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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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durcheinanderzuplappern.« Felix lächelt erst mich an und dann Jane. »Erst hat Jane uns erzählt, wie du ihr geholfen hast, ihren, ähm, wie sage ich es bloß, ihren Sexappeal wiederzufinden, und damit, wie sie selbst sagt, ihre Ehe gerettet hast.« Felix schaut Jane an, und sie tritt vor und wackelt kokett mit den Hüften, worauf amüsiertes Gelächter durch den ganzen Raum hallt. »Und dann fingen alle gleichzeitig an zu erzählen, wie du ihnen in den zwei Jahren, seit du hier arbeitest, mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ihr Leben verändert hast. Herrje, Evie, du bist sogar mit schuld an einem Baby …« Jenny aus der Kosmetikabteilung tritt vor und winkt mit einer Hand, während sie mit der anderen ihren gerade erkennbaren Babybauch streichelt. Mir steigen Tränen in die Augen.
    Felix redet immer noch, als Jenny wieder zurücktritt.
    »Aber dann haben sie zu mir und Lily gesagt: ›Aber das ist doch bloß das Mädel aus dem Warenlager …‹«
    Nun tritt Lily nach vorne und erzählt den nächsten Teil der Geschichte. »Also sagten wir, habt ihr sie jemals nach ihrem Namen gefragt? Oder habt ihr gedacht, bloß weil sie im Lagerraum arbeitet, ist das unwichtig? Habt ihr ihr je zugehört, wenn sie Probleme hatte, sie gefragt, ob sie ein schönes Wochenende hatte, gemerkt, ob sie fröhlich oder traurig ist, sie irgendwas Persönliches gefragt? Oder habt ihr sie einfach benutzt wie einen Schwamm, der eure Probleme aufsaugt? Habt ihr gedacht, nur weil sie hinter den Kulissen arbeitet, sei sie nicht wichtig, gehöresie nicht so richtig dazu, und habt deshalb keinen weiteren Gedanken an sie verschwendet?«
    Die gesamte Belegschaft scharrt betreten mit den Füßen und schaut mich entschuldigend an.
    Nun übernimmt wieder Felix das Ruder. »Und dann sagten wir, die ganze Zeit über hat sie schwer geschuftet, um eure Jobs zu retten und zu verhindern, dass euch das ganze Kaufhaus über dem Kopf zusammenbricht.«
    Alle lassen schuldbewusst den Kopf hängen, und ich schäme mich ganz schrecklich. Ich will doch nicht, dass sie sich meinetwegen schlecht fühlen.
    »Schon gut«, sage ich und mache schüchtern einen Schritt nach vorne. »Wirklich, alles okay. Eigentlich war es mir ganz recht, so anonym zu bleiben …«
    »Tja, dann hast du nicht alle Tassen im Schrank«, wirft Guy ein. »Ein Mädel mit deinem Talent muss aus der Masse herausstechen. Keiner von uns hätte geschafft, was du für diesen Laden getan hast. Und für uns alle«, fügt er dankbar hinzu. »Danke, dass du unsere Jobs gerettet hast, Sar…, ich meine … Evie.« Er unterbricht sich und betrachtet mich kurz. »Dein richtiger Name passt zu dir, finde ich. Er ist irgendwie so zeitlos. Und zeitgemäß …«
    »Weihnachtsevie!«, ruft jemand, und alle fangen an zu lachen und meinen neuen Spitznamen zu skandieren.
    »Weihnachtsevie! Weihnachtsevie!«
    Ich muss lachen, wenn ich mir vorstelle, mich an einen ganz neuen Spitznamen gewöhnen zu müssen.
    Just in dem Moment geht die Tür zum Warenlager auf, und Carly stolpert heraus. Sie bleibt wie angewurzelt stehen und starrt ihre Kollegen an, die meinen Namen rufen und jubeln, und dann schaut sie mich an. Und dann schaut sie sich im Laden um.
    »D-du?«, stammelt sie. »Du hast das alles gemacht? Aberwann – wie, warum?« Sie guckt ihre Kollegen an. »Und ihr habt es alle gewusst? Ihr habt mit ihr unter einer Decke gesteckt? Hätte ich mir ja denken können!«
    Dann dreht sie sich wieder zu mir um. »Es ist deine Schuld, dass mich alle hassen! Du hast getan, als wolltest du mir helfen, dabei – dabei …« Sie taumelt nach hinten. »Und eben da drin – da hast du noch die Nase gerümpft, weil ich deinen richtigen Namen nicht wusste. Was hast du denn sonst noch alles zu verbergen, hm?«
    Ich senke den Kopf, denn das kann ich ihr einfach nicht erzählen. Ich weiß, das sollte ich eigentlich, aber ich kann es nicht.
    »Tja«, faucht sie, »herzlichen Dank, dass ihr mich nicht zu eurer kleinen Party eingeladen habt. Und jetzt werde ich mal sehen, was Rupert dazu sagt …« Womit sie sich auf dem Absatz umdreht und davonstöckeln will, doch Lily stellt sich ihr in den Weg und hält sie am Arm fest.
    »Das wirst du nicht, junge Dame«, zischt sie kalt. »Du verdankst diesem Mädchen deinen Job. Ohne ihre Verschönerungsaktionen stündest du längst auf der Straße. Genauso wie die meisten anderen von uns. Also zeig gefällst ein bisschen Respekt vor deinen Kollegen, die sich große Mühe gegeben haben,

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