der Hand. »Ich war stolz auf meinen Körper und auf mein Können als Tänzerin, und wenn man stolz auf das ist, was man tut, dann ist es egal, wie entblößt man dasteht. Nur Menschen, die sich für das schämen, was sie tun, oder nicht genug Selbstbewusstsein haben, verstecken sich. Die denken, sie verdienen es nicht, gesehen zu werden.« Mit einem Blick aus den Augenwinkeln schaut sie mich an, aber ich fingere hoch konzentriert an einer bronzefarbenen paillettenbesetzten Tasche herum und gebe mir größte Mühe, ihrem Blick auszuweichen. »Ach, das weißt du doch selbst«, sagt sie sanft und hebt mein Kinn mit dem Finger an. »Du verdienst es, bemerkt zu werden und genauso viel Aufmerksamkeit zu bekommen, wie du anderen Menschen schenkst. Du musst nur daran glauben, Evie.«
    Ich spüre, wie mir die Tränen leise übers Gesicht strömen, und lasse sie einfach laufen, weil ich nicht mehr die Kraft habe, so zu tun, als wünschte ich mir nicht sehnlichst, endlich gesehen und respektiert und geliebt zu werden als der Mensch, der ich bin, und nicht als der, der ich vorgebe zu sein.
    »Sei einfach du selbst«, sagt Lily und drückt mir das Handgelenk, um mich dann an sich zu ziehen und fest zu umarmen. »Und sei stolz darauf. Das größte Geschenk, das du dir in diesemLeben machen kannst, ist, dich selbst anzunehmen und die zu sein, die du wirklich bist.«
    »Aber«, stammele ich, wische mir die Tränen weg und lehne den Kopf gegen ihre Schultern, »es ist doch allen egal, wer ich wirklich bin. Ich bin unsichtbar.«
    »Nein, bist du nicht; für mich nicht und auch nicht für Felix und Sam und deine Familie …«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, seufze ich.
    »Ich bin mir ganz sicher«, entgegnet Lily. »Du bist ein bildhübsches, freundliches, mitfühlendes Mädchen, und jeder wäre stolz, dich zur Freundin zu haben oder als Tochter oder Schwester. Ich bin es jedenfalls. Komm schon, Darling, jetzt nur nicht verzagen. Du hast es schon so weit gebracht.«
    »Wie meinst du das?«, sage ich und schniefe ein bisschen, während ich eine weitere Clutch aus dem Karton angele.
    »Sieh dich doch nur mal an, Darling!« Lily breitet die Arme aus. »Du hast die fade Arbeitskluft abgelegt, die du früher immer getragen hast, und hast deinen ganz eigenen, individuellen Stil gefunden, den du selbstbewusst und ganz selbstverständlich trägst.«
    Ich schaue an mir herunter zu der smaragdgrünen Schluppenbluse, die ich heute Morgen kombiniert habe mit einer schwarzen High-Waist-Hose und zuckersüßen silbernen Absatzschuhen, die ich schon vor Ewigkeiten gekauft, aber nie getragen habe.
    »Du bist aus deinem Schneckenhaus aus Kisten und Kartons in deinem kleinen Warenlager gekrochen und stellst den ganzen Laden auf den Kopf. Du veränderst und bewegst etwas. Du beweist Führungsqualitäten und zeigst ein ungeheures kreatives Gespür. Du weißt, dass du das, was du tust, gut machst, und das merkt man auch. Man sieht es daran, wie leidenschaftlich du arbeitest – wir alle sehen das. Wirklich bemerkenswert.«
    Ich erröte und schaue Lily zweifelnd an. »Ehrlich? Aber das alles scheint mir so … belanglos.«
    »Belanglos?«, rügt sie mich. »So nennst du es, Arbeitsplätze zu retten, Leute zusammenzubringen, Menschen Hoffnung und eine Perspektive und Inspiration zu geben, und zwar ohne dass irgendjemand weiß, wer

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