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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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popelige Brille, mein Lieber«, platzt es aus mir heraus, und ich frage mich, warum ich plötzlich klinge wie eine Serienfigur aus Coronation Street und warum ich es darauf anlege, ihm zu nahe zu treten.
    Zum Glück wirft er nur den Kopf in den Nacken und wiehert vor Lachen. »Ich liebe den britischen Humor. Staubtrocken!« Er schüttelt den Kopf und schaut mich an. »Wissen Sie, ich hab schon eine Menge von Ihnen gehört, Carly, aber bis jetzt hat mir niemand gesagt, wie witzig Sie sind. Bildschön und modebewusst und intelligent, das ja, aber witzig …?«
    Und dann legt er mir sanft eine Hand auf den Arm, und ich schlucke schwer, als ich ihn anschaue. Lächelnd sieht er mir in die Augen, und diesmal ist es wie eine große Enthüllung; eine Reihe strahlend weißer gerader Zähne blitzt mich an wie beinschwingende Revuetänzerinnen im Varieté. Ich will ihm sagen, dass er sich irrt, dass ich nicht Carly bin, aber unerklärlicherweise habe ich keine Spucke mehr im Mund (und auch keine Stimme mehr und nur noch Wackelpudding in den Knien). Zum Glück merkt er es nicht und redet einfach weiter.
    »Ich würde Sie liebend gerne mal zum Essen ausführen. Wenn Sie nichts dagegen haben, wohlgemerkt. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Und Sie sind genau so, wie ich Sie mir vorgestellt habe.«
    Das Herz rutscht mir in die Kniekehlen. Ich muss es ihm sagen.
    »Ich glaube, Sie haben die Falsche erwischt«, sage ich leise, wobei ich viel ruhiger und gefasster klinge, als ich es eigentlich bin, und dann drehe ich mich um und will gehen.
    »Das müssen Sie doch wohl mir überlassen, oder?«, entgegnet er rasch und hält mich sanft fest. Ich bleibe wie angewurzelt stehen, als er mich anfasst, und rühre mich nicht vom Fleck. »Sind Verabredungen nicht genau dafür da? Die Richtige zu finden?« Ich schaue ihm tief in die Augen, und er erwidert bedeutungsvoll meinen Blick.
    Ich sollte jetzt gehen, ich weiß, dass ich jetzt gehen sollte. Denn das ist Carlys Verabredung, nicht meine. Aber er schaut mich so eindringlich an, und mein Herz schlägt so heftig unter dem glitzernden Top, dass es scheint, als tanze eine Diskokugel in meiner Brust. Und dann denke ich bei mir, was ist schon dabei, wenn dieser schnuckelige Kerl mich für Carly gehalten hat, als er mich ansprach? Er scheint doch recht entschlossen, mich zum Essen auszuführen, auch jetzt noch, wo er mich kennengelernt hat.
    Ich muss an Carly und ihr aufregendes Leben denken: die vielen Partys und Rendezvous, die endlose Reihe von Männern, die ihr ihr Herz zu Füßen legen, und ihre Beförderung. So ein Glückskind muss doch vom Schicksal nicht noch mehr begünstigt werden, oder? Wäre es so verwerflich, würde ich die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen, die sich mir nun bietet? Schließlich haben die beiden sich bisher noch nicht einmal kennengelernt. Ich tue nichts Schlimmes. Ich weiß ja nicht mal ganz genau, ob sie wirklich ihn gemeint hat. Ich meine, sie könnte auch von einem ganz anderen Kerl geredet haben. Das hier könnte schlicht und ergreifend ein anderer, herzstillstandmäßig umwerfend gutaussehender Traumtyp sein, der heute Morgen zufälligerweise bei Hardy’s hereinspaziert ist. Denn die gibt es hier ja in rauen Mengen.
    Ach, zum Kuckuck, denke ich. Warum es nicht darauf ankommen lassen? Die Gelegenheit ist günstig, und, wie Dad sagen würde, ich sollte es vielleicht »einfach tun«.
    »Möchten Sie mich vielleicht noch mal fragen?«, sage ich todesmutig und schaue ihn zu allem entschlossen an. Ich habe mir so gewünscht, mein Leben würde sich heute für immer verändern, also muss ich meinem Glück vielleicht einfach ein bisschen auf die Sprünge helfen. Es ist ja schließlich nicht so, als hätten die harte Arbeit und das geduldige Warten sich bisher ausgezahlt. Vielleicht sollte ich einfach mal was anderes probieren. Die Pailletten des Gainsbourg-Tops pieksen sich in meine Hautwie die tausend Nadelstiche meines schlechten Gewissens, aber das ignoriere ich geflissentlich. Er lächelt und rückt den Kragen seines makellos gestärkten weißen Hemds zurecht.
    »O…kay«, meint er gedehnt und kommt einen Schritt näher. Dann räuspert er sich. »Würden Sie sich von mir zu einem Date einladen lassen, das Sie so schnell nicht wieder vergessen werden?«
    »Und wenn nicht?«, gebe ich zurück.
    »Dann würde ich es Ihnen nicht verübeln«, entgegnet er rasch, genau wie Clark Gable in Vom Winde verweht , und ich muss an Lilys Filmstarfotos denken, und auf einmal

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