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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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unvergesslich findet.
    »Evie«, murmelt Sam heiser, und seine Stimme an meinem Ohr klingt belegt, so viel schwingt darin mit. »Ich muss dir was sagen, was wirklich Wichtiges.«
    »Sch«, sage ich, und meine Lippen streifen dabei versehentlich seinen Halsansatz. »Lass uns diesen Augenblick nicht verderben. Er ist einfach perfekt.«
    »Ich weiß«, entgegnet Sam und löst sich von mir. »Darum muss ich dir das auch unbedingt sagen.« Verdattert gucke ich ihn an, und er strubbelt sich sorgenvoll durch die Haare. »Evie, ich mag dich wirklich sehr, aber du solltest wissen, dass es da noch jemanden gibt. Sie heißt –«
    »Ella. Ich weiß.« Ich rücke von ihm ab. Insgeheim hatte ich gehofft, das mit ihr sei vorbei.
    »Nein, nein, das ist längst vorbei …«
    Wie eine unaufhaltsame Flutwelle steigt unbändige Freude in mir auf.
    »Ich meine, Sophie, sie ist –«
    Ich winde mich aus seiner Umarmung. »Herrgott, wie viele Frauen hast du eigentlich, Sam?«, rufe ich entsetzt. »Weißt du was, am besten antwortest du gar nicht darauf. Die ekelhaften Einzelheiten interessieren mich überhaupt nicht. Weißt du, fast hätte ich es dir abgenommen.« Ich reiße meinen Mantel vom Stuhl und werfe ihn mir über die Schultern, aber er verheddert sich, also knuddele ich das widerspenstige Ding einfach zusammen. Dann schiebe ich Sam beiseite und renne blind in Richtung Verkaufsetage und komme mir dabei zum tausendsten Mal im Leben vor wie ein totaler Vollidiot.
    »Ich dachte, du bist anders, Sam. Ich dachte wirklich, du bist anders als die anderen«, sage ich, ohne mich umzudrehen.
    »Evie, warte doch!«, ruft Sam verzweifelt.
    Aber da höre ich ihn schon nicht mehr. Ich laufe durch den Laden, die Treppe hinauf zum Personaleingang und wünsche mir sehnlich, Hardy’s möge mich verschlucken und mich dann in meinem Bett wieder ausspucken, damit ich diesen Abend einfach vergessen und wieder unauffällig im Hintergrund verschwinden kann, wo ich hingehöre.
    Denn ganz gleich, was Nat mir eben weismachen wollte, ich weiß, ich werde niemals unvergesslich sein.

Montag, 19. Dezember
    Noch sechs verkaufsoffene Tage bis Weihnachten

Einundvierzigstes Kapitel
    W iderstrebend öffne ich die Tür. Ich bringe es kaum über mich, Sam nach allem, was am Freitagabend passiert ist, ins Gesicht zu sehen. Und ihm geht es offensichtlich nicht anders, denn er hat mir den Rücken zugekehrt und ist dabei, die übliche Montagmorgenlieferung aus dem Lieferwagen zu räumen. Statt ihm wie sonst immer die Tür aufzuhalten, klemme ich sie bloß fest und verschwinde dann in einem der Gänge, um weiter meine ohnehin schon wahnwitzig ordentlichen Regale aufzuräumen.
    »Das wäre alles, Evie«, höre ich ihn schließlich sagen, und ich schiebe unnötigerweise noch ein paar Sachen hin und her, ehe ich mir die Hände an meinem Bleistiftrock abwische, mir die aufgedrehten Löckchen glatt streiche und die Schleife meiner smaragdgrünen Schluppenbluse zurechtzupfe und dann schließlich in den Gang trete. »Ich brauche eine Unterschrift.« Er hält mir ein Klemmbrett unter die Nase und steckt die andere Hand in die Tasche seiner abgewetzten Jeans. Er sieht müde aus, denke ich. Als hätte er nicht allzu viel geschlafen. Na ja, geht mir genauso.
    Ich nehme das Klemmbrett und stelle erstaunt fest, dass darauf statt eines Lieferscheins eine Zeitung liegt. Es ist die Daily Mail von heute.
    »Was ist das denn?«, frage ich und schaue ihn an.
    »Wir sind drin«, sagt er schroff und bedeutet mir, ich solle hineinschauen. »Seite sieben.«
    Schnell blättere ich die Seiten um, bis ich den Artikel über uns gefunden habe. »Heiliger Strohsack, Sam, das ist ja unglaublich!«In meiner Begeisterung vergesse ich ganz, was zwischen uns vorgefallen ist. Aber nur für einen Moment. »Ähm, ich meine, das ist toll«, setze ich schnodderig hinterher. »Hoffen wir mal, dass es nicht schon zu spät ist«, füge ich kühl hinzu und reiche ihm, ohne ihn anzuschauen, sein Klemmbrett zurück.
    »Evie …«, fleht er und macht mit ausgestreckten Armen einen Schritt auf mich zu. »Wegen Freitagabend. Hör mir bitte kurz zu, ja?«
    Ich hebe die Hand, damit er nicht noch näher kommt. Ich traue mir glatt zu, in seinen Armen einfach dahinzuschmelzen, und noch mal werde ich mich ganz sicher nicht zum Affen machen. Diese Peinlichkeit reicht für zwei Leben.
    »Schon gut, Sam, wirklich«, sagte ich entschieden und starre stur auf den Boden. »Du hast mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben,

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